GoogleWatchBlog

Vergessene Google-Produkte: Froogle – die Produkt-Suchmaschine mit dem merkwürdigen Namen

» Web-Version «

Google hat im Laufe der über 20-jährigen Unternehmensgeschichte nicht nur Hunderte oder gar Tausende von Produkten geschaffen, sondern auch immer wieder Angebote und Plattformen eingestellt. Die jüngsten schmerzhaften Beispiele sind noch gut in Erinnerung, viele andere dürften aber längst aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden sein. In einer losen Serie wollen wir hier nun einige Produkte wieder in Erinnerung rufen. Den Anfang macht Froogle


Google ist als Suchmaschine gestartet, die aus finanzieller Sicht auch heute noch das wichtigste Standbein des Unternehmens ist, und war schon frühzeitig damit beschäftigt, viel Spezialsuchmaschinen zu starten, von denen heute nur noch die wenigsten existieren. Irgendwann wurden alle Suchmaschinen in die große Websuche integriert und haben dadurch ihre Eigenständigkeit verloren. Andere wurden einfach nur umbenannt und existieren bis heute – so wie die heutige Google-Produktsuche.

Google hatte die Produktsuchmaschine Froogle Ende 2002 gestartet und nach knapp zwei Jahren auch in Deutschland angeboten – auch hierzulande erlangte dieses Angebot einige Popularität. Das Onlineshopping war damals zwar noch nicht so ausgeprägt wie heute, war aber längst ein Boomgeschäft – und Froogle war eine der ersten großen Produktsuchmaschinen. Die aufbereiteten Ergebnisse stammten direkt aus der Websuche und wurden aus den öffentlich zugänglichen Daten im Web gespeist.

Aufgefallen ist Froogle vor allem mit seinem Logo, denn auch wenn Klang und das Design an die populäre Suchmaschine erinnerten, war diese Abwandlung doch stets merkwürdig und nicht wenige dachten beim ersten Besuch an einen Scherz. Heute wäre eine solche Fast-schon-Verballhornung des Google-Logos undenkbar. Die Startseite war ähnlich wie die der Websuche aufgebaut, aber längst nicht so aufgeräumt. Unter dem Suchfeld fanden sich viele Suchvorschläge und unter dem Logo noch eine Erklärung der Namensherkunft. Tatsächlich ist „frugal“ auch in der deutschen Sprache zu finden – ich persönlich kannte es nicht.



Froogle setzte auf das gleiche Konzept wie die Websuche und bot jedem interessierten Händler die kostenlose Aufnahme der Produkte an. Finanziert wurde Froogle durch daneben eingeblendete Werbeanzeigen. Das hat sich aber entweder nicht gelohnt oder das heute verwendete System ist lohnenswerter. Heute müssen interessierte Händler dafür zahlen, um ihre Produkte in der Google Produktsuchmaschine zu platzieren – was dem Unternehmen am Rande die erste Milliardenstrafe der EU einbrachte.

Das Produkt mit dem bis heute kultigsten Namen in der Google-Geschichte wurde im April 2007 in Google Produktsuche umbenannt und heißt heute Google Shopping. Natürlich hat es sich in den folgenden 12 Jahren weiterentwickelt, aber der vor 17 Jahren gelegte Grundstein ist bis heute erhalten. Noch immer leiten Domains wie froogle.de oder froogle.com auf die Shopping-Seite weiter und werden es wohl auch in absehbarer Zukunft weiterhin tun.

Heute gibt sich Google aber nicht mehr mit der reinen Vermittlung von Produkten zufrieden, sondern bietet – vor allem in den USA – ein großes Portfolio an Möglichkeiten an. Bezahlt wird mit Google Pay, die Auslieferung kann in vielen Fällen über Google Express erfolgen und insgesamt arbeitet das Unternehmen mit großen Partnern wie Wal*Mart daran, Amazon in vielen Bereichen Konkurrenz zu machen, ohne selbst physisch groß in den Markt einzusteigen.

Erinnert sich noch jemand an Froogle?

» Alle unsere Artikel rund um Froogle


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren