Android auf der Nintendo Switch: Hands-on zeigt die Möglichkeiten der Konsole von YouTube bis Netflix

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Vor einigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass es Bastlern nach mehreren Monaten gelungen ist, Android vollständig auf die Nintendo Switch zu portieren und aus der mobilen Spielekonsole ein Tablet zu formen. Jetzt gibt es viele weitere Details und Screenshots zu diesem Projekt, das der Konsole eine ganz neue Zielgruppe eröffnen soll. Allerdings werden nun auch die Einschränkungen deutlich, die sich bei bestem Willen nicht beheben lassen.


Android kann sowohl in der Standardversion als auch mit den Ablegern auf sehr vielen Geräten und Hardwareplattformen eingesetzt werden. Immer wieder machen es sich Bastler zum Sport, das Betriebssystem auf nicht dafür vorgesehenen Geräten zu installieren und diesen dadurch in einigen Fällen neue Möglichkeiten beizubringen. Da es trotz mehrerer Anläufe keine echte portable Spielekonsole mit Android-Betriebssystem gibt, haben sich die Bastler nun die Nintendo Switch vorgenommen.

nintendo switch android

Schon seit einigen Monaten arbeitet eine Gruppe von Entwickler daran, Android auf die Nintendo Switch-Konsole zu bringen und dessen Möglichkeiten für das alternative Betriebssystem zu nutzen – in jüngster Zeit mit sehr viel Erfolg. Nun hat XDA Developers die Möglichkeit bekommen, die aktuelle Umsetzung zu testen und berichtet in einem recht umfangreichen Hands-on von den Möglichkeiten, den Stärken aber auch den Schwachstellen der Konsole.

Grundsätzlich macht sich das Projekt die Tatsache zunutze, dass die Nintendo Switch von der Architektur dem Nvidia Shield sehr ähnlich ist und den gleichen Prozessor verwendet. Das ist ein riesiger Vorteil für die Kompatibilität und schafft überhaupt erst die Grundlage für das Projekt. Die Installation macht aus der Switch ein simples Android-Tablet mit einem 6,2 Zoll-Display, das vom Betriebssystem auch als solches erkannt wird. Durch das recht große Display und den Touchscreen hat man nun schon sehr viele Möglichkeiten.

Viele aktuelle Spiele konnten ausgeführt werden, Netflix und YouTube können genossen werden und im Großen und Ganzen sind alle über den Play Store verfügbaren Apps mit der Konsole kompatibel und sorgen nur für sehr wenige Probleme in puncto Stabilität, an denen derzeit gefeilt wird.



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In einigen Punkten muss man Abstriche machen und Spiele auf eine niedrigere Grafikqualität herunterschalten, um akzeptable Ergebnisse zu erhalten. In den Testläufen liefen damit aber auch Spiele wie PUBG Mobile problemlos und flüssig. Hat man also Zugriff auf den Play Store oder ist im Besitz der APKs, kann man plötzlich Titel auf der Konsole spielen, die in Nintendos Universum bisher kaum denkbar gewesen sind. Allerdings stets unter Verwendung als Tablet und eher weniger als Spielekonsole.

Auch Emulatoren haben auf der Android Switch sehr gut funktioniert. Den Testern war es möglich, mit einigen speziellen Apps sowohl ein Nintendo DS als sogar ein Super Nintendo zu simulieren und entsprechende Spiele zu spielen. Da diese für die Konsolen optimiert sind, können sie teilweise mit den Joycons und den anderen Hardware-Buttons der Konsole gespielt werden – in diesem Punkt aber mit Abstrichen. Siehe dazu den nächsten Absatz.

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Hardware-Probleme
Android erkennt zwar die Controller-Hardware und kann viele Menüs und Apps mit den Joycons steuern, aber das funktioniert längst nicht bei allen Titeln. Dabei soll es sich aber um ein wiederkehrendes Problem handeln, das mit der finalen Version behoben werden soll. Es kann also vorkommen, dass selbst die für diese Art Controller optimierten Spiele nicht vollständig spielbar sind – aktuell. Gleichzeitig werden die Controller stets als Bluetooth-Geräte erkannt und drahtlos verbunden, selbst wenn eine physische Verbindung besteht.

Das nächste – praktisch unlösbare – Problem ist es, dass die Nintendo Switch einige Hardwarekomponenten vermissen lässt. Es gibt keine Kamera, kein Mikrofon und auch kein GPS-Modul. Damit sind einige Apps nicht oder nicht sinnvoll nutzbar, den Spielspaß sollte es aber nur geringfügig trüben. Dafür lassen sich USB-Geräte wie eine Maus oder Tastatur anschließen, aber keine Massenspeicher. SD-Karten hingegen werden anstandslos erkannt und in das System eingebunden.



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Wann das finale Projekt erscheinen wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Für den ersten Release möchte man wohl noch an der Stabilität feilen und einen einfachen Installationsprozess etablieren. Wer sich für das Projekt interessiert, findet bei XDA sowohl das sehr ausführliche Hands-on als auch ein spezielles Forum, in dem sich die Entwickler mit interessierten Nutzern und ersten Testern austauschen.

Stadia?
Ob es in Zukunft möglich sein wird, Googles Spieleplattform Stadia mit der Nintendo Switch zu nutzen? Das lässt sich aktuell schwer sagen, aber grundsätzlich sollte das nur an Googles Beschränkungen – wenn überhaupt – scheitern. Die Switch ist kein HID-kompatibler Controller, aber Android bzw. die später erscheinende Stadia-App verwandelt den Tablet-Teil in einen solchen. Sicher werden Bastler auch dafür Mittel und Wege finden, die beiden Plattformen miteinander zu verbinden – wenn denn daran Interesse besteht. Mehr zu den (noch recht starken) Einschränkungen von Stadia findet ihr in diesem Artikel.

» Googles neue Spieleplattform: Stadia-Chef spricht über Verkaufspreise der Spiele & erwartete Traffic-Probleme

Siehe auch
» Nintendo Switch: Bastler haben Android erfolgreich auf Nintendos mobile Spielekonsole portiert (Video)

» Stadia Hands-on: Tester berichtet über seine ersten Erfahrungen mit Googles neuer Spieleplattform

[XDA Developers]




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