Was Google alles weiß: Hier seht (und hört) ihr alle eure Sprachbefehle an den Google Assistant & Websuche
Die Google Websuche nimmt schon seit vielen Jahren Suchanfragen per Spracheingabe entgegen, hat aber erst mit der Verbreitung des Google Assistant auf dem Smartphone und den Smart Speakern so richtig viel zu tun bekommen. Jedem Nutzer dürfte klar sein, dass die Sprachbefehle zur Auswertung an Google-Server gesendet und dort ausgewertet werden. Aber nur die wenigstens dürften wissen, dass diese Befehle viele Jahre lang aufgehoben und auch wieder angehört werden können.
Google verdient den Großteil des Geldes damit, dem Nutzer passende Werbung zu verkaufen – und die Grundlage dafür sind umfangreiche Interessensprofile und Daten. Praktisch alle Daten werden dauerhaft gespeichert und sind für den Nutzer auch wieder abrufbar – vieles davon kann auch nachträglich gelöscht oder je nach Datentyp auch geändert werden. In der vergangenen Woche haben wir euch vorgestellt, dass Google alle Online-Einkäufe und Reservierungen trackt. Jetzt gibt es einen weiteren Einblick.
Wer sich einen Smart Speaker anschafft, wird diesen vermutlich täglich verwenden und den Google Assistant mit Fragen löchern, Befehle auftragen oder auch das Smart Home steuern. Jeder Befehl wird dabei Live an Google-Server gesendet, dort ausgewertet, in Textform gebracht und eine entsprechende Antwort oder Aktion zurückgeschickt. Das kann die Ergebnisseite der Websuche sein, die Steuerung einer Smartphone-Funktion oder auch das Einschalten des Wohnzimmerlichts.
So wie Google jede Suchanfrage im Verlauf über Jahre speichert und dem Nutzer wieder anbietet, wird auch jede Sprachaufzeichnung auf den Servern gespeichert. Ob das wirklich notwendig ist, wissen nur die dahinter stehenden Entwickler, in den meisten Fällen werden solche Daten aber zur Verbesserung des Nutzererlebnisses (wie es so schön heißt) genutzt. Überprüfen lässt sich das freilich nicht, aber dafür lassen sich alle Aufnahmen erneut anhören oder auch direkt von den Servern löschen.
Diese Auflistung kann sehr aufschlussreich sein und viel über die eigene Nutzung verraten. Sie zeigt aber auch, wenn man sich an bestimmte Situationen erinnern kann, ob die Sprache fälschlicherweise aufgezeichnet wurde, da das magische Keyword falsch verstanden wurde.
So seht ihr alle Sprachbefehle
Wer sich für diese Daten interessiert, findet sie entweder im Web oder auch auf dem Smartphone in der Google-App. Dazu müsst ihr folgende Schritte durchführen:
- Öffnet das Menü der Google-App und wählt den Punkt „Meine Daten in der Google-Suche“ aus
- Nach unten scrollen bis zu „Sprach- & Audioaktivitäten und dann „Alle Aktivitätseinstellungen anzeigen“ auswählen
- Erneut nach unten bis zu „Sprach- & Audioaktivitäten“ scrollen und „Aktivitäten verwalten“ auswählen
- Dort ist nun die beschrieben Auflistung mit allen Sprachbefehlen zu finden
Im Webbrowser geht das etwas leichter, denn dort lässt sich der Bereich natürlich per Direktlink aufrufen.
In dieser Auflistung seht ihr nicht nur alle Sprachbefehle, sondern auch sehr viele Details zusätzlich. Jeder Befehl steht als Transkript zur Verfügung, mit dem erkannten Text. Jeder einzelne Befehl steht als Audioaufnahme zur Verfügung und kann erneut abgespielt werden. In den Details findet ihr weitere Informationen vom exakten Zeitpunkt, der auslösenden App, ob es per Button oder Hotword aktiviert wurde und einiges mehr.
Wem das zu viel ist, der kann auch jeden einzelnen Befehl löschen oder die gesamte Aufzeichnung deaktivieren. Dann könnte aber auch die „Hey Google“-Erkennung nicht mehr zuverlässig funktionieren, wie es in der Infobox heißt.
Siehe auch
» Was Google alles weiß: Hier seht ihr alle eure Online-Käufe, Tickets & Reservierungen
» Mobile Google-Startseite: Websuche per Spracheingabe wird für die ersten Nutzer ausgerollt
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