Donald Trump: Huawei ist sehr gefährlich, könnte aber dennoch Teil eines Handelsabkommens werden
Der Smartphone-Hersteller Huawei ist zwischen die Fronten geraten und wird zum Symbol des Handelskriegs zwischen den USA und China. Dass sich durch das Blacklisting von Huawei eine große Kettenreaktion in Gang gesetzt hat, an dessen Ende die Nutzer und auch die US-Unternehmen zu den Verlierern gehören könnten, ist nun wohl auch US-Präsident Donald Trump bewusst geworden. Er arbeitet mal wieder am größten Deal aller Zeiten und könnte dazu möglicherweise auch Huawei wieder in den USA Geschäfte machen lassen.
Sowohl für Huawei als auch für Huawei-Fans und Nutzer war es keine gute Woche: Praktisch alle großen Unternehmen mit Verbindungen in den USA haben die Zusammenarbeit mit dem Smartphone-Hersteller eingestellt bzw. die Verträge bereits gekündigt und dürften nur noch im Rahmen der gewährten 90-Tages-Frist notwendige Handelsbeziehungen aufrecht erhalten. Was danach kommt, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Aber vielleicht geht es doch bald wieder ganz schnell.
US-Präsident Donald Trump und sein Außenminister Mike Pompeo haben sich nun in einem Interview zur aktuellen Situation geäußert und senden damit das eindeutige Signal, dass die USA bereit ist, die vollständige Eskalation zu verhindern – wenn China einem neuen Handelsabkommen zustimmt. Und damit wurde erstmals die wahre Intention hinter dem Blacklisting von Huawei auch von offizieller Seite ausgesprochen. Dennoch betont Trump, dass Huawei ein sehr gefährliches Unternehmen ist und Pompeo legt nach und sagt, dass Huawei der kommunistischen Partei Chinas sehr nahe steht.
Trump:
Huawei is something that is very dangerous. You look at what they’ve done from a security standpoint, a military standpoint. Very dangerous.
Pompeo:
To say that they don’t work with the Chinese government is a false statement. Huawei is deeply tied not only to China but to the Chinese communist party.
Damit ist der Grund für die gesamte Situation schon einmal auf dem Tisch. Dennoch zeigen sich beide verhandlungsbereit und stellen in Aussicht, dass ein neues Handelsabkommen auch den Smartphone-Hersteller umfassen könnte.
Trump:
it’s possible that Huawei would be included in a trade deal.
Pompeo:
[…]to create a fair reciprocal balanced trade relationship between the two countries. I hope that we can keep those issues in their own place. We have an imperative to protect American national security. We have a need to make sure we get these trade rules right
Offenbar knüpfen die beiden das Schicksal von Huawei also an ein neues Handelsabkommen mit China, über das die beiden Länder schon seit längerer Zeit streiten. Das ist auf der einen Seite ein Lichtblick, auf der anderen Seite aber auch eine nächste Eskalationsstufe, denn es zeigt, dass Huawei wohl auch zu Unrecht zwischen die Räder geraten ist. Denn fraglich bleibt, wie dieses „sehr gefährliche Unternehmen“ durch ein Handelsabkommen gezähmt werden soll.
Huawei gibt sich derweil noch immer unbeeindruckt und hat bereits mehrfach angekündigt, auch in Zukunft Smartphones bauen zu wollen. Auf Software-Seite wird dafür bereits seit längerer Zeit an einer eigenen Lösung gearbeitet, die in dieser Woche als HongMeng OS bekannt wurde. Zwar soll die Plattform noch längst nicht bereit sein, aber selbst für den Play Store hat das Unternehmen mittlerweile einen Ersatz auserkoren und möchte den Aptoide Store auf zukünftigen Geräten verwenden. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Dass sich Huawei so unbeeindruckt zeigt, dürfte auch die USA bzw. den Präsidenten weiter provozieren und könnte dazu führen, dass auch andere chinesische Unternehmen mit in den Sog gezogen werden. Aber hoffen wir es mal nicht.
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So arbeiten eigentlich nur Schutzgelderpresser. Huawei Endkunden & beteiligte Firmen werden dabei als unfreiwillige Geiseln benutzt.