Amazon vs. Google: Der Onlinehändler wird zum Werberiesen und macht Googles Geschäft Konkurrenz
Der überwiegende Teil des Unternehmens Google lebt vom Werbegeschäft, das damals wie heute extrem wichtig für die Finanzierung der gesamten Alphabet-Holding ist. In den letzten Tagen hatte sich bereits abgezeichnet, dass Google die Werbeanzeigen in weitere Produkte bringt und hat unter anderem mit dem Assistant und Android TV begonnen. Das ist wohl auch notwendig, denn das Unternehmen hat einen neuen Konkurrenten, den nur wenige auf dem Schirm haben dürften.
Man kann nicht sagen, dass Google den Online-Werbemarkt geschaffen hat, aber das Unternehmen hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Markt in den vergangenen zwei Jahrzehnten so stark wachsen konnte. Google steht seit vielen Jahren an der Spitze des Werbemarktes und hatte in den vergangenen Jahren vor allem mit Facebook als größtem Konkurrenten zu kämpfen. Aber nun schickt sich auch Amazon an, immer mehr Werbebudgets aufzusaugen.
Amazon ist in jeglicher Hinsicht ein Gigant, ob im Handel, im Cloudgeschäft oder nun auch im Werbegeschäft. Glaubt man den Zahlen des Wall Street Journal, dann wird der Onlinehändler in diesem Jahr allein 11 Milliarden Dollar mit Werbung umsetzen. Der Clou dabei ist, dass vielen Menschen die Existenz von Amazon-Werbung gar nicht bewusst ist, denn sie ist gut in die hauseigene Suchmaschine integriert. Bei sehr vielen Produktanfragen stehen ganz oben nicht die relevantesten, sondern die von den Herstellern beworbenen Produkte.
Sehr viele Nutzer beginnen ihre Suche nach Produkten mittlerweile nicht mehr bei Google, sondern direkt bei Amazon – wodurch der Onlinehändler dann gleich doppelt profitiert. Denn die meisten Werbeklicks führen wieder zu Amazon und erzeugen dort vermutlich durch die Bestellung weiteren Umsatz. Ganze 54 Prozent der Nutzer beginnen ihre Suche bei Amazon. Da Werbung schlussendlich etwas verkaufen soll, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Umsatz von Amazon in diesem Bereich in den kommenden Jahren weiter wachsen wird.
Google selbst wird allein in den USA in diesem Jahr geschätzt über 35 Milliarden Dollar umsetzen und hat noch einen weiten Vorsprung vor Amazon, aber das Werbeteam sollte dennoch gewarnt sein. Am Ende zählt die Erfolgsrate (Conversion Rate) und die dürfte bei Amazon höher sein als bei Google.
Siehe auch
» Google Assistant & Android TV zeigen jetzt Werbung: Weitere Produkte könnten (und müssen?) folgen
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Irgendwie werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. Die „Suchmaschine“ von Amazon, ist deren Onlineshop. Die oberen Platze werden an Sponsoren verkauft. Passiert selbst im Supermarkt, da kann man sich auch bessere Platze in den Regalen sichern, wenn man genug Geld zahlt.
Auf den ersten Blick hast du Recht, aber es geht ja um das Werbebudget, das die Firmen haben. Alles Budget was zu Amazon gepumpt wird um die eigenen Produkte höher zu „ranken“, landet eben nicht bei Google. Deswegen passt der Vergleich schon.