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Traurig und Kurios: Google testet extrem zensierte Websuche für das kommende EU-Leistungsschutzrecht

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Die EU-Kommission ist aktuell mit dem Feinschliff des neuen Leistungsschutzrechts beschäftigt, dessen exakter Wortlaut in der kommenden Woche veröffentlicht und dann in jedem einzelnen EU-Land umgesetzt werden soll. Google bereitet sich nun darauf vor und fährt aktuell einige Tests in der Websuche, um herauszufinden, wie die Nutzer auf die fehlenden Informationen reagieren, die ihnen vielleicht bald nicht mehr geliefert werden können.


Bereits vor weit über vier Jahren, nämlich im März 2013, wurde das Leistungsschutzrecht in Deutschland eingeführt – aber wirklich geändert hat sich seitdem nichts, zumindest nicht für die Beteiligten Parteien. Und weil es in Deutschland und einigen anderen Ländern schon nicht funktioniert, hat sich die EU-Kommission einfach mal gedacht, dass man das Gesetz gleich europaweit einführen könnte. Wie eine unter Verschluss gehaltene Studie aber gezeigt hat, ist das Leistungsschutzrecht sogar kontraproduktiv.

Was aussieht wie eine nicht vollständig geladene Google-Suchergebnisseite ist derzeit tatsächlich bei vielen Nutzern zu sehen: Die Websuche zeigt sowohl im News-Karussell als auch bei den normalen Ergebnissen keine zusätzlichen Informationen mehr an. Das Vorschaubild wird durch einen grauen Platzhalter ersetzt und selbst der Titel der verlinkten News fehlt vollständig. Der Nutzer bekommt lediglich denn Namen und die URL der Webseite zu sehen.

Aber falls auch der Haupttitel einer Webseite dem Leistungsschutzrecht unterliegt, hat Google ebenfalls noch einen Entwurf im Gepäck und verzichtet auch noch auf diesen. Im folgenden Screenshot gibt es nur noch die URL.



In dieser Form wird Google das natürlich nicht umsetzen (denke ich zumindest), aber es soll wohl aufzeigen, welche Informationen europäische Nutzer schon bald verlieren könnten. Nach dem Leistungsschutzrecht müsste Google für alle Auszüge aus den News-Beiträgen zahlen, was man schon seit Jahren ablehnt und auch in Deutschland umgangen hat. Doch wenn es nun auf EU-Ebene beschlossen wird, haben alle Länder die Möglichkeit, das Gesetz für die eigenen Belange anzupassen.

Google hatte bereits damit gedroht, Google News in Deutschland abzuschalten und angesichts dieser Aussichten ist das auch mehr als verständlich. Zielführend ist das für Niemanden, denn die Webseiten verlieren damit sehr viel Traffic und Googles Suchergebnisse werden um wichtige Informationen beschnitten. Sollte die Regelung dann auch für alle Webseiten in der Websuche gelten, könnte man wohl auch gleich die gesamte Suchmaschine abschalten.

Und während sich die EU in die digitale Steinzeit katapultiert, könnte man sich vielleicht doch noch überlegen schnell nach Großbritannien auszuwandern… ?

Siehe auch
» Drohende Google News-Einstellung: Das EU-Leistungsschutzrecht läuft wohl in eine völlig falsche Richtung

» Drohende Einstellung von Google News: Das Portal wäre für Google verzichtbar – die Alternativen sind schon da

[Search Engine Land]


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