Fuchsia kommt auf Chromebooks: Googles neues Betriebssystem wird für AMD-Prozessoren fit gemacht
Es ist ruhig geworden um Fuchsia, zumindest wenn man die aktuellen Informationen mit dem gesamten vergangenen Jahr vergleicht. Doch das muss nichts bedeuten, denn nachdem das Betriebssystem große Schritte gemacht hat, geht es nun darum, es auf stabile Füße zu stellen. Aktuell arbeiten die Entwickler daran, Fuchsia auch auf Geräten mit AMD-Prozessoren nutzbar zu machen. Das könnte insbesondere für Chromebooks sehr interessant werden.
Mit Fuchsia entwickelt Google seit längerer Zeit ein brandneues Betriebssystem, das erst einmal große Unterschiede zu den bestehenden Plattformen Android und Chrome OS aufweist und viele alte Konzepte über den Haufen wirft. Doch da ein Neuanfang niemals leicht ist, müssen nun wieder Brücken zu den bestehenden Betriebssystemen und Geräten geschaffen werden. Android wird schon jetzt nativ unterstützt, viele weitere Plattformen sind auf dem Weg und auch bei der Hardware stellt man sich breiter auf.
In einem Commit des Chromium-Projekts ist nun ein sehr interessanter Hinweis aufgetaucht, der sich eindeutig auf Fuchsia bezieht: Dabei geht es um die Aktivierung von Multiboot, das standardmäßig auf den meisten Chromebook deaktiviert ist, um mehrere Betriebssysteme parallel installieren zu können. Als Begründung wird gleich noch hinterhergeschoben, dass ein Zircon-Kernel gebootet werden soll. Und Zircon, das wissen wir schon längst, ist bekanntlich der tiefste Layer in der Fuchsia-Architektur.
Aber damit enden die Hinweise in der sehr kurzen Beschreibung noch nicht. Denn der Zircon-Kernel soll auf dem Grunt-Board gebootet werden. Dieses wiederum ist dem Acer Chromebook 315 zuzuordnen, das auf einen AMD-Prozessor setzt. Bisher ist der Kernel auf dieser Architektur nicht bootfähig, zumindest glauben das die Entwickler (die tatsächlich kein AMD-Chromebook auftreiben konnten), aber nun wird daran gearbeitet.
Interessant daran ist, dass die Entwickler nun bei den Wurzeln Fuchsias ansetzen und das Betriebssystem auf möglichst vielen Plattformen und Architekturen zum Einsatz bringen möchten. Ein Hinweis auf spätere Einsatzgebiete ist das natürlich nicht, aber gerade als so flexibel und universell einsetzbares Betriebssystem muss Fuchsia natürlich für alles gewappnet sein.
Aktuell sieht es so aus, dass Fuchsia zuerst auf Smart Displays eingesetzt werden soll – und zwar vom Nutzer unbemerkt. Da Fuchsia viele verschiedene Oberflächen haben kann, wird der Nutzer den Austausch des Unterbaus gar nicht bemerken. Ob das auf den Chromebooks genauso einfach wäre, wird sich später zeigen. Zumindest die Screenshots der Desktop-Oberfläche waren Chrome OS nicht unähnlich. So wäre es auch gut möglich, dass Chrome OS 80 (nur eine beliebige Versionszahl) auf einmal Fuchsia ist, aber noch immer Chrome OS heißt.
Genauso könnte es auch mit Android passieren, denn auch das Smartphone-Betriebssystem steht trotz einiger Totsagungen wohl noch vor einer größeren Zukunft, wie erst vor wenigen Tagen wieder in einem interessanten Interview mit dem Android- und Chrome-Produktmanager deutlich wurde. Darin sprach er sogar schon über die Zeit nach Android Z – springt also mal locker ein Jahrzehnt in die Zukunft. Selbst auf dem Pixel 3 XL wird Fuchsia schon getestet. Aber in all das darf man nicht zu viel zwischen die Zeilen interpretieren.
Erste offizielle Informationen wird es wohl erst zur Google I/O im Mai geben – denn vielleicht steht Fuchsia in diesem Jahr sogar im Mittelpunkt. Der richtige Zeitpunkt scheint auf jeden Fall gekommen zu sein, denn derzeit wird schon an den finalen Oberflächen gebastelt und Anfang des Jahres hatte ein ehemaliger Apple-Manager stolz verkündet, bei Google nun Fuchsia anzuschieben und auf den Markt zu bringen. Spätestens an diesem Punkt sollten externe Entwickler ins Boot geholt werden.
Siehe auch
» Googles Chrome OS & Fuchsia als Bedrohung: Microsoft stellt sich mit vielen neuen Windows-Produkten neu auf
» Fuchsia steht in den Startlöchern: Alle Informationen rund um Googles neues Betriebssystem
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