Google Earth und Google Maps zeigen von jedem beliebigen Punkt dieser Erde halbwegs aktuelle Satellitenbilder und lassen den Nutzer viele Regionen noch einmal völlig neu aus einer anderen Perspektive entdecken. Mit dem vor einigen Jahren gestarteten Timelapse-Projekt lassen sich diese Aufnahmen um über 30 Jahre zurückspulen und die Veränderungen in kurzen Videos beobachten. Jetzt steht das Tool mit einer erweiterten Datenbank auch für mobile Browser zur Verfügung.
Die in Maps und Earth verwendet Satellitenfotos werden von Google regelmäßig ausgetauscht und je nach Region mehr oder weniger häufig aktualisiert. Normalerweise werden die alten Fotos einfach gegen die neuen Aufnahmen ausgetauscht und stehen für den Endnutzer nicht mehr zur Verfügung. In Googles unendlichen Server-Tiefen sind die Fotos aber noch immer gespeichert und werden für einige Anlässe wieder herausgeholt, um Änderungen in einer Region darzustellen. Mit Earth Timelapse lassen sich solche Animationen basierend auf den letzten Jahrzehnten aber auch selbst erstellen.
Google Earth Timelapse wurde Ende 2016 gestartet und bietet Satellitenaufnahmen der gesamten Erde innerhalb der letzten 35 Jahre. Mit dem letzten Update der Plattform stammt das Bildmaterial aus den Jahren 1984 bis 2018 und wurde damit in Richtung Gegenwart aktualisiert – bisher endete das Datenmaterial im Jahr 2016. Außerdem lässt sich die Plattform nun auch auf dem Smartphone oder Tablet im Browser nutzen, was aufgrund von Autoplay-Restriktionen der Browser damals nicht möglich gewesen wäre.
Timelapse stellt dem Nutzer zusätzlich zu den Satellitenbildern eine Zeitleiste zur Verfügung, auf der frei zwischen den Jahren gewechselt oder auch eine Animation gestartet werden kann. Das ist für beliebige Zoomstufen und Regionen verfügbar und gibt einen guten Einblick darin, wie sich die Erde seit dem Jahr 1984 verändert hat. In folgender Animation seht ihr ein Beispiel, das selbst aus extremer Höhe sehr gut zeigt, wie sich die Landschaft verändert.
Diese Aufnahmen sollen aber nicht nur faszinieren, sondern auch als Warnung dienen. Denn in vielen Regionen sieht man, wie die Natur zurückgedrängt wird und wie der Mensch allein in den letzten drei Jahrzehnten in die Umwelt eingegriffen bzw. diese verändert hat. Erst vor wenigen Tagen hatte Google viele solcher Grafiken zum Earth Day veröffentlicht und jetzt kann sich jeder Nutzer erneut ein Bild davon machen, wie es in der eigenen Region aussieht.
Die Technologie hinter Timelapse
In Zusammenarbeit mit der NASA und einigen anderen Bildlieferanten konnte das Google Earth-Team Aufnahmen der Erde bis zurück ins Jahr 1984 erhalten und hat diese in mühsamer Kleinarbeit zu dem globalen Bild und Millionen kleinen Videos zusammengestellt. Herausgekommen sind dabei insgesamt 33 Fotos mit einer Auflösung von 3,95 Terapixel die jeweils die gesamte Erde abbilden – ein Bild für jedes Jahr. Dieses wiederum wurde dann in 25.000.000 einzelne Tiles aufgeteilt, die tatsächlich Videos statt Bilder zeigen – teilweise in überlappender Form.
Die Plattform lässt sich wie von Google Maps oder Earth gewohnt sehr leicht bedienen und fügt lediglich den Zeitstrahl hinzu, sodass das Navigieren, Zoomen oder Verschieben sehr leicht von der Hand geht – auch innerhalb einer Animation. Interessante Orte mit sehr viel Veränderungen sind etwa die Palmeninseln in Dubai oder auch das ungebremste Wachstum von Las Vegas.
» Google Earth Timelapse
» Ankündigung im Google-Blog
Siehe auch
» Google Maps für Tesla & Co: Detailseiten zu Ladestationen enthalten jetzt Live-Daten zur Auslastung