Stadia: Die wichtigsten Fragen & Antworten und neue Informationen zu Googles Spieleplattform (Interview)

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Bei der Präsentation von Googles Spieleplattform wurden viele beeindruckende Szenen gezeigt und immer wieder die Zukunft des Gamings ausgerufen – allerdings ohne konkrete Details zu nennen. Auch am zweiten Tag nach der Präsentation sind noch sehr viele Fragen offen, vor allem die harten Fakten wie die Preisgestaltung, das Launch-Datum oder die Liste mit ersten Partnern fehlen noch. In einem sehr langen Interview hat Spielechef Phil Harrison nun viele Fragen beantwortet und neue Informationen geliefert.


Wer sich für Googles Spiele-Offensive interessiert, sollte sich zwei neue Namen merken: Zuerst Jade Raymond, die nach mehr als zwei Jahrzehnten in der Branche nun Googles Game Studio leitet. Die wichtigere Position aber nimmt Phil Harrison ein, der erst im vergangenen Jahr zu Google gewechselt hat und den gesamten Games-Bereich leitet. Harrison hat zuvor sowohl an der XBOX als auch an der PlayStation gearbeitet. Und jetzt wird er bei Google an dessen Existenz sägen.

stadia logo

So funktioniert der Chromecast mit Stadia

Der Chromecast ist laut Harrison das perfekte Endgerät für Stadia, da beide Produkte sich vollständig auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können. Die Eingaben des Spielers werden über den Controller direkt per WLAN-Anbindung an die Stadia-Server gesendet und dort verarbeitet, sodass der Chromecast nichts anderes tun muss, als das Video- und Audiosignal auf den Fernseher zu bringen. Das kleine Gadget tut also nichts anderes als bei einem simplen Videostream.

Diese geringen Anforderungen an die Hardware des Nutzers sollten eigentlich dafür sorgen, dass Stadia auf jedem Cast-Gerät nutzbar ist – aber zu Beginn soll das wohl nicht der Fall sein. Harrison bestätigt, dass sich Google zuerst auf den Chromecast konzentrieren wird. Gleichzeitig betont er aber, dass Stadia aus technischer Sicht überall dort verwendet werden könnte, wo auch YouTube zur Verfügung steht.

Das gibt Hoffnungen für viele Smart TVs oder auch Google-eigene Geräte wie den alt-ehrwürdigen Nexus Player, aber es kann eben noch dauern. Geht man davon aus, dass Stadia im Herbst 2019 startet, sollte man wohl vor Herbst 2020 nicht mit einer Unterstützung rechnen.



Minimale Netzwerk-Anforderungen

Der Flaschenhals bei einem Produkt wie Stadia ist die Internetanbindung des Nutzers, die natürlich ausreichend schnell und stabil sein muss, damit es keine Lags gibt. Da eine Highspeed-Anbindung noch nicht überall vorausgesetzt werden kann, wird Stadia drei Modi unterstützen: „excellent“, „degraded“ und „severe“. Je nach Stufe wird die Grafikqualität heruntergefahren, was bis zu einem absoluten Minimum von 15 Mbit/s ohne Probleme möglich sein und akzeptable Ergebnisse liefern soll. Wer dies erreicht, darf sich schon jetzt auf Stadia freuen.

Müssen Spiele neu gekauft werden?

Eine negative Nachricht, mit der man aber rechnen musste: Bereits im Besitz befindliche Spiele für andere Plattformen müssen für Stadia erneut gekauft bzw. per Abo bezogen werden. Möglicherweise könnte es einige Aktionen oder Angebote der Spieleentwickler geben, aber grundsätzlich ist es nicht möglich, bereits bezahlte Titel zu nutzen.

Wann gibt es Details zur Preisgestaltung?

Google hat nicht nur keine Details zu Stadia genannt, sondern auch den Zeitplan komplett offen gelassen. Phil Harrison hat nun durchblicken lassen, dass sich das Unternehmen im Sommer – vermutlich zur E3 – zur Preisgestaltung äußern wird. Ob sie intern bereits in Stein gemeißelt ist, wollte er nicht verraten.

Zugang zur Stadia-Plattform

Stadia ist ein typischer Google-Service und wird ganz einfach über das Google-Konto zugänglich sein. Harrison sagt dazu, dass jede Nutzer mit einem GMail-Konto auch Zugriff auf Stadia haben wird. Keine große Überraschung, vor allem nicht aufgrund der tiefen Anbindungr von YouTube, dem Chrome-Browser und auch dem Google Assistant.

Welche Controller sind kompatibel?

Grundsätzlich sind alle Controller kompatibel, die auf den HID-Standard setzen. Und das sind praktisch alle, sodass man Googles neuen Controller nicht unbedingt verwenden muss, auch wenn er einige Vorteile bietet (WLAN-Anbindung & Google Assistant).



Welche Smartphones werden kompatibel sein?

Stadia wird auch auf Smartphones nutzbar sein. Zu Beginn konzentriert sich Google auf die Pixel-Smartphones. Wo die Hürde für alle anderen Android-Smartphones liegen könnten, ist nicht bekannt, denn es soll wohl lediglich eine einfache App und keine spezielle Hardware notwendig sein. Erneut ist ein Googler der Frage ausgewichen, ob es Stadia auch für iOS geben wird.

Wie stark wird das Smartphone gefordert?

Es ist wie beim Chromecast: Das Smartphone muss nur den Stream darstellen und die Eingaben des Nutzers übertragen. Der Prozessor kann in der Zeit seine Mittagspause abhalten, sodass auch der Akku bis zu 10 Stunden durchhalten könnte. Wohlgemerkt nur in der idealen Welt. Auf jeden Fall aber deutlich länger als bei lokalen Smartphone-Spielen.

Wird Stadia schnell wieder eingestellt?

Angesichts der vielen Einstellungen ist die Stimmung aktuell etwas gekippt, sodass diese Frage bzw. scherzhafte Behauptungen in diese Richtung überall zu lesen waren. Doch dem entgegnet Phil Harrison mit überzeugenden Argumenten.

I understand the concern. But I think that all you have to do is look at the level of investment that we have made and continue to make in Stadia. This is not a trivial project by any means. This is a very, very significant cross-company effort that isn’t just my team, but it’s also across YouTube, it’s across our technical infrastructure and networking team. It represents thousands of people who are working on this business.

Grob gesagt meint er das Gleiche, was ich bereits in meinem gestrigen Kommentar zur Stadia-Zukunft geäußert hatte: Stadia ist nicht nur ein weiteres Produkt, sondern setzt auf vielen erfolgreichen und etablierten Angeboten auf und stärkt das gesamte Google-Ökosystem (mehr dazu hier). Das ist freilich keine Garantie für das ewige Stadia, aber Google wird wohl alle Macht einsetzen, das Produkt am Markt zu etablieren und zu einer festen Größe wie YouTube, Chrome und Android zu machen.

» Das vollständige Interview mit Phil Harrison

Stadia: Alles Wissenwerte rund um Googles neue Spieleplattform – Video zeigt das Event in vier Minuten

[9to5Google]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Stadia: Die wichtigsten Fragen & Antworten und neue Informationen zu Googles Spieleplattform (Interview)"

  • Das letzte nehme ich dem Phil nicht ab, auch wenn es logisch und stichhaltig tönt. Aber nehmen wir mal Google Plus. Das war auch nicht einfach mal so ein Dienst der nur an Google hing.Tausende Communities. Millionen von Webseiten die da Ihren Content hoch geladen und verlinkt haben. Und nun dessen Leser durch das killen von G+ in alle 4 Himmelsrichtungen verstreut hat ! Das Produkt G+ war genauso in alles integriert. YouTube, Fotos, Hangouts usw…. Nein da kann der alte Phil noch so Märchen erzählen. Google glaube ich in dieser Richtung kein Wort. Es mag sein, dass dies was Phil sagt wirklich deren Intention ist! ABER die können sie schneller ändern als manch einer seine Unterhosen wechselt ! Die Vergangenheit hat es gezeigt, man sollte davon für die Zukunft lernen. Trotzdem, ich freu mich wie Sau auf STADIA 🙂 Lieber gestern als Übermorgen !

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