Heute ehrt Google den französischen Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker Molière (Jean-Baptiste Poquelin) auf vielen internationalen Startseiten mit einem sehr schönen Doodle. Das Slideshow-Doodle wird anlässlich der Uraufführung von Molières letztem Werk „der eingebildete Kranke“ geschaltet, die heute vor mittlerweile 346 stattfand. Da er nur wenige Stunden nach der Aufführung starb, blieb gerade dieses Stück für immer mit seinem Namen verbunden.
Das heutige Doodle zeigt Molière während der Ausübung seiner drei großen Leidenschaften: Er steht auf der Bühne seines Theaters, führt ein Stück auf und hält dabei auch eine Feder in der Hand, mit der er schon wieder am nächsten Werk arbeitet. Im Hintergrund befinden sich die Buchstaben des Google-Logos als Requisite, die von der Decke hängen. Der in der Mitte platzierte Play-Button zeigt uns an, dass sich hinter dem heutigen Doodle noch mehr verbirgt. Nämlich einige seiner populärsten Stücke.
Don Juan
Der erste Teil der Slideshow zeigt die Aufführung des Stückes Don Juan. Am untern Rand sind übrigens einige Namen der Hauptrollen in diesem Stück zu lesen – ein nettes Gimmick in dieser Slideshow.
École des femmes
Das zweite Bild zeigt das Stück „La Critique de l’École des femmes“ bzw. zu Deutsch die Aufführung mit dem Titel „Die Kritik der Schule der Frauen. Auch hier sind wieder die Hauptrollen am unteren Rand zu sehen.
L’Avare
Auf dem dritten Bild ist das Stück „L’Avare ou l’École du mensonge“ zu Deutsch einfach nur „der Geizige“ zu sehen. Das Stück wurde 1668 erstmals aufgeführt.
Le Malade imaginaire
Auf dem vierten Bild ist sein berühmtestes – und auch letztes – Werk „Le Malade imaginaire“ zu sehen. Zu Deutsch „Der eingebildete Kranke“. Das Stück wurde kurz vor seinem Tod uraufgeführt.
Applaus
Auf dem letzten Bild verneigt sich der Künstler noch einmal vor seinem Millionenpublikum auf der Google-Startseite. Unterlegt ist dieses Bild einfach nur mit „Bravo“ und auch die anderen Schauspieler aus den vorherigen Slides sind noch einmal zu sehen.
Molière wurde vermutlich am 14. Januar 1622 in Paris als Jean-Baptiste Poquelin geboren. Sein Vater war ein wohlhabender Textilhändler, sowohl seine Mutter als auch seine Stiefmutter starben im Kinderbett an den Folgen von Geburten. Durch seinen Großvater kam er sehr früh mit dem Theater in Kontakt, übernahm aber zunächst das Amt seines Vaters und interessierte sich für Naturwissenschaften und Philosophie.
1643 trat er das Amt seines Vaters an seinen jüngeren Bruder ab, nahm den Künstlernamen Molière an und widmete sich voll und ganz dem Theater. Woher der Künstlername Molière stammt, ist nicht bekannt, er trug ihn aber für den Rest seines Lebens. Er inszenierte viele erfolgreiche Theaterstücke und stieg zum Vergnügungsdirektor von Ludwig XIV auf, der ihn fortan durch die Bereitstellung von Spielstätten sowie großzügigen Pensionen unterstützte.
Molière war nicht nur Theaterdirektor und Autor der Stücke, sondern spiele auch in vielen seiner Werke selbst mit. Insbesondere die französische Komödie hat er entscheidend geprägt und auf eine Stufe mit der Tragödie gestellt. Sein größer Erfolg sollte nach jahrelangem Kampf die Aufführung des Tartuffe sein, das bis heute als einer der größten Ereignisse der französischen Theatergeschichte gilt. Sein letztes Werk der eingebildete Kranke, das er allerdings nur 4x aufführen konnte. Während der letzten Aufführung erlitt er einen Blutsturz, an dem er nur einen Tag später starb.
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