Google betreibt mehrere große Plattformen, auf denen Nutzer ihre eigenen Inhalte hochladen und mit der Welt teilen können. Diese Plattformen können sich aber trotz vieler Maßnahmen nicht selbst verwalten, sondern müssen von Menschen überprüft werden. Die Google-Mutter Alphabet hat nun einen Einblick darin gegeben, wie viel Geld man sich diese Kontrollen kosten lässt und wie viele Mitarbeiter einzig und allein mit dieser Aufgabe betraut sind.
Wer eine offene Plattform wie YouTube betreibt, muss leider damit rechnen, dass die Nutzer allerlei Schund hochladen, der auf den Plattformen oder im ganzen Netz nichts zu suchen hat. Dabei geht es längst nicht mehr nur um urheberrechtlich geschütztes Material, sondern um Gewaltverherrlichung, terroristische Inhalte, kindesgefährdende Videos und ähnliches. Vieles davon hat YouTube im Laufe der Jahre in den Griff bekommen, doch ganz ohne Menschen geht es eben doch nicht.
Alphabet hat auf eine US-Behördenanfrage nun Details zu den eigenen Review-Bemühungen offengelegt. Laut eigenen Angaben gibt das Unternehmen jährlich mehrere Hundert Millionen Dollar dafür aus, die eigenen Plattformen sauber zu halten. Mehr als Zehntausend Mitarbeiter sind mit dem „Content Review“ beschäftigt und haben leider immer mehr zu tun. Dass das notwendig ist, zeigen auch zwei weitere verkündete Kennzahlen: Allein im 1. Quartal 2019 wurden in einer Million YouTube-Videos automatisiert terroristische Inhalte erkannt, lediglich 90.000 davon enthielten diese auch tatsächlich. Die restlichen +90 Prozent waren False Positives.
Schon Ende 2017 hatte YouTube vermeldet, dass über 10.000 Mitarbeiter mit dieser Aufgabe befasst sind – und offenbar hat sich seitdem nicht mehr viel getan. Im Hinblick auf die kommenden Uploadfilter wird das Unternehmen aber wohl noch sehr viel mehr Personal benötigen, denn die automatisierten Prozesse funktionieren eben nicht so gut, wie obiges Beispiel gezeigt hat. Erst kürzlich wurde als weiteres bekanntes Beispiel auch der Notre Dame-Brand falsch eingestuft.
Dennoch ist YouTube mit den eigenen Filtern sehr weit vorangeschritten, denn würde man alle Videos nur von Menschen kontrollieren lassen, müsste man allein dafür mehr als 180.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Siehe auch
» Googles menschliche SafeSearch-Filter leiden an psychischen Problemen
[Reuters]