RIP goo.gl: Googles URL-Verkürzer goo.gl wurde endgültig eingestellt – bleibt dennoch in Teilen erhalten
Der Monat März nähert sich dem Ende und damit auch der Lebenszyklus vieler Google-Produkte. Von einigen mussten wir uns bereits verabschieden, zwei schmerzliche Abschiede stehen noch bevor und am heutigen 30. März hat ein weiteres Angebot den Weg auf den ewigen Google-Friedhof gefunden: Der URL-Shortener goo.gl hat mit dem heutigen Tag endgültig seinen Dienst eingestellt.
In den kommenden drei Tagen werden noch mindesten zwei Google-Produkte eingestellt, die sich einmal sehr großer Beliebtheit erfreut haben. Am Dienstag werden Google Inbox und auch Google+ eingestellt – und damit zwei Produkte, die nicht nur viele Nutzer hatten, sondern bei denen man oft an ihre Langlebigkeit geglaubt hat. Immerhin Google+ erfreut sich noch immer vieler Besucher. Erst vor wenigen Wochen wurde auch Google Allo endgültig eingestellt.
Vor exakt einem Jahr hatte Google das Ende von goo.gl angekündigt und den Shortener bereits in den vergangenen Monaten teilweise heruntergefahren. Seit Monaten war es nur noch bestehenden Nutzern, die goo.gl bereits schon einmal genutzt haben, die Erstellung von neuen Links möglich. Diese vermutlich recht große Grupe konnte bis zum heutigen Tag neue Links erstellen und somit weiterhin die goo.gl-URLs unter die Menschen bringen. Damit ist es nun auch vorbei.
Glücklicherweise wird nur die Erstellung von neuen Kurzlinks eingestellt, aber nicht das Produkt als Ganzes. Das bedeutet, dass bestehende Links auf absehbare Zeit auch weiterhin funktionieren werden. Das gilt vermutlich nicht für die Ewigkeit, aber einige Jahre dürfte Google die Links wohl noch aktiv halten und darauf warten, dass der Traffic so stark abnimmt, dass man es ohne großen Aufschrei Offline nehmen kann. Natürlich kann es aber auch sein, dass die Links uns alle Überleben werden – man weiß es nicht.
Warum der URL Shortener überhaupt eingestellt wird, lässt sich kaum nachvollziehen. Die Links haben sich in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit erfreut und sind auch heute noch sehr häufig im Web anzutreffen. An die Verbreitung von bit.ly kam man (gefühlt) zwar nicht heran, aber auch als Unternehmen Google muss man nicht immer nur Marktführer sein, sondern darf sich auch mal mit Platz 2 oder 3 zufriedengeben.
Ein Grund könnte natürlich die fehlende Möglichkeit zur Monetarisierung sein, aber das weiß man bei einem URL Shortener wohl schon vorher und bis auf 1-2 Design-Updates hat das Produkt niemals eine Verbesserung oder zusätzliche Funktionen bekommen, die man hätte monetarisieren können. Der klassische Zyklus eines Google-Produkts: Mit großen Ambitionen starten, kurzfristig eine hohe Verbreitung erreichen und dann fallen lassen. Gilt natürlich nicht für alle Produkte, aber vielen Menschen dürften wohl mindestens eine Handvoll Produkte einfallen, auf die das zutrifft.
Komplett steigt Google übrigens nicht aus dem Markt aus, denn das Unternehmen besitzt weiterhin „g.co“ für die internen eigenen Links, die aber nicht ganz so häufig zum Einsatz kommen. Aber auch das Kürzel „goo.gl“ werden wir weiterhin antreffen, denn gekürzte Google Maps URLs verwenden ebenfalls weiterhin diesen Shortener und geben Links in Form von goo.gl/maps/XXX aus.
Dennoch: RIP goo.gl. Schade um ein weitere praktisches Google-Produkt.
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Ich versteh es irgendwie nicht.
Ein toller Dienst, der quasi kaum Pflege braucht, wird einfach eingestellt.
Ich weiss es gibt sehr viele andere, die das auch machen. Aber dieser machte immer einen doch seriösen Eindruck.;-)
R.i.P. leider
Auch die Freigabelinks für geteilte Fotoalben bei Google Photo nutzen das. Wäre sehr schade, wenn ich die auf meine Webseite dann alle ersetzen müsste. Ich glaube daher, dass Google selbst dies noch nutzen wird.