Mit etwas mehr als 9 Monaten Verspätung hat Google in dieser Woche die neue GMail-App vorgestellt, die die leicht angestaubte Oberfläche der Mail-App mit einem modernisierten UI versieht. Neben dem Design wurden einige verbessert, aber es gibt auch noch sehr viel Spielraum nach oben. An dieser Stelle gibt es eine kurze Zusammenfassung von noch-fehlenden-und-hoffentlich-bald-kommenden Features. Aktuelle Meldungen stimmen dabei sehr hoffnungsvoll.
Im Laufe eines Jahres hat sowohl die Web-Version von GMail ein neues Design bekommen und vor wenigen Tagen auch die Android-Version. Kurz nach dem Rollout der Web-Version wurden viele neue Features eingeführt, auf die die Nutzer nicht unbedingt gewartet haben, die aber im Alltag sehr praktisch sein können. Die Highlights waren natürlich die vertraulichen Mails mit Rückholfunktion und das automatische Vervollständigen und Beantworten einer E-Mail. Jetzt sollte das auf dem Smartphone ähnlich laufen.
Die GMail Android-App hat ein neues Design bekommen und erstrahlt nun nicht nur mit einem weißen Hintergrund, sondern bringt auch die typischen Design-Elemente des Material Theme mit: Eine Suchleiste am oberen Rand, eine optimierte Schriftart, der große bunte FAB-Button sowie viele neue umrandete Icons. All das gehört zur Vereinheitlichung der Oberflächen, macht dadurch aber auch den Weg frei für einen Dark Mode und weitere leicht in der Oberfläche unterzubringende Funktionen.
Aber auch die seit langer Zeit versprochenen Inbox-Funktionen haben es noch immer nicht zu GMail geschafft. Seit gestern gibt es aber einen sehr großen Hoffnungsschimmer, denn zwei populäre Features waren bereits auf Screenshots zu sehen. Das war auch überfällig, denn langsam drängt die Zeit – Inbox wird in wenigen Wochen eingestellt. Bis dahin wollte man die fehlenden Features fertig haben, um den nahtlosen Umstieg zu erleichtern.
Dark Mode
Nach und nach bekommen alle Google-Apps einen Dark Mode und sogar Android Q wird einen Dark Mode bekommen, es ist also nur eine Frage der Zeit, bis auch GMail einen solchen bekommt. Vielleicht spart sich Google eine abgedunkelte Oberfläche für den 1. April auf, denn dann feiert GMail den mittlerweile 15. Geburtstag und wird sicherlich zu diesem Jubiläum ins rechte Licht gerückt – oder eben auch nicht.
Inbox Bundles
Mit den Inbox Bundles hatte Google vor Jahren eine völlig neue Kategorisierung des Posteingangs eingeführt, die sowohl durch die automatische Sortierung und Erkennung von Zusammenhängen beruht, aber auch vom Nutzer angepasst werden kann. GMail hingegen setzt noch immer auf das alte Label-System, arbeitet mit multiplen Posteingängen oder Filtern. Da die neue Oberfläche nun aber sehr viel stärker an die Inbox-App erinnert, kann man darauf hoffen, dass die neuen Möglichkeiten auch dazu genutzt werden, Bundles anzubieten und darzustellen. Der gestrige Screenshot scheint das zu bestätigen. Dennoch ist bis zu einer Ankündigung noch nichts in trockenen Tüchern.
Erinnerungen & Aufgaben
Noch eine Inbox-Funktion: Aufgaben sind dort fest integriert und können als Hinweis bzw. Erinnerung direkt im Posteingang angezeigt werden. Unter GMail ist das bisher nicht möglich, genauso wenig wie die Erstellung von Aufgaben aus der App heraus. Im vergangenen Jahr wurde dafür die neue Tasks-App gestartet, deren Plattform in der Web-Oberfläche von GMail immerhin als kleines Icon in der Action Bar integriert ist. Eine Integration in die Android-App steht noch aus. Auch die Erinnerungen waren auf dem gestrigen Screenshot zu sehen, der darauf hoffen lässt, dass auch diese Funktion sehr bald zu GMail kommt.
Automatische E-Mails
Im Web wurde im vergangenen Jahr die Smart Compose-Funktion eingeführt, die den Nutzer beim Schreiben von neuen E-Mails oder Antworten unterstützen soll. Auf Basis aller zuvor geschriebenen E-Mails können ganze Sätze vervollständigt werden, sodass man sich das Ausschreiben von häufig verwendeten Phrasen ersparen kann. Gerade auf dem Smartphone, wo das Tippen wesentlich schwerer ist, wäre eine solche Funktion natürlich sehr praktisch.
Die Einstellungen
Die Einstellungen der GMail-App sind unter Android recht übersichtlich und ermöglichen grundlegend wichtige Dinge. Für den vollen Funktionsumfang muss man aber in den Webbrowser wechseln – und dort eine Überraschung erleben. Die GMail-Einstellungen wurden praktisch seit 10 Jahren nicht mehr verändert und noch niemals grundlegend überarbeitet. Der logische Aufbau, das Design und viele Beschreibungen stammen aus dem Jahr 2004 und sind längst nicht mehr zeitgemäß.
Vielleicht ist es also an der Zeit, beide Einstellungen zu überarbeiten und im Zuge dessen auch an dieser Stelle eine Vereinheitlichung durchzuführen.
Tipp: Swipe-Gesten
Immerhin eine kleine Verbesserung hat es schon jetzt gegeben: In der neuen GMail-App lassen sich nun noch mehr Swipe-Gesten definieren, mit denen die E-Mails direkt aus dem Posteingang heraus bearbeitet werden können. Gerade wer viele E-Mails erhält, kann dadurch einiges an Zeit und unnötigen Schritten einsparen. Bisher war die Auswahl der Gesten nicht ganz so umfangreich.
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Welche Hoffnungen habt ihr an die neue GMail-App? Welche Funktionen sollten noch integriert werden bzw. was fehlt euch noch, um es zu einer perfekten – aber nicht überladenen – App zum Lesen, Schreiben und Verwalten von E-Mails zu machen?
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