Android bekommt Browserweiche: Google wird Nutzern mehrere Browser und Suchmaschinen vorschlagen
Google hat bereits zwei Milliardenstrafen von der EU-Kommission einstecken und daraufhin Änderungen an den Geschäftsmodellen der betroffenen Produkte vornehmen müssen. Heute Mittag wird es, wenn die Informationen stimmen, die nächste Millionenstrafe gegen Google AdSense geben. Im Zuge dessen zeigt sich Google noch einmal versöhnlich und will Android-Nutzern den Wechsel des Browsers und der Suchmaschine noch weiter erleichtern.
Die letzten zwei Jahre waren für Google in der EU sehr teuer: 2017 wurde das Unternehmen zu einer Strafe von 2,4 Milliarden Euro gegen die Produktsuche und ein Jahr später zu einer Strafzahlung von 4,3 Milliarden Euro gegen die Android-Bündelung verdonnert. Beides hatte nicht nur Folgen auf das Betriebsergebnis, sondern auch auf die Ausrichtung der Produkte. Und heute wird das nächste Urteil erwartet, das sich diesmal gegen die Cashcow AdSense richtet und dort ein unfaires Vorgehen sieht.
Im Optimalfall kostet es den Nutzer weniger als 10 Schritte, um unter Android einen neuen Browser zu suchen, zu installieren und zum Standardbrowser zu machen. Mit Suchmaschinen-Apps sieht es ähnlich aus. Dennoch hat Google nun angekündigt, dass Android-Nutzer schon sehr bald befragt werden sollen, welches Produkt sie gerne verwenden möchten. Dabei soll ihnen eine Auswahl an Browsern und Suchmaschinen vorgeschlagen werden, die ebenfalls genutzt werden könnten.
Now we’ll also do more to ensure that Android phone owners know about the wide choice of browsers and search engines available to download to their phones. This will involve asking users of existing and new Android devices in Europe which browser and search apps they would like to use.
Das Ganze erinnert sehr stark an die Browserweiche in einigen Windows-Versionen, die Microsoft damals ebenfalls aufgrund von Gerichtsauflagen einführen musste. Ob dies das Ende der Internet Explorer-Dominanz eingeläutet hat, ist strittig, aber der Zeitpunkt kommt ungefähr hin und hat gerade dem Firefox viele Nutzer beschert. Ob Google dies umsetzen muss oder freiwillig tut, geht aus der Ankündigung nicht hervor. Man wird aber wohl darauf hoffen, dass die Nutzer bei den Google-Produkten bleiben.
Siehe auch
» Werbegeschäft im Visier: Die EU-Kommission wird nächste Woche gegen Google AdSense urteilenKeine Google-News mehr verpassen:
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Das ist so ein unglaublicher Schwachsinn, bei dem man nicht mehr aus dem Kopfschütteln herauskommt. Dass die EU Kommission noch nicht reglementiert hat, wieviele Blatt Papier ich auf dem Thron verbrauchen darf, ist schon verwunderlich. Bei Energiebedarf der Geräte sehe ich noch ein, dass man was machen sollte, alles andere wirkt so willkürlich. Hauptsache Geld einnehmen.
Jeder noch so unbedarfte Anwender wird wissen, wie man Browser und Suchmaschine ändern kann, das bekommen selbst meine Kinder hin, ohne dass ich Hilfestellung leisten muss. Ich nutze zwar seit 23 Jahren kein Windows mehr und bekomme das nur so nebenbei mit, aber ich fand diese Browsergeschichte damals schon mehr als daneben. Selbst unter Windows war es ein einfaches, sich einen weiteren Browser zu installieren und diesen als default zu setzen. Nein, die EU Kommission verstehe ich wirklich nicht, aber vielleicht muss das auch so sein.