DSGVO: Datenschutzbehörde untersucht Googles Werbegeschäft- nächste Milliardenstrafe droht

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Vor ziemlich genau einem Jahr ist die DSGVO in der EU eingeführt worden und hat trotz großer Folgen bisher keine ernsthaften Konsequenzen für ein Unternehmen oder die Nutzer gehabt. Pünktlich zur Jahresfeier muss sich nun aber Google vor der irischen Datenschutzbehörde verantworten und sieht schon wieder der nächsten hohen Strafe ins Auge. Laut dem Bericht soll die Einbindung von Google-Werbebannern gegen die DSGVO verstoßen.


Es ist für Google in der EU sehr ungemütlich geworden, denn in den letzten drei Jahren musste das Unternehmen jeweils einmal die Geldbörse weit öffnen und Änderungen an bestehenden Produkten vornehmen. Zuerst gab es das 2,4 Milliarden-Urteil gegen die Produktsuche, ein Jahr später das 4,3 Milliarden-Urteil gegen das Android-Ökosystem und erst vor wenigen Monaten das 1,5 Milliarden-Urteil gegen die CSE-Werbebanner. Von den kommenden Schwierigkeiten rund um das Leistungsschutzrecht und den Uploadfiltern reden wir hier noch gar nicht.

DSGVO

Die irische Datenschutzbehörde hat nun im Rahmen der DSGVO eine Untersuchung gegen Google gestartet, da die Einbindung bzw. Anzeige von Werbebannern auf Dritt-Webseiten (AdSense) gegen die Datenschutzbestimmungen verstößt. Konkret geht es um die Verwendung oder Übertragung von persönlichen Daten an die Werbepartner, die für das Bietersystem benötigt werden. Der Anschwärzer, die Macher hinter dem Brave Browser, sprechen davon, dass Dutzende oder gar Hunderte Unternehmen diese Daten erhalten.

Brave argued that when a person visits a website, intimate personal data that describes them and what they are doing online is broadcast to tens or hundreds of companies without their knowledge in order to auction and place targeted adverts.

Google verweist im ersten Statement auf die strengen Datenschutzbestimmungen an die Werbepartner und kündigte eine Zusammenarbeit mit der Datenschutzbehörde an.

We will engage fully with the DPC’s investigation and welcome the opportunity for further clarification of Europe’s data protection rules for real-time bidding. Authorized buyers using our systems are subject to stringent policies and standards

Sollte Google in dem Fall ein Vergehen vorgeworfen werden, kann die Strafe bei bis zu 4 Prozent des globalen Jahresumsatzes liegen. Im vergangenen Jahr lag dieser bei 137 Milliarden Dollar – es wäre also die bislang höchste Strafe für Google überhaupt. Falls es denn dazu kommt.

Siehe auch
» G Suite: Google hat einige Passwörter viele Jahre lang im Klartext gespeichert – Passwortänderung empfohlen

» Internet-Regulierungswut in der EU: Sind wir eigentlich verrückt geworden? (Kommentar)

[Reuters]




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