Gestern Abend hat Google die Android Q Beta 3 veröffentlicht und damit gleich in mehrfacher Hinsicht für Überraschungen gesorgt: Die Beta-Version wird ab sofort für mehr als 20 Smartphones zur Verfügung stehen und wird außerdem die Möglichkeit vorbereiten, Android-Updates über den Play Store auszuliefern. Was sich sonst noch getan hat, erfahrt ihr im schnellen Überblick in diesem Artikel.
Google hält sie wie üblich sehr strikt an den engen aufgestellten Zeitplan und hat am gestrigen 7. Mai die bereits dritte Beta-Version von Android Q veröffentlicht. Damit feiert man nicht nur Bergfest, sondern dürfte auch viele Nutzer begeistern, die das neue Betriebssystem nun auch ohne Pixel-Smartphone ausprobieren können (diese Smartphones sind dabei). Wer ohne Datenverlust an der Beta teilnehmen möchte, kann dies über das Android Beta Program tun.
Dark Mode
Das Android Q einen Dark Mode bekommen wird, ist längst kein Geheimnis mehr gewesen und fast konnte man vergessen, dass dieser noch gar nicht offiziell angekündigt wurde – aber das wurde nun gestern Abend nachgeholt. Android bekommt ab Version Q nun endlich einen Dark Mode und kann die gesamte Oberfläche über einen neuen Schalter in den Quick Settings zwischen einem hellen und einem dunklen Theme wechseln lassen. Die Namensgebung deutet erneut darauf hin, dass zukünftig weitere Themes unterstützt werden könnten.
Der Dark Mode wird bereits von vielen Android-Apps unterstützt, was für Google eine Grundvoraussetzung gewesen ist, um diesen überhaupt im Betriebssystem einzuführen. Diese reagieren großteils auf die Betriebssystem-Einstellungen, sodass alle kompatiblen Apps gleichzeitig mit dem Betriebssystem in den dunklen Modus schalten werden. Für App-Entwickler soll es eine Schnittstelle geben, mit der sie diese Option direkt abfragen können.
Gestensteuerung ohne sichtbare Leiste
Mit der zweiten Android Q Beta wurde die Gestensteuerung optimiert und auch in der dritten Version kommen nun noch einmal Verbesserungen dazu. Der Nutzer kann nun in den System-Einstellungen zwischen drei verschiedenen Modi wählen: Drei Buttons (die klassische Variante), zwei Buttons (Gesten) oder gar keine Buttons. Letzte Option kam neu dazu und ist auch in folgender Animation zu sehen. Ziel war es, die neuen großen Displays vollständig auszunutzen und gleichzeitig einen netten Effekt zu integrieren. Das ist auf jeden Fall gelungen.
Focus Mode
Im vergangenen Jahr wurde Digital Wellbeing eingeführt, mit dem Nutzer ihr Smartphone-Verhalten sehr umfangreich analysieren und auch steuern können – und nun wird es erweitert. Mit Android Q kommt ein zusätzlicher „Focus Mode“ dazu, mit dem sich bestimmte Apps von einer globalen Nicht-Stören-Sperre ausnehmen lassen. So kann man sehr genau festlegen, welche Apps trotz der Sperre Benachrichtigungen durchlassen dürfen. Das soll dazu dienen, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und dennoch nichts wichtiges zu verpassen.
Außerdem wird auch Family Link in Wellbeing integriert und ermöglicht es den Eltern, die Nutzung des Smartphones des Kindes zu überwachen und bei Bedarf auch direkt über diese App aus der Ferne zu steuern.
Vorgeschlagene Aktionen in den Benachrichtigungen
Die Smart Replys sind längst in einigen Apps zu finden, aber mit Android Q kommen sie nun in jede App, die Benachrichtigungen über das Betriebssystem an den Nutzer sendet. Der Inhalt wird analysiert und es werden automatisch Antworten oder auch Aktionen vorgeschlagen – so wie im obigen Beispiel das Öffnen der Adresse in Google Maps.
Live Caption
https://www.youtube.com/watch?v=YL-8Xfx6S5o
Mit Live Captions bringt Google die unter anderem bei YouTube verwendete Technologie zur automatisch Erzeugung und Darstellung von Untertiteln in das Betriebssystem Android Q. Alle Medien, ganz egal aus welcher App, können direkt von Android Q on-device in Text umgewandelt werden, ohne dass Daten an Google-Server zur Auswertung gesendet werden müssen.
Project Mainline
Das Project Mainline wird es ermöglichen, wichtige Android-Komponenten direkt über den Play Store zu aktualisieren. Das soll vor allem der Verbreitung von Sicherheitsupdates zugute kommen. Mehr Details dazu in diesem Artikel.
Unterstützung für Foldables & 5G
Wenig überraschend integriert Google die Unterstützung von Foldables tiefer ins Betriebssystem und macht es damit auch den Herstellern dieser Geräte leichter. Zwar muss der Markt gerade einen großen Rückschlag verkraften, aber auf der großen Bühne wurde bereits angekündigt, dass in diesem Jahr noch weitere Modelle von weiteren Herstellern auf den Markt kommen. Außerdem wird natürlich die Unterstützung für 5G in Android Einzug halten – auch das ist keine große Überraschung.
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Das waren nun einmal die wichtigsten Neuerungen in Android Q, die es auch auf die große Bühne der Google I/O geschafft haben und somit sehr wahrscheinlich auch in der finalen Version der App zu finden sein werden. Einige weitere Verbesserungen sind eher von geringer Bedeutung oder nur für Entwickler interessant. Die vollständige Auflistung in allen Details findet ihr in folgendem Blogpost.
» Ankündigung im Android-Developers Blog
Viele weitere Neuerungen in Android Q
» Android Q Beta 1: Das sind die wichtigsten Neuerungen in der ersten Beta-Version des Betriebssystems