Versprochen gebrochen: Die besten Inbox-Funktionen sind noch NICHT bei GMail angekommen
Spätestens in dieser Woche mussten alle Inbox-Nutzer zurück zu GMail wechseln und müssen mit der „alten“ App klarkommen. Diese Umstellung wäre vielleicht gar nicht so schwer, wenn es sich nur um eine andere Oberfläche mit den gleichen Funktionen handeln würde – aber das ist leider nicht der Fall. Trotz Googles Versprechen haben es viele Funktionen bis heute nicht zu GMail geschafft und es ist fraglich, ob sich das überhaupt ändern wird.
Google Inbox ist tot, lang lebe GMail. Dieses Motto gilt seit dieser Woche wieder in Googles E-Mail-Team, das gerade erst den 15. Geburtstag gefeiert und mit etwas Verspätung wenige Tage später den Stecker bei Inbox gezogen hat. Schon kurz nach der Ankündigung hieß es, dass die besten Funktionen von Inbox rechtzeitig ihren Weg zu GMail finden würden. Darauf haben sich viele Nutzer verlassen und den Schweiß von der Stirn gewischt. Aber geschehen ist das leider nicht. Stattdessen gab es für die Nutzer eine riesige Enttäuschung.
Zuletzt war es abzusehen, dass das GMail-Team die Umsetzung nicht rechtzeitig hinbekommt. Kein Thema, aber dann hätte man darauf reagieren müssen. Wenn die Funktionen erst im Mai fertig werden, dann stellt doch Inbox erst im Mai oder noch besser Juni ein! Die kurzfristige Verlängerung dürfte die Ressourcen des Unternehmens wohl kaum auffressen. Und wenn man bemerkt, dass es einfach nicht geht, aus welchen Gründen auch immer, dann muss man das offen kommunizieren. Stattdessen stand bis zum Schluss in der Inbox-App selbst, dass die besten Features bei GMail auf den Nutzer warten (siehe Screenshot).
Nun ist „beste Feature“ Definitionssache und sehr klug formuliert, aber ohne Frage denkt man bei Inbox als allererstes an Bundles, Erinnerungen, angepinnte Mails und so weiter. Alles andere war und ist schon seit Ewigkeiten bei GMail.
Worum geht es überhaupt?
- Bundles: Die intelligente und automatische Bündelung von themengleichen E-Mails im Posteingang war DIE Hauptfunktion von Inbox und hat für Ordnung im Posteingang gesorgt
- Erinnerungen: Erinnerungen wurden wie E-Mails behandelt und haben den Posteingang in eine komplett andere Anlaufstelle verwandelt
- Save to Inbox: Nicht nur Erinnerungen, sondern auch Links konnten direkt in Inbox gespeichert werden. Zwar nur als E-Mail mit Link, aber schick dargestellt
- E-Mails anpinnen: E-Mails konnten einfach angepinnt werden und sind so im Posteingang stets oben geblieben, trotz folgender Mailflut
Die letzten großen Hoffnungen lagen noch auf dem 15. Geburtstag von GMail, der exakt ein Tag vor der Inbox-Einstellung zelebriert wurde. Doch statt der oben aufgelisteten Funktionen gab es nur „langweilige“ (in Anführungszeichen) Neuerungen, die erstens nur wenige Nutzer interessieren und zweitens auch schon lange bekannt waren. Es war das letzte Vor-den-Kopf-stoßen der Inbox-Nutzer, die nun nicht mehr ganz so glücklich zu GMail zurückwechseln.
Natürlich gibt es alternative Lösungen, wie etwa das gerade erst frisch erschienene und gehypte Spark für Android, aber eine native Umsetzung beim Mailanbieter ist, meiner Meinung nach, eben doch eher zu bevorzugen als die Dienste einer Dritt-App.
Bleibt nur zu hoffen, dass nicht den Google Play Music-Nutzern bei der irgendwann erzwungenen Umstellung auf YouTube Music das gleiche Schicksal droht.
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Vielleicht liegt es am Datum (01.04.), dass einiges nicht von Inbox zu GMail transportiert wurde? Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen *g
Übrigens, in Sachen Spark würde ich mir erstmal die Datenschutzerklärungen durchlesen, bevor ich diese ach so gehypte App installiere. Ich verlinke mal, noch darf man das ja https://sparkmailapp.com/privacy
Da wird arg viel extern gespeichert und nein, deswegen käme die bei mir nie in die engere Wahl.
Ich weiß, deswegen habe ich es auch nicht verlinkt und nicht ganz so positiv erwähnt 😉
Ich bin vom Google Fanboy zum Google Hasser mutiert wegen genau solchen Aktionen. Mann kann Google einfach nicht mehr vertrauen. Unausgegorene Produkte, plötzliche Schließung von Diensten, keine Strategie (Musik und Messenger) usw.
Leider bin ich immer noch von Android, wegen Smartphone und Drive, wegen Arbeitskollegen abhängig und aus unerfindlichen Gründen verwende Ich noch Contacts. Doch ich verabschiede mich stets von mehr Produkten und hoffentlich sind wir einmal frei von dieser Krake.
Treffender Artikel
Unverantwortlich den unschuldigen Benutzern solch eine arbeitserleichternde Inbox App wegzunehmen
Nicht gerade Vertrauenseweckend
Zur Abwechslung kein Kommentar zum Beitrag, sondern ein Hinweis auf Schreibfehler:
„Nun ist „beste Feature“ “ -> entweder „bestes Feature“ oder „beste Features“. 😉