Google Photos wird von sehr vielen Menschen als Cloud-Backup für alle Fotos und Videos verwendet und gibt dank theoretisch unbegrenztem Speicherplatz sowie der sehr starken Suchfunktion auch kaum einen Grund, Fotos zu löschen. Jetzt bekommt die Android-App zwei neue Funktionen, mit denen diese Vorteile auch in Regionen mit einer schlechten Internetverbindung so komfortabel wie möglich genutzt werden können.
Der Upload der Fotos und Videos vom Smartphone geschieht dank Auto Backup normalerweise vollautomatisch und ohne dass der Nutzer diesen manuell anstoßen müsste. Weil dabei sehr große Datenmengen anfallen können, kann der Nutzer festlegen, dass die Sicherung nur bei aktiver WLAN-Verbindung durchgeführt werden soll. Die meisten Nutzer dürften wohl mindestens einmal pro Tag in einem WLAN-Netzwerk sein, aber das ist global längst nicht überall der Fall.
Express Backup
Von Beginn an hatte Google Photos zwei verschiedene Modi für den Upload von Fotos und Videos. Standardmäßig werden alle Fotos in „Hoher Qualität“ hochgeladen und stehen mit einer ausreichenden Qualität dauerhaft Online zur Verfügung – und das vollkommen kostenlos. Wer die Bilder stattdessen in „Originalgröße“ hochlädt, dem sind keine Grenzen mehr gesetzt, aber dafür geht der benötigte Speicher auch vom Kontingent ab, das dann mit Google One erweitert werden kann. Mehr Details zu diesen Limits bekommt ihr in diesem Artikel.
Jetzt kommt eine dritte Variante dazu: Express Backup. Bei dieser Methode geht es vor allem darum, die Bilder überhaupt gesichert zu haben, aber mit Fokus auf den Datenverbrauch und den Speicherplatz. Fotos werden auf maximal 3 Megapixel heruntergerechnet und können so sehr schnell auch unterwegs hochgeladen werden. Das interessante dabei ist, dass der Upload bei der Umstellung auf eine höhere Qualitätsstufe erneut gestartet wird und die Bilder ersetzt werden.
So sind die Fotos zumindest mal grundlegend gesichert, auch wenn man für längere Zeit keine WLAN-Verbindung hatte und dann vielleicht das Smartphone verliert. Die Ersetzung durch das Original geschieht dann im Hintergrund, sodass sich der Nutzer auch in diesem Punkt keine Gedanken machen muss.
Upload-Limit
Google Photos präferiert den Upload von Fotos und Videos per WLAN, kann optional aber auch die Datenverbindung verwenden, um die Medien in der Cloud zu sichern. Allerdings konnte der Nutzer bisher nur festlegen, dass die Mobilen Daten verwendet dürfen oder nicht – natürlich mit der Gefahr, dass große Datenmengen anfallen. Das kann zukünftig nicht mehr passieren, denn in den Einstellungen lässt sich nun festlegen, wie viel MB pro Tag dafür verbraucht werden dürfen. Auf obigem Screenshot ist zu sehen, dass man mindestens 5 MB pro Tag spendieren _muss_, wenn diese Methode gewählt wird.
Ist das Limit überschritten, wird der Upload automatisch gestoppt und bei Bedarf am nächsten Tag fortgesetzt. Hat man zwischenzeitlich Zugang zu einer WLAN-Verbindung, wird der Upload natürlich sofort fortgesetzt. Außerdem wird es auch nach der Überschreitung des Limits möglich sein, ausgewählte Medien direkt hochzuladen und den Status zu ignorieren. Diese Option ist natürlich auch weltweit für alle Nutzer interessant.
Beide Neuerungen wurden seit Dezember 2018 in Indien getestet, sollen nun aber nach und nach für „Dutzende weitere Länder“ ausgerollt werden – allerdings nur langsam. Welche Länder das sein werden, ist leider nicht bekannt. Natürlich ist das mobile Web auch in Deutschland nicht immer das beste, aber es gibt zahlreiche Länder, die mit deutlich langsameren Tröpfelleitungen zu kämpfen haben und teilweise Stunden oder gar Tage für eine Sicherung benötigen würden.
» Ankündigung im Google India-Blog
Siehe auch
» Google Fotos: Alles aus der starken Suchfunktion herausholen – ganz ohne vorherige Sortierung
» Google Fotos: Sicherheitslücke ermöglichte Angreifern das Auslesen von Standortdaten