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Google Maps: Viele Neuerungen für Pendler & Öffi-Nutzer wandeln die App zum ständigen ÖPNV-Begleiter

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Google Maps ist seit vielen Jahren die dominierende Kartenplattform und natürlich möchten die Entwickler diese Spitzenposition auch halten. Um das zu erreichen werden nicht nur immer neue Informationsquellen angezapft, sondern die App auch stärker in die Breite entwickelt. Ein Schwerpunkt des vergangenen Jahres war der deutliche Ausbau der Angebote rund um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Auch dieser Bereich dürfte aber noch weiter wachsen und könnte zu einem richtigen Schwerpunkt ausgebaut werden.


Google Maps ist vieles: Eine Kartenplattform, eine Navigationslösung, eine riesige Geo-Datenbank, ein Bewertungsportal und sogar ein Social Network. Mit dieser breiten Aufstellung wird es der immer größeren Konkurrenz schwer gemacht, wobei gerade an der Navigation aktuell mit Hochdruck gearbeitet wird. Ein derzeit noch wenig beachteter Teilbereich davon ist der ÖPNV, der aber zukünftig eine große Rolle einnehmen könnte.

Im Herbst 2018 gab es ein großes Pendler-Update für Google Maps, das die bis dahin bestehenden Informationen rund um den Öffentlichen Nahverkehr völlig neu aufbereitet, mit Diagrammen versieht und den Nutzer vor Störungen und Verzögerungen warnt. Tritt eine Störung auf, was im Alltag bekanntlich gar nicht so selten ist, wird direkt eine Umfahrung mit einer Alternativroute angeboten. Natürlich stehen nicht immer Alternativen zur Verfügung, sodass ein solches Feature eher in Großstädten und Ballungszentren sinnvoll ist, aber der Nutzer wird in jedem Fall auf dem schnellsten Weg zu seinem Ziel gebracht.

Aber bei diesen Standardinformationen bleibt es nicht, denn je nach Region bekommt der Nutzer auch während der ÖPNV-Navigation auch Hinweise zu Umstiegen angezeigt, kann Informationen über die Entfernung zwischen zwei Abfahrplätzen erhalten und einiges mehr. Selbst der Live-Standort von vielen Fahrzeugen ist mittlerweile drin, wobei dieser aber berechnet wird und nicht unbedingt dem echten Standort entsprechen muss. Da Maps alle Linienführungen kennt und auch Live-Zeiten kennt, sollten die Positionen einigermaßen akkurat sein.

Selbst damit ist aber noch nicht Schluss, denn in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben können auch weitere Informationen in der Navigation dargestellt werden. In einem Pilotprojekt lässt sich in Sydney sogar ablesen, wie weit die Fahrzeuge ausgelastet sind und ob es sich lohnt, auf die nächste Abfahrt zu warten, in der dann vielleicht auch ein Sitzlatz frei sein wird.



Nachdem Google diesen Bereich groß ausgebaut hat, muss er den Nutzern natürlich auch nähergebracht werden. Google Maps informiert schon seit längerer Zeit per Benachrichtigung im Betriebssystem über Stationen in der unmittelbaren Nähe und liefert gleich die Live-Abfahrzeiten mit. Mit einem Touch gelangt man dann zu den Detailinformationen inklusive Streckenverlauf, nächsten Abfahrten und mehr. Damit dürfte man sicher einige Nutzer erstmals auf die vielen Daten aufmerksam gemacht haben.

In dieser Woche wurde außerdem damit begonnen, umliegende ÖPNV-Stationen in den Detailinformationen jedes Ortes anzuzeigen, um die Nutzer einerseits darauf hinzuweisen, mit dem Öffentlichen Verkehr anzureisen oder einfach auch die Suche auf der Karte zu ersparen. In jedem Fall sollen diese Daten dem Nutzer noch nähergebracht werden. Das große Ziel wird es sein, dass die Nutzer selbst bei bekannten Strecken stets Maps zur Navigation nutzen und die Vorteile der Live-Daten nutzen.

Um das zu erreichen, wurden in den vergangenen Monaten einige Zusatzfunktionen integriert: Da viele Menschen unterwegs Musik hören, wurden die gängigsten Musikplayer integriert, sodass kein Wechsel der App mehr notwendig ist. Außerdem lässt sich seit kurzem der Live-Standort während der ÖPNV-Navigation freigeben, sodass man anderen Nutzern nicht ständig mitteilen muss, wo man sich befindet. All das verfolgt das Ziel, dass der Nutzer die Navigation ständig verwendet – und wenn es nur im Hintergrund ist.

Gerade mit den neuen Features macht Google Maps den vielen kleinen ÖPNV-Apps das Leben schwer, denn diese mögen für ihre Regionen vielleicht spezielle Angebote haben, aber sie haben weder in puncto Reichweite noch Datenkompatibilität eine Chance. Die Verkehrsverbünde stellen ihre Daten in einem speziellen von Google geforderten Format zur Verfügung, werden aber in der Masse keine weiteren Schnittstellen für kleine Apps schaffen. Damit ist die nächste Monopol-Nische von Maps schon so gut wie sicher.



Schlussendlich haben auch diese vielen Features den einzigen Zweck, den Nutzer weiter an Google Maps zu binden und die App noch tiefer in den Alltag der Nutzer zu integrieren. Diese Methode verfolgt man nun schon seit Jahren mit großem Erfolg und baut den One-Stop-Shop in immer mehr Bereichen aus. Es ist mit Sicherheit nur eine Frage der Zeit, bis auch die ÖPNV-Navigation monetarisiert wird – denn Potenzial ist von allen Seiten reichlich vorhanden.

Theoretisch könnte Google Maps den Nutzern direkt eine Fahrkarte verkaufen, da schon heute sehr viele Verkehrsbetriebe die digitalen Tickets anbieten – früher oder später wird so etwas auch den Weg zu Maps finden, dann wohl auch mit Provision. Aber auch in die andere Richtung könnte man Geld verdienen, nämlich direkt von den Verkehrsbetrieben. Google liefert dank unzähliger Smartphones in den Hosentaschen der Nutzer sehr genaue Bewegungsdaten und Auslastungen der Verkehrsmittel. Solche Werte werden von den Betrieben benötigt und mit den meisten eigenen Methoden kann man sie kaum so exakt erfassen, wie Googles Standortverlauf es tut.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Bereich weiterentwickeln wird, mit Sicherheit wird es bald weitere Neuerungen geben.

Siehe auch
» Google Maps: ÖPNV-Stationen in der Nähe werden jetzt in den Detailinformationen angezeigt (Update)

» Google Maps: Viele Neuerungen bei der Navigation halten die Konkurrenz wieder auf Abstand (Übersicht)


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