Werbegeschäft im Visier: Die EU-Kommission wird nächste Woche gegen Google AdSense urteilen

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Aufgrund der Urheberrechtsreform stehen die EU und das Internet als Ganzes seit einiger Zeit auf Kriegsfuß miteinander. Das hat zwar keinen direkten Zusammenhang mit den diversen Verfahren gegen die US-Konzerne, passt aber dennoch irgendwie ins Bild: Google wurde in den vergangenen Jahren bereits mehrfach zu Milliardenstrafen verurteilt und dürfte nun schon in der kommenden Woche erneut die Geldbörse öffnen und ein Produkt anpassen müssen.


Die letzten zwei Jahre waren für Google in der EU sehr teuer: 2017 wurde das Unternehmen zu einer Strafe von 2,4 Milliarden Euro gegen die Produktsuche und ein Jahr später zu einer Strafzahlung von 4,3 Milliarden Euro gegen die Android-Bündelung verdonnert. Beides hatte nicht nur Folgen auf das Betriebsergebnis, sondern auch auf die Ausrichtung der Produkte. Und jetzt dürfte schon bald ein weiteres Urteil gegen das Werbeprogramm AdSense dazukommen.

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Mitte 2016 hatte die EU-Kommission angekündigt, ein drittes Verfahren gegen Google zu starten und das Werbegeschäft ins Visier zu nehmen. Nach mehr als zweieinhalb Jahren kommt man nun langsam zum Ende und dürfte schon in wenigen Tagen ein Urteil verkünden, so berichtet es jedenfalls die Nachrichtenagentur Reuters, die ein Urteil für die kommende Woche erwartet. Konkret geht es um AdSense for Search, also einem Unterprodukt des normalen AdSense-Programms.

AdSense for Search kommt dann zum Einsatz, wenn Webmaster ihre Suchfunktion zu Google auslagern und eine auf ihre Domain beschränkte Websuche anbieten. In dieser Suche können dann Werbebanner erscheinen, an denen der Webmaster über das AdSense-Programm mitverdient. Eigentlich eine feine Sache für alle Seiten: Der Webmaster verdient, die Nutzer bekommen eine (meist) bessere Suchfunktion als auf anderen Webseiten und Google hat mal wieder die Reichweite vergrößert.

Doch die EU-Kommission stößt sich nun daran, dass in dieser Suchmaschine nur AdSense-Banner angezeigt werden und keine Werbeformen von externen Anbietern eingebunden werden können. Das ist durch Googles marktbeherrschende Stellung in beiden Bereichen (Websuche und Onlinewerbung) nicht hinnehmbar.



Es wird interessant sein, wie das Urteil gegen dieses Produkt ausfallen wird. Die Strafe soll längst nicht so hoch sein wie gegen die Produktsuche oder das Android-Betriebssystem, aber dennoch sicherlich erneut im empfindlichen Bereich liegen. Doch viel wichtiger als die Strafzahlung sind die Auflagen, die man dem Unternehmen mit auf den Weg gibt und die zukünftige Ausrichtung des Produkts verändern können.

Die Kommission wird Google wohl dazu verdonnern, externe Werbepartner in dieser Suchfunktion zuzulassen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Google darauf eingehen wird. Viel mehr wird man dann wohl die Werbung komplett aus diesen Suchmaschinen entfernen oder gleich das ganze Produkt einstellen, da es im Vergleich zu den restlichen Werbeangeboten nur eine sehr kleine Rolle spielt. Man kann wohl jetzt schon wieder sagen, dass der Endnutzer (egal ob Nutzer oder Webmaster) am Ende wieder im Regen stehen wird.

Doch auch wenn damit alle drei großen Verfahren der vergangenen Jahre ein Ende gefunden haben, heißt das nicht, dass die Anwälte in den sehr verfrühten Sommerurlaub aufbrechen können: Laut dem Reuters-Bericht befragt die EU-Kommission derzeit direkt Konkurrente des Unternehmens danach, ob sie sich von Google benachteiligt fühlen. Offener kann man kaum noch ausdrücken, dass hier auch eine sehr subjektive Fehde gegen Google geführt wird.

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[futurezone]




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