Schneller Surfen: Google Chrome führt stark optimierte ‚Lite Pages‘ ein & Data Saver jetzt auch für HTTPS
Gestern Abend hat Google mit dem Rollout von Chrome 73 begonnen und bringt auf allen Plattformen größere Verbesserungen mit sich. Während auf dem Desktop vor allem der Dark Mode zu begeistern weiß, wurde unter Android der seit Jahren angebotene Data Saver signifikant verbessert und ist nun wieder ein relevantes Tool. Ab sofort werden auch verschlüsselte Verbindungen unterstützt und mit den neuen „Lite Pages“ lässt sich die Datenmenge weiter reduzieren.
Potenziell ist das mobile Web mittlerweile sehr schnell, aber das ist eben nur der Optimalfall. Gerade in Gebäuden oder in der Bahn kann die Verbindung immer wieder mal sehr schlecht sein und auch das Aufhalten in Funkloch-Nähe ist nicht gerade förderlich für das Surfvergnügen. Für diese Zwecke haben Google und andere Browseranbieter seit Jahren spezielle Tools implementiert, mit denen die Datenmenge reduziert wird. Das Chrome-Team hat den Data Saver nun aufpoliert.
Der Data Saver ist seit Jahren Bestandteil des mobilen Chrome-Browsers und lässt sich in den Einstellungen aktivieren. Ist das Feature aktiviert, werden alle Webseiten-Aufrufe über Google-Server umgeleitet, dort optimiert und erst dann an den Nutzer gesendet. Dieser Umweg zahlt sich aus, da die optimierte Version häufig weniger Datenmengen benötigt und somit den Traffic schont und trotz des Umweges auch die Ladezeit verringern kann. Allerdings hat das bisher nur für nicht verschlüsselte Verbindungen funktioniert, die aber nur noch einen Bruchteil der Aufrufe ausmachen.
Jetzt wurde der Data Saver auch auf verschlüsselte Verbindungen erweitert, aber dennoch wird Google – wie man Extra betont – keine Daten mitlesen können. Es wird lediglich die URL an Google gesendet, während persönliche Daten wie Formulareingaben, Passwörter und Cookies nur zwischen dem Nutzer und der Webseite ausgetauscht werden. Durch diese Ausweitung gewinnt der Data Saver nun wieder an Relevanz, denn bisher wurde das Einsatzgebiet immer kleiner.
Aber das ist nicht die einzige Änderung, sondern es wird nun auch stark komprimierte Webseiten geben, die nicht nur optimiert werden, sondern im Zweifelsfall einfach bestimmte Inhalte nicht laden und die Webseite sehr stark beschneiden.
Neu dazu kommen nun die „Lite Pages“, bei denen der Fokus vor allem darauf liegt, dem Nutzer den wichtigen Content anzuzeigen und alles andere wegzusparen bzw. bei Bedarf nachzuladen. Zum Einsatz soll das vor allem dann kommen, wenn eine 2G-Verbindung bzw. eine Verbindung mit einer solch niedrigen Geschwindigkeit erkannt wird. Der Nutzer wird durch ein neues „Lite“-Label direkt in der Adressleiste direkt über diese Komprimierung informiert und kann von dort auch die vollständige, nicht optimierte, Webseite aufrufen.
Da dieses Feature dafür sorgen kann, dass Webseiten nicht korrekt dargestellt werden, sollten Webmaster nun checken, wie ihre Webseiten in diesem Modus aussehen bzw. ob sie benutzbar sind. Dazu gibt es einige Tools und Möglichkeiten, die ihr direkt in Googles Ankündigung findet. Sollte es nicht passen, können Webmaster die Optimierung auch deaktivieren. Stellt der Chrome-Browser fest, dass viele Nutzer die Original-Webseite aufrufen, soll auf die Optimierung auch automatisch verzichtet werden.
Beide Neuerungen werden ab sofort aktiv und sind in Chrome 73 enthalten.
» Ankündigung im Chromium-Blog
Siehe auch
» Google Chrome soll schneller werden: Neuer ‚Never-slow Mode‘ soll Webseiten nicht mehr vollständig laden
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Schneller Surfen: Den Pennern in der Werbebranche und unfähigen Webgestaltern den Hals umdrehen, ist sicher eine dauerhaftere Lösung. Bisher schafften die es nämlich stets, Mehrleistung der Geräte, schnellere Leitungen, oder besser programmierte Browserengines, auszulasten, und das in nur wenigen Jahren.
Schon jetzt wünscht man sich 20Mbit für viele Webseiten, und den schnellsten PC, nur damit dämliche Bildchen, Skripte und Werbung einem nicht das Surfen völlig vergraulen.