Kurioser Fall: Google-Nutzer möchte Pixel 3 umtauschen und erhält (versehentlich) 10 neue Smartphones
Die Kommunikation kann manchmal für den Endkunden sehr frustrierend sein, selbst wenn ein Support zur Verfügung steht. Ein Nutzer aus den USA berichtet nun von einem kuriosen Vorgang vom Google Support, der nicht nur kaum erklärbar ist, sondern dem Kunden deutlich mehr Aufwand bescherte, als er sich gedacht hätte. Statt den Kaufpreis für EIN Pixel 3 zurückzubekommen, hat der Nutzer zehn neue Geräte erhalten. Und die wollte er dann wieder loswerden.
Es ist eigentlich ein alltäglicher Vorgang: Der Kunde bestellt eine Ware aus einem Onlineshop, erhält sie in defektem Zustand und möchte sie wieder zurückschicken oder Ersatz erhalten. Während sich einige Händler bei Rücksendungen immer wieder quer stellen und auch damit die Kunden zur A-bis-Z Konkurrenz treiben, zeigte sich der Google Support nun mehr als großzügig. Zwar nicht ganz freiwillig, aber dennoch möglicherweise zum Vorteil des schon jetzt genervten Kunden.
Ein US-Nutzer hat sich bei Google ein Pixel 3-Smartphone bestellt, dieses inklusive Steuern bezahlt und auch erhalten. Damit könnte die Geschichte eigentlich schon vorbei sein, aber leider ging das Smartphone kaputt oder kam schon defekt beim Nutzer an (das ist nicht ganz eindeutig). Also wandte er sich an den Kundenservice und wollte das Smartphone zurückschicken, was er dann auch getan hat. Nachdem das Gerät zurückgeschickt wurde, bekam er auch Geld zurück – allerdings nicht die vollen fast 1000 Dollar, sondern lediglich 80 Dollar für Steuer.
Da er nicht lange ohne Smartphone sein wollte, bestellte der Nutzer unterdessen ein neues Pixel 3-Smartphone und hoffte darauf, dass sich der Fall noch klärt und er sein Geld zurückerhält. Als dann der Paketmann klingelte, dürfte er aber wohl ein verdächtig großes Paket in der Hand gehabt haben, denn darin befanden sich 10 (!) Pixel 3-Smartphone in der vom Nutzer bestellten Farbe. Alle waren separat verpackt und komplett neu. Jackpot?
Nun stand der Nutzer ohne Geld und mit 10 Pixel-Smartphones da, bekam vom Kundenservice aber keine Rückmeldung mehr. Rein juristisch wäre er auf der Gewinnerseite, denn laut Gesetz kann er nicht vom Unternehmen gezwungen werden, die falsch erhaltene Ware zurückzugegeben. Moralisch sieht das natürlich anders aus, also möchte er „das Richtige tun“ und die Geräte zurücksenden.
Google, I have your phones. You have my money. Let’s sort this out
Er möchted ie 9 zuviel gelieferten Smartphones allerdings erst dann zurücksenden, wenn Google ihm den fehlenden Kaufpreis für das defekte Pixel 3 erstattet hat – und das ist bis heute nicht geschehen. Während er also auf seine 900 Dollar wartet, sitzt er auf einem Warenwert von über 9000 Dollar. Viele Nutzer haben ihm dazu geraten, die Geräte einfach zu behalten und zu verkaufen, aber als ehrlicher Mensch möchte er das nicht und will die Angelegenheit einfach aus der Welt schaffen. Vorbildlich!
Natürlich wäre ein Verkauf wohl auch nicht ganz so leicht, denn auch wenn auf Googles Seite ein Fehler entstanden ist, dürfte das Unternehmen die Seriennummern der Geräte kennen und könnte sie einfach sperren (nein, ich weiß nicht wie das juristisch aussieht). Wäre also wohl keine gute Idee. In seiner „Verzweiflung“ hat er sich nun zu Reddit gewandt und hat durch die vielen Medienberichte auch die Aufmerksamkeit von Google auf sich gezogen, denn ein Mitarbeiter soll sich nun gemeldet haben und dem Thema annehmen. Und das scheint auch tatsächlich der Fall zu sein, denn er soll das Geld nun in Form von Fi-Guthaben (Googles Mobilfunkangebot) zurückerhalten haben.
Allerdings ist nun noch das Ende der Abrechnungsperiode abzuwarten, ob das Guthaben tatsächlich bestehen bleibt und ausgezahlt werden kann. Erst dann möchte er die anderen Smartphones zurücksenden und natürlich darauf hoffen, dass die Geschichte damit zu Ende geht. Interessant ist natürlich, wie das passieren konnte. Ich tippe einfach darauf, dass sich irgendein Support-Mitarbeiter vertippt hat und statt die „0“ durch eine „1“ für die Anzahl der Geräte zu ersetzen, einfach die 1 vor die 0 gesetzt hat – und Schwupps sind 10 Geräte auf dem Weg.
Spaß mit Googles versteckten Ostereiern: Das sind die besten Eastereggs in Google Maps & Google Assistant
Siehe auch
» Google Maps: Googles kuriose Meeting-Regeln – Satellitenansicht wäre fast zu „Bird View“ geworden
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Ha ha, tolle Story. Der Mann ist wirklich vorbildlich. Auf der einen Seite denkt man sich. Mann ist der doof, soll die doch behalten und verkaufen und 2 Monatslöhne einsacken ! Andersrum ist es aber sehr schön zu sehen, dass es doch noch ehrliche Menschen gibt ! Vor mir ein +1 für seinen Charakter! Aber ich hätte sie trotzdem behalten (hüstel)
Interessant, wie unterschiedlich die rechtliche Betrachtung in den USA und in DE ist – in DE besteht ein Anspruch auf Herausgabe: https://kanzlei-franz.com/ratgeber-kaufrecht/lieferung-einer-falschen-sache/ (Abschnitt „Versehentliche Falschlieferung“)
Ja, es besteht (in Deutschland) ein Anspruch auf Herausgabe. Aber nur, wenn der Versender die Sendung zurückfordert – was ja wohl nicht geschehen war. Von sich aus muss man unverlangt zugesendete Dinge nicht zurüch geben.
Ich hätte die ganzen Geräte originalverpackt behalten und nach einer Weile, wenn keine Rückforderung eintrudelt, dann… Spass haben. 😉