Im vergangenen Jahr hat Google die Augmented Reality-Navigation in Google Maps angekündigt und damit bei den ersten Demos für Begeisterung gesorgt. Aber nicht nur die Navigation konnte begeistern, sondern auch der dafür verwendete Protagonist, ein kleiner Fuchs. Schlussendlich hat es das Tierchen nicht in die aktuell ausgerollte finale Version geschafft – aber dabei soll es nicht bleiben. Das Maps-Team arbeitet weiter daran, den virtuellen Guide umzusetzen.
Die neue Augmented Reality-Navigation konnte für einige Monate von vielen fleißigen Local Guides ausprobiert werden und sah trotz einer mehr als sechsmonatigen Pause zwischen Ankündigung und erstem Rollout nicht viel anders aus, als in den ersten Demovideos. Jetzt wird die Funktion für alle Pixel-Nutzer ausgerollt und ist noch immer visuell unverändert. Unter der Haube hat sich sicher etwas getan, aber die Oberfläche muss weiter auf Veränderungen warten.
Während der ersten Präsentation der AR-Navigation auf der Google I/O war ein Fuchs zu sehen, der den Nutzer durch den Großstadtdschungel leitet. Was wie ein nettes Gimmick aussah, sollte eigentlich der Hauptguide sein, dem der Nutzer eigentlich folgen muss. Stattdessen sind bis heute nur überdimensionale 3D-Pfeile zu sehen, die dem Nutzer den Weg weisen. Dass der Fuchs nicht in der finalen Version erhalten war, lag vor allem an technischen Problemen.
Over the past year, we’ve done over 25 prototype variants and tested them with people of the fox experience. We found that it is really hard to get the experience right between a helpful AR character and a person.
People expect her to be a lot smarter than she really is. In viewing her with intelligence, they expect her to know shortcuts, to avoid poles, to avoid fire hydrants. Some people even expect her to lead them to interesting things to do in the city.
Die Umsetzung war noch nicht perfekt und die Nutzer hätte eine zu große Erwartung an den smarten Begleiter. Statt nur stumpf die Richtung vorzugeben, erwarten sie eine gewisse Intelligenz. Der tierische Guide sollte dann auch Tipps während der Navigation geben, Zwischenziele empfehlen und einiges mehr. Das erfordert dann aber nicht mehr nur Arbeit von den Grafikern, sondern eben auch eine Erweiterung der Google Maps-Navigation. Und das benötigt etwas mehr Zeit.
Aber nicht nur die simulierte Intelligenz muss geschaffen werden, sondern auch an der Darstellung gab es noch Probleme. Zwar läuft der Fuchs auf dem Boden und kann hinter Häuserecken verschwinden, kann mit anderen Objekten und Hindernissen aber noch nicht interagieren und wirkt fehlplatziert, wenn er durch Hydranten durchläuft oder plötzlich auf dem Fahrradfahrer steht. Das sind zwar schlussendlich nur Spielereien, aber das Team wollte keine unecht wirkende Figur ausrollen.
Die Entwicklung geht auf jeden Fall weiter und auch zukünftig soll es bei dem Fuchs als Guide bleiben. Irgendwann soll die Figur ausgerollt werden und optional die großen Pfeile ersetzen – wenn der Nutzer das denn überhaupt möchte. Am Ende will der Nutzer einfach nur von A nach B und kein Spiel mit netten Animationen spielen – was im Straßenverkehr sowieso nicht die beste Idee ist. Ob auch andere Tiere oder später Menschen in Betracht kommen, ist nicht bekannt.
Da Google aktuell mit AR-Figuren wie den Avengers, Pokemon oder auch dem menschlichen Playmoji Childish Gambino Erfahrungen sammelt, dürften diese auch in die Maps-Entwicklung einfließen.
Siehe auch
» Google Maps: Koordinaten statt Adressen – so könnt ihr sie finden & suchen und das sind die Vorteile