Google Chrome: Entwickler bestärken die Änderungen für Adblocker & feiern stark erhöhte Sicherheit
Google hat kürzlich die Pläne für das neue Chrome-Manifest bestätigt und verfolgt damit das Ziel, die Sicherheit der Nutzer im Browser zu erhöhen. Das hat allerdings große Auswirkungen auf Werbeblocker, wodurch die gesamte Änderung für große Diskussionen sorgt und von vielen abgelehnt wird. Google geht nun in die Charme-Offensive und erklärt die Vorteile der neuen Umgebung und betont die gesteigerte Sicherheit.
Adblocker sind eine große Gefahr für Googles Geschäftsmodell und natürlich tut man einiges dafür, um deren Verbreitung einzuschränken oder zumindest nicht weiter zu steigern. In den meisten Fällen beschränkt man sich darauf, die Werbung erträglicher und lukrativer zu machen, sodass der Umfang nerviger Werbung zurückgeschraubt werden könnte. Doch nun geht man, in den Augen vieler Nutzer, einen ganz anderen Weg und macht es den Blockern im Chrome-Browser schwer.
Die Sicherheit des Chrome-Browsers im Zusammenhang mit Chrome-Extensions wurde nach Googles Angaben in der Vergangenheit bereits stark verbessert: Personell hat man sich verstärkt und hat die Zahl der Entwickler, die an der Aufspürung von Malware-Extensions arbeiten, um 300 Prozent erhöht. Die Zahl der Reviewer wurde sogar um 400 Prozent erhöht. In absoluten Zahlen dürften das nicht ganz so viele sein, aber so klingt es natürlich positiver 😉
Die Zahl der „böswilligen“ Extensions konnte innerhalb eines Jahres um 89 Prozent gesenkt werden und in jedem Monat werden mehr als 1.800 Extensions noch vor der Freischaltung abgelehnt.
Den nächsten großen Schritt möchte man nun bald mit dem Manifest v3 machen, das es auch Adblockern schwer machen wird. Im Blogpost heißt es dazu, dass man sich den Auswirkungen und der Mehrarbeit der Entwickler bewusst ist, sich aber dennoch dafür entschieden hat. Details zu diesem neuen Manifest findet ihr in diesem Artikel.
» Ankündigung im Google Security-Blog
Siehe auch
» Google Chrome: Entwickler wollen neues ‚Toggle switch‘ Kontrollelement einführen – so sieht es aus
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„Wir verdienen unser Geld mit Werbung, und der Nutzer ist uns piepegal. Die sollen gefälligst fressen, was man ihnen vorsetzt, diese Laumichel“.
Stellungnahmen von Brave, Opera, Vivaldi:
https://www.zdnet.com/article/opera-brave-vivaldi-to-ignore-chromes-anti-ad-blocker-changes-despite-shared-codebase/
@Kritiker
Ich hab das ja schon öfter gefragt: Im Google Store für Erweiterungen werden doch ebenfalls nur noch „neue“ Versionen zugelassen. Was nützt dann der alternative Browser?
@Wolfgang D.
Entwickler von auf Chromium basierenden Browsern diskutieren einige Alternativen zur Installation von Add ons via Googles Store.
Beispielsweise könnte uBlock Origin integriert und dem User die Möglichkeit zur Auswahl der von ihm gewünschten Filterlisten gegeben werden.
Auch ist Übernahme des bei Samsung Internet gewählten Konzepts denkbar.
Als kleine Lösung böte sich Erweiterung des Angebots an Filterlisten für die bereits in Browser integrierten Contentfilter an. Wenn zB zusätzlich die Filterliste von i dont care about cookies in die internen Lösungen bei Brave, Opera, Vivaldi integriert würde, könne mit diesen Browsern recht angenehm gesurft werden. Zwar wird etwas weniger Werbung als via uBlock Origin gefiltert und der Trackingschutz wäre schlechter (aber IMO noch akzeptabel), aber die meisten User könnten damit leben.
Ich fände es sinnvoll von politischer Seite gegen Ad Blocker vorzugehen und diese eventuell sogar zu verbieten. Ein Ad Blocker ist für mich wie schwarz fahren: man nutzt eine Leistung die Kosten verursacht (Traffic ist einer der großen Kostenfaktoren für Websitebetreiber), ist aber nicht bereit diese Rechnung zu begleichen.
Ich verzichte aus diesem moralischen Grund auf einen Ad Blocker, auch wenn es durchaus nervt überall Anzeigen zu sehen.
@C.
Wie süß, ein Putinversteher.
Du plädierst also für Zwang zum Anschauen von Werbung, die meine Bandbreite und Datentarife killt? Und schaust brav im TV weiter, statt umzuschalten oder auf’s Klo zu wandern? Brav, so ein guter mündiger Bürger.
Sinnvoll wäre gesetzliche Regelung der maximal zulässigen Anzahl von Ads, da man auf vielen Webauftritten Mühe hat, Content zwischen den Ads zu finden. Sinnvoll wäre ferner Verbot von Tracking, wobei Verstöße mit hohen Geld- und Haftstrafen zu bestrafen wären. Zum Beispiel die Herren Bezoz und Zuckerberg sollten jeweils mindestens 175 Jahre Einzelhaft in 4 qm großen Hafträumen ohne Fenster und Unterhaltungselektronik bei Verpflegung mit Küchenabfällen verbüßen. Deren Vermögen sollten beschlagnahmt und zur Finanzierung von Sozialleistungen zu Gunsten armer Menschen eingesetzt werden.