Huawei verliert die Android-Lizenz: So will Huawei Googles Android und den Google Play Store ersetzen
Die Woche hat mit einem riesigen Knall begonnen: Google musste Huawei die Android-Lizenz entziehen und somit dem wenige Tage zuvor von der US-Regierung verhangenen Handelsbeschränkungen nachkommen. Laut eigenen Angaben haben sich die Chinesen aber schon seit langer Zeit auf diese Situation vorbereitet und haben Alternativen zu Google im petto. In dieser Woche wurde bekannt, wie der Smartphone-Hersteller sowohl Android als auch den Play Store ersetzen möchte.
Die globale Handelswelt funktioniert wie ein Uhrwerk und ist perfekt auf die gegenseitigen Bedürfnisse abgestimmt. Das bedeutet aber auch, dass ein fehlerhaftes oder fehlendes Rädchen das gesamte System zum erliegen bringt – das lässt sich aktuell im Fall Huawei sehr gut beobachten. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass hier nicht ein kleines Rädchen, sondern nahezu das gesamte Uhrwerk wegbricht. Dennoch gibt sich Huawei kämpferisch und hofft, alle fehlenden Komponenten ersetzen zu können. Dazu gehören auch Android und iOS.
Am Sonntag Abend dachte man noch, dass der Verlust der Android-Lizenz für Huawei ein riesiges Problem ist, dass die Smartphone-Produktion bzw. den Verkauf zum erliegen bringen wird. Doch in den nächsten Tagen sollte sich herausstellen, dass das vielleicht das geringste Problem ist: Viele wichtigen Komponenten-Lieferanten haben ihre Verträge gekündigt, sodass die Chinesen nur noch von ihrem (laut eigenen Angaben) gut gefüllten Lager zehren können. Den wahren Grund für diese Eskalation hat Donald Trump gestern durchblicken lassen.
Anders sieht es bei der Partnerschaft mit Google aus, denn hier geht es nicht um Komponenten, sondern um Lizenzen für Android und den Play Store – und die kann man eben nicht „auf Lager“ haben – genauso wenig wie den Zugriff auf Betriebssystem-Updates. Zwar wurde mittlerweile von mehreren Seiten versprochen, dass die Huawei-Nutzer auch nach Ablauf der 90-Tages-Frist Sicherheitsupdates bekommen werden – aber offizielle und detaillierte Informationen dazu sind noch rar. Alle bisher verfügbaren Informationen und Details bekommt ihr in diesem Artikel.
Aber was ist in Zukunft? Sollte es Huawei gelingen, Ersatzkomponenten zu beschaffen und weiterhin Smartphones zu bauen, auf welches Betriebssystem soll das Unternehmen setzen? Googles Android ist aktuell nicht möglich und bevor Apple iOS für andere Hersteller freigibt, friert die Hölle in Cupertino zu – abgesehen davon, dass auch Apple ein US-Unternehmen ist. Also müssen eigene Lösungen her.
HongMeng OS & Aptoide: Welche Folgen könnten Huaweis Google-Alternativen für Android haben?
HongMeng OS – Project Z
Schon vor der Eskalation der aktuellen Situation hatte Huawei immer wieder betont, ein eigenes Betriebssystem in Entwicklung zu haben, das man im Notfall einsetzen könnte, wenn die Android-Lizenz aus irgendwelchen Gründen verloren geht. Ob man einen Streit mit Google oder doch eher eine Eskalation auf politischer Ebene im Sinn hatte ist zwar nicht bekannt, aber die Folgen wären jeweils die Gleichen gewesen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch andere Hersteller alternative Lösungen haben.
Huaweis eigenes Betriebssystem wird seit einigen Jahren unter dem Codenamen „Project Z“ (vermutlich als Ausdruck der maximalen Distanz zu Android) entwickelt und ist in diesen Tagen unter dem Namen HongMeng OS in die Schlagzeilen gekommen. Die ersten Berichte waren durchaus sehr positiv und ließen auf einen neuen starken Konkurrenten hoffen, der den Markt mal wieder ernsthaft voranbringt. Die Rede war davon, dass das Betriebssystem auch Android-Apps ausführen kann und dabei 60 Prozent mehr Geschwindigkeit bieten soll.
Außerdem soll das Betriebssystem nicht nur Android auf dem Smartphone verdrängen, sondern auch auf Fernsehern, Smartwatches, Computern und sogar im Auto eingesetzt werden – ein universelles Huawei-Betriebssystem also, mit dem man auch Microsofts Windows Konkurrenz machen könnte. Doch bekanntlich wird nichts so heiß gegessen wie gekocht und so folgte nur einen Tag später ein weiterer Insider-Bericht, der die gesamte Euphorie wieder bremste. Das Betriebssystem ist weit von der Einsatzbereitschaft entfernt hieß es.
Über die Architektur der neuen Plattform ist nichts bekannt, doch offenbar hat sich Huawei vor allem auf die Oberfläche sowie den Einsatz auf dem heimischen Markt konzentriert. Eine Internationalisierung für alle Märkte steht nun genauso auf dem Programm wie eine gesteigerte Priorität für das gesamte Projekt, das in der Vergangenheit wohl nicht ganz so gut vorangekommen ist. Doch das in drei Monaten zu schaffen, wird wohl auch einem Huawei so einfach nicht gelingen.
Und wenn das neue Betriebssystem dann erstmal einsatzbereit ist, dann kommt das bekannte Henne-Ei-Problem mit dem App Store dazu. Aber auch dafür haben die Chinesen eine Lösung.
» Erste Informationen zu HongMeng OS
» Informationen zum aktuellen Stand des ‚Project Z‘
Aptoide App Store
Huawei soll mit Aptoide in Verhandlungen stehen den App Store als Ergänzung oder Ersatz für die eigene AppGallery verwenden zu können, da der Zugriff auf den Play Store bekanntlich in Zukunft nicht mehr möglich sein wird. Sollte es tatsächlich dazu kommen, hätte Huawei ein riesiges Problem eingedämmt – wenn auch noch nicht aus der Welt geschafft. Aptoide ist laut eigenen Angaben der drittgrößte App Store der Welt nach Google Play und Apples App Store – und damit die logischste Wahl für Huawei.
Aptoide enthält aber nicht nur Apps von Entwicklern, die ihre Werke dort hochladen, sondern durch eine Uploadmöglichkeit auch viele Apps aus den Häusern Facebook und Google. Hat man die Apps dieser beiden Unternehmen erstmal im Store, fallen viele Gegenargumente weg. Womöglich könnten die Unternehmen ihre Apps aus dem Store entfernen – die Frage ist aber natürlich, ob sie das denn überhaupt wollen. Gerade für Google natürlich ein zweischneidiges Schwert.
» Mehr Details zum Huawei-Deal mit Aptoide
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Woher bei euch der Wind weht, sagt doch schon der Name. Keiner weiß wieso Trump sowas behauptet es gibt nicht einen Beweis für was auch immer und alle kuschen obwohl die wahrscheinlich schon Jahr und Tag schon mit der NSA zusammen arbeiten.