Wer hätte das gedacht? Smartphone-Nutzer wünschen sich viel längere Android-Updates & mehr Transparenz
Wer sich heute ein aktuelles Android-Smartphone kauft, kann im Normalfall damit rechnen, zwei Major-Updates auf eine neue Betriebssystem-Version sowie regelmäßig Sicherheitsupdates zu bekommen. Alles was darüber hinaus geht, grenzt meist schon an ein Wunder und ist nur sehr selten der Fall. Eine Umfrage einer deutschen Verbraucherzentrale kommt nun zum wenig überraschenden Ergebnis, dass das den Nutzern nicht ausreicht und sie mindestens eine doppelt so lange Zeit erwarten.
Google hat das Update-Problem von Android auch nach über 10 Jahren noch nicht in den Griff bekommen, macht mit den aktuellen Maßnahmen aber große Fortschritte, wie brandaktuelle Zahlen gerade erst gezeigt haben. Angestachelt von diesem Erfolg, der lange auf sich warten ließ, sollen nun auch erste Betriebssystem-Updates über den Play Store eingeführt werden. Doch endgültig wird auch das das große Update-Problem nicht lösen.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat nun eine Umfrage unter 1000 Nutzern durchgeführt und die Update-Wünsche bzw. Erwartungen der Nutzer ausgelotet – und wenig überraschend gehen sie an den tatsächlichen Gegebenheiten stark vorbei. Die Nutzer wünschen sich 5,4 Jahre Updates – also deutlich mehr als die aktuell von den meisten Herstellern gewährten zwei bzw. von Google auf den Pixel-Smartphones angebotenen drei Jahre. Einzig und allein Apple kann diese Erwartungen knapp erfüllen.
Die Nutzer wünschen sich aber auch mehr Informationen von den Herstellern: 92 Prozent gaben an, dass sie vom Hersteller darüber informiert werden möchten, wie lange sie Sicherheitsupdates bekommen werden. Etwas weniger, 88 Prozent, wollen wissen, wie lange ihr Smartphone noch mit Betriebssystem-Updates versorgt wird. Oft hat man den Eindruck, dass die Hersteller das selbst nicht so genau wissen und je nach aktueller Situation entscheiden, welche Geräte aktualisiert werden und welche nicht. Google baut zwar Druck für Sicherheitsupdates auf, aber das ist noch längst nicht ausreichend.
89 Prozent der Befragten wünschen sich, dass die Hersteller zu Sicherheitsupdates verpflichtet werden. 85 Prozent wünschen sich das Gleiche für die Betriebssystem-Updates. Die Wünsche der Nutzer sind also recht eindeutig, dürften den Herstellern und Google aber lange bekannt sein.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Verbraucher transparente Informationen darüber wollen, bis zu welchem Zeitpunkt ihre Smartphones Updates erhalten werden. Schließlich sind regelmäßige Smartphone-Updates für die Sicherheit und den Schutz der persönlichen Daten unverzichtbar.
Immer häufiger schränken Probleme mit der Software die Nutzung von Smartphones ein, auch wenn diese rein physisch noch in Ordnung sind. Verbraucher müssen wissen, ab wann ihr Smartphone nicht mehr mit den nötigen Updates versorgt wird und somit potenziell unsicher ist.
Etwa 63 Prozent aller Befragten schaffen sich alle zwei bis drei Jahre ein neues Smartphone an. Dieser Zeitraum liegt wohl nicht nur rein zufällig nah an der Laufzeit vieler Mobilfunkverträge bzw. den aktuellen Gegebenheiten der Android-Updates. Die häufigsten Gründe zum Wechsel sind ein Defekt des alten Geräts oder eine deutliche Verlangsamung.
Einige weitere Statistiken und Zitate der Verbraucherschutzzentrale sowie des Bundesverbands findet ihr in der Quelle. Die Zahlen dürften keinen unserer Leser überraschen, aber dennoch ist es doch mal interessant, wie groß das Bewusstsein der Menschen für dieses Problem mittlerweile geworden ist.
» Die Zahlen und Auswertungen bei Marktwächter.de
Siehe auch
» Große Probleme bei Samsung & Huawei: Foldable Smartphones werden sich wohl weiter verzögern
» HongMeng OS & Aptoide: Welche Folgen könnten Huaweis Google-Alternativen für Android haben?
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