Mit den Pixel 2-Smartphones hat Google die Active Edge bei den eigenen Geräten eingeführt und damit eine neue Eingabemethode integriert. Bisher steht diese Technologie allerdings nur bei den Pixel 2- und Pixel 3-Smartphones sowie einigen HTC-Smartphones zur Verfügung und setzt entsprechende Hardware voraus. Mittlerweile können auch Custom ROMs diesen virtuellen Button nutzen, aber nur auf den Pixels. Einem Bastler ist es aber gelungen, diese Methode per App auf viele weitere Smartphones zu bringen. Aber natürlich gibt es einige Voraussetzungen.
Es gibt viele Möglichkeiten, um mit einem Smartphone zu interagieren: Es gibt primär den Touchscreen, die wenigen Hardware-Buttons, die Eingabe per Sprache und natürlich auch die vielen weiteren Sensoren. Mit dem quetschbaren Rahmen hat Google eine weitere Methode auf die Pixel-Smartphones gebracht, mit der sich der Google Assistant starten lässt. Wer nun neidisch auf diese Geräte schaut, kann sich das Ganze auch selbst per App nachrüsten.
Die App SideSqueeze bringt die bekannte Funktion auf viele weitere Smartphones, natürlich ganz ohne etwaige Hardware-Nachrüstungen. Im Gegensatz zur Google-Lösung hat man hier die Wahl zwischen vielen verschiedenen Optionen zur Belegung dieser virtuellen Taste und kann gleichzeitig, wie bei den Pixel 3-Smartphones, die Intensität in sehr viele Stufen einstellen. Außerdem unterscheidet die App danach, in welcher Situation der virtuelle Button gedrückt wird – auf dem Homescreen, Lockscreen oder in jeder anderen Situation.
Zusätzlich lassen sich Aktionen nach der Dauer des Quetschens festgelegt werden, bei denen es die Wahl zwischen einem kurzen und einem langen Druck gibt. Als Aktion steht der Start von beliebigen Apps, das Aktivieren oder Deaktivieren von Einstellungen zur Verfügung. Für einige Features muss ein adb-Befehl ausgeführt werden, damit die entsprechenden Berechtigungen vergeben werden können – das wird in der App aber Schritt für Schritt beschrieben.
https://www.youtube.com/watch?v=93gHiYDBj8A
So funktioniert die App
Voraussetzung zur Nutzung der App ist ein wasserdichtes Smartphone mit Barometer sowie mindestens Android Nougat – und dann funktioniert das folgendermaßen: Die App wertet schlicht und einfach ständig den Barometer-Sensor aus, der eigentlich den Luftdruck messen soll. Dessen gemessene Werte werden für diese App zweckentfremdet: Durch das Quetschen des Smartphone-Rahmens, steigt der Luftdruck und löst somit eine Aktion aus. Die App setzt dafür auf die Accessibility Services des Betriebssystems und benötigt laut Angaben des Entwicklers keine zusätzlichen Ressourcen und verlangsamt dadurch auch das Smartphone überhaupt nicht.
Wer die App erst einmal ausprobieren möchte, kann sie kostenlos herunterladen und sich dann eventuell später für den In-App-Kauf zur Freischaltung der zusätzlichen Features entscheiden. Dieser schlägt mit 2,09 Euro zu Buche, bringt die zusätzliche Erkennung auf dem Lockscreen und entfernt die nach jeder fünften Aktion eingeblendete Werbung.
Die App ist nicht mehr taufrisch, hat aber dennoch noch immer den Status „unveröffentlicht“ und wird wohl auch nicht weiter entwickelt. Da sie aber ihre Aufgabe erfüllt, ist es dennoch einen Versuch wert. Schutzhüllen können übrigens zu Problemen bei der Nutzung führen.
Siehe auch
» Pixel 2 & Pixel 3: Die Active Edge-Quetschgeste kann jetzt auch von Custom ROMs erkannt werden