Auf der Google I/O hat Google unter anderem die internationale Verfügbarkeit des eigenen Smart Display angekündigt, auf dem der Google Assistant die wichtigste Rolle spielt. Aber auch der Assistant selbst bekommt wieder viele Updates spendiert, die einen so großen Umfang und Einfluss haben, das vom „next Generation Google Assistant“ die Rede ist. Wenn tatsächlich alles so wie angekündigt funktioniert, dürfte das aber gerechtfertigt sein.
Der Google Assistant wird 10x schneller
Der Google Assistant wird auf Smartphones in Zukunft bis zu 10x schnelle werden als bisher. Das ist dadurch möglich, dass die Spracherkennung hinter dem Assistant von ganzen 100 GB auf 0,5 GB geschrumpft werden konnte – gering genug, um lokal auf dem Smartphone vorgehalten zu werden. Das spart gewaltig Zeit an Latenz ein, sodass der Assistant gerade für lokale Aufgaben extrem schnell reagieren kann. Laut Google sollen die Sprachanweisungen deutlich schneller sein als die manuelle Bedienung.
Das neue System soll zuerst mit den Pixel 4-Smartphones ausgeliefert werden und vermutlich in der näheren Zukunft auch Pixel-exklusiv bleiben. Der große Vorteil an diesem Modell ist es, dass die Erkennung auch vollständig ohne Internetverbindung funktioniert und somit komplett Offlinefähig ist.
Google Duplex kommt in das Web
Im vergangenen Jahr wurde Google Duplex vorgestellt und kann für den Nutzer Telefongespräche führen. In Zukunft wird das Ganze erweitert und soll dann auch Web-Formulare für den Nutzer ausfüllen können. Der Duplex-Assistant wird in der Lage sein, die Formulare zu erkennen, Daten auszuwerten und alle wichtigen Informationen des Nutzers einzutragen. Vonseiten der Webmaster ist keine Anpassung notwendig. Vorerst wird das nur in englischer Sprache für Aufgaben wie etwa die Reservierung von Fahrzeugen funktionieren.
Google Assistant wird persönlicher
Der Google Assistant soll Freunde und Familie in den kommenden Monaten besser kennenlernen und Daten wie den Namen, die Beziehung untereinander sowie das Geburtsdatum berücksichtigen können. Dadurch sollen dann auch Befehle wie „What’s the weather like at mom’s house this weekend?“ oder „Remind me to order flowers a week before my sister’s birthday.“ möglich sein. Außerdem soll der Assistant den Nutzer besser kennen lernen und bei der Frage nach bspw. Restaurants in der Nähe die Vorlieben berücksichtigen. Ob diese Features auch zu Beginn in deutscher Sprache zur Verfügung stehen werden, bleibt abzuwarten.
Driving Mode
Der Google Assistant bekommt einen Driving Mode und wird in diesem Modus vor allem für Befehle empfänglich sein, die im Auto benötigt werden. Außerdem wird der Assistent viele Informationen auf andere Weise darstellen. In obigem Video ist das alles sehr gut zu sehen. Die Features sollen „diesen Sommer“ ausgerollt werden. Außerdem soll der Assistant dank spezieller Verbindungen zu Mercedes- und Hyundai-Fahrzeugen in der Lage sein, auch Systeme wie die Klimaanlage zu steuern.
„Hey Google“ nicht mehr notwendig – in einem Fall
Zum Schluss noch eine Ankündigung, die gleichzeitig begeistert und enttäuscht: Bisher muss vor jedem neuen Befehl die Wortgruppe „Hey Google“ gesagt werden, um den Assistenten aus dem Tiefschlaf zu wecken. Das fallt nun in dem Fall weg, wenn der Wecker läutet. Dieser kann nun einfach mit dem Wort „Stop“ abgeschaltet werden. Das ist zwar nur ein extrem kleiner Anwendungsfall, aber der erste Schritt ist einmal getan und dürfte ein Testballon sein, um den Befehl auch in anderen Kategorien weglassen zu können.
Die zweite Enttäuschung: Das funktioniert vorerst nur in englischer Sprache. Zwar gibt es wohl kaum ein internationaleres Wort als „Stop“, abe dennoch wird der Google Assistant nur dann erkennen, wenn dieser auf Englisch verwendet wird.
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Ob und wann alle diese Neuerungen nach Deutschland bzw. zur deutschen Sprache kommen, wurde konkret nicht genannt. Einiges davon könnten natürlich auch wieder Ankündigungen mit sehr langer Wartezeit sein.
Siehe auch
» Android-Revolution: Google kann wichtige Android-Updates zukünftig über den Play Store ausliefern