In dieser Woche hat Google die neue Spieleplattform Stadia vorgestellt, mit der man nicht nur auf dem lukrativen Markt wortwörtlich mitspielen, sondern diesen revolutionieren möchte. Die ebenfalls erwartete Spielekonsole hat es nicht gegeben – und eine solche braucht es auch nicht mehr – dafür aber einen speziellen Controller. Der Controller ist die einzige von Google vorgestellte Hardware, konnte erste Tester überzeugen und enthält einige Besonderheiten.
Fast im vorübergehen könnte Google dafür sorgen, dass der gesamte Konsolenmarkt implodiert und die Marken PlayStation und XBOX nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden sein werden. Ob es soweit kommt, muss man natürlich abwarten und wird stark von den Konditionen und dem Geschäftsmodell von Stadia abhängen. In einem Punkt wird aber dennoch ein Stückchen Hardware benötigt, nämlich beim Controller. Und auch hier hat Google die eine oder andere Überraschung im Gepäck.
Der Stadia Controller unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht vom Standard-Design, das mittlerweile von allen Konsolenherstellern verwendet wir, doch auf den zweiten Blick lassen sich dann doch viele Details erkennen: Der Controller verfügt über einen prominent platzierten Google Assistant-Button, hat auf der Oberseite einen USB-C Anschluss und auf der Unterseite einen Klinken-Anschluss für Kopfhörer. Kabel gibt es (natürlich) nicht.
Da es keine Konsole mehr gibt, muss sich der Controller nicht mit einem lokalen Endgerät des Nutzers verbinden, sondern besitzt einen eigenen WLAN-Anschluss und verbindet sich direkt mit Googles Stadia-Servern. Jede Eingabe wird also vollkommen separat vom eigentlichen Spielgeschehen verarbeitet und erst auf den Servern mit dem jeweilgen Spiel verknüpft. Dennoch sollen sich dadurch wertvolle Millisekunden einsparen lassen, die für ein lag-freies Spieleerlebnis sorgen.
Mit dem Google Assistant-Button soll der Assistant wie gewohnt ständig zur Verfügung stehen und dem Nutzer Zusatzmöglichkeiten zum aktuellen Spiel anbieten, wobei der Funktionsumfang derzeit noch nicht bekannt ist. Gezeigt wurde nur, wie der Assistant zu einer schwierigen Spielsituation das passende Lösungsvideo bei YouTube heraussucht bzw. wie der Spieler vom YouTube-Stream direkt in das Spiel wechseln kann.
In obige Galerie lässt sich erkennen, dass der Controller ansonsten über die bekannten Elemente verfügt: Zwei Joysticks, ein D-Pad, vier Zusatz-Buttons (A, B, X, Y) sowie vier weitere Buttons an der Oberseite und die Zusatzbuttons auf der Vorderseite. Über etwaige Bewegungssensoren ist aktuell noch nichts bekannt. Auf der Unterseite ist der Konami Code abgebildet und dürfte auch hier zu gewissen Eastereggs führen. Hier könnt ihr ihn sehen.
Bisher gab es nur ein Hands-On für die Pressevertreter, aber es konnte noch niemand den Controller im Einsatz testen, sodass man auf solche Ergebnisse noch warten muss. Laut vielen Kurztestern soll der Controller aber sehr wertig wirken, perfekt in den Händen liegen und den Controllern der etablierten Hersteller in nichts nachstehen. Über das Erscheinungsdatum und den Preis des Controllers ist noch nichts bekannt.
Das Beste am Controller ist aber, dass man ihn gar nicht unbedingt braucht: Stadia lässt sich auch mit allen handelsüblichen Controllern nutzen, dann aber vermutlich ohne Möglichkeit zum Start des Google Assistant und natürlich auch ohne direkte Cloud-Anbindung. Das ist zwar grundsätzlich praktisch, aber wenn diese Anbindung für Powergamer den entscheidenden Unterschied machen kann, dürfte sich auch der Controller schnell verbreiten.
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