Google Maps: So kann die neue AR-Navigation eingesetzt werden & mehr Informationen zur Darstellung
Nach einer langen Zeit der Stille hat das Google Maps-Team spätestens gestern damit begonnen, die Augmented Reality-Navigation auszurollen und mit den ersten Local Guides zu testen. Eine offizielle Ankündigung hat es seit der Vorstellung im Mai 2018 nicht gegeben, sodass nicht nur einige Fragen offen bleiben, sondern dass auch weiterführende Informationen zu diesem Projekt aktuell nur von Dritten stammen.
Die Google Maps-Navigation hat in den vergangenen Monaten durch viele neue Funktionen den Vorsprung zur Konkurrenz weiter ausgebaut und kann nun schon bald mit einem Feature glänzen, dass die anderen Anbieter nicht so leicht kopieren können. Die AR-Navigation verknüpft viele Technologien und Projekte miteinander, die untereinander von der Neuerung profitieren können und gleichzeitig auch eine neue Datenquelle erhalten.
Die Google Maps-Navigation per Augmented Reality setzt nicht mehr auf Punkte und Linien auf der Karte sowie Textanweisungen, sondern stellt die Navigationspfeile mehr als deutlich direkt im Livebild der Kamera da. Das ist auf den ersten Blick zwar ungewöhnlich und wirkt überdimensional, aber nach der monatelangen Testphase dürften die Entwickler und UI-Designer wohl sehr genau wissen, wie diese Navigationshinweise dargestellt werden müssen.
Ein Googler hat gegenüber dem Wall Street Journal verrate, das man zuvor auch mit anderen Mitteln experimentiert hat, die dann aber doch nicht den gewünschten Erfolg brachten. So gab es einen Testlauf mit echten Guides, so wie auf folgendem Screenshots ein Fuchs, dem der Nutzer einfach folgen muss. Das ist zwar schön anzusehen, führte aber dazu, dass die Nutzer ihren Blick nicht mehr vom Smartphone heben, womit das Feature eher gefährlich statt nützlich wird.
Einsatzmöglichkeiten
Derzeit wird diese Darstellung nur in der Fußgängernavigation angeboten, aber die Technologie lässt sicher viele weitere Einsatzmöglichkeiten zu. Im Auto ließen sich solchen Informationen vielleicht auf die Frontscheibe projizieren, wobei aber natürlich geklärt werden muss, wie weit das ablenkt oder das blinde Vertrauen auf das Navi verstärkt. Das kann ich an dieser Stelle nicht bewerten, sehr langfristig wird es so etwas aber sicherlich in ähnlicher Form geben.
Aber auch auf den Smart Glasses, die sich bis heute noch nicht durchsetzen konnten, wären diese Pfeile mit Sicherheit sehr interessant. Schon vor mehr als fünf Jahren hatte Google eine ähnliche Navigation bei der Glass-Demo verwendet, die es aber niemals gegeben hat. Mit dem bevorstehenden Neustart von Google Glass wird das nun wieder interessant.
Eine offene Frage ist noch, ob das Google Maps-Team die Daten des Kamerabildes verwenden kann. Seit Jahren schickt man Streetview-Fahrzeuge nicht nur für Fotos, sondern auch zur Vermessung und Sammlung von Metadaten durch die Straßen dieser Welt. Es wäre natürlich praktisch, wenn diese nun in Massen von den Smartphones der Nutzer gesammelt und ständig aktualisiert werden. Ich spreche wohlgemerkt von Metadaten (welche Farbe hat das Haus an der Ecke, wo ist die exakte Position der Straße, Erkennung von Straßenschildern usw…) und nicht von Fotoaufnahmen. Das wäre mit Sicherheit sehr interessant und würde das erfolgreiche Maps-Konzept fortsetzen, die Community an vielen Stellen einzubeziehen.
Von der Maps AR-Navigation werden wir in den nächsten Monaten sicher noch sehr viel hören 🙂
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Sehr gut gemacht