Google hat es sich schon vor längerer Zeit zur Aufgabe gemacht, vielen Menschen die Grundlagen der Programmierung beizubringen und hat dafür mehrere Initiativen gestartet. Das vielversprechendste Projekt ist das von der internen Tochter entwickelte Grasshopper, mit dem jeder Nutzer praktisch in der Mittagspause programmieren lernen kann. Wie Google nun verraten hat, wird das von vielen Anwendern erfolgreich genutzt.
Seit einiger Zeit gibt es intern den Inkubator Area 120, in dem Projekte entwickelt werden, die vielleicht später ihren Weg in Google-Produkte finden. Einige Projekte wurden bereits wieder eingestellt, andere werden weiterentwickelt, haben aber eher nur Potenzial in der Nische. Das ist zwar bei Grasshopper auch nicht anders, aber wenn eine App den Menschen die Programmierung näherbringen kann, dann kann das nur gut sein.
Grasshopper funktioniert wie ein interaktives Quiz und stellt den Nutzer viele einfache Programmieraufgaben, die je nach Level natürlich an Schwierigkeit zunehmen und immer anspruchsvoller werden. Durch einfache Puzzles und auf spielerische Weise werden dem Nutzer Grundlagen wie Abläufe, Algorithmen, IF-Abfragen und später auch Schleifen nähergebracht. Danach kann man sicher kein eigenes Projekt entwickeln, hat aber wichtige Grundlagen gesammelt.
Die App wurde laut Google mittlerweile 1,6 Millionen mal heruntergeladen und von vielen Menschen auch tatsächlich genutzt. Ganze 100.000 Nutzer haben die erste Runde erfolgreich abgeschlossen und sich so schon fundamentale Programmierkenntnisse erarbeitet. Dabei wurden auch viele weitere interessante Statistiken festgestellt: Mit zunehmender Nutzungszeit steig die Motivation der Nutzer und vor allem bei den weiblichen Nutzern ist die Unsicherheit nach den ersten Runden deutlich gewichen.
Interessant ist aber auch, dass die besten Absolventen der Kurse auch die meisten Fehler machen. Wer sehr weit kommt, musste häufiger von vorne beginnen bzw. den Algorithmus korrigieren. Damit zieht man Parallelen zu Berufsentwicklern, die ebenfalls in sehr kleinen Schritten arbeiten und häufig Fehler korrigieren müssen.
Wer Grasshopper noch nicht ausprobiert hat, sollte es einmal testen und einige Runden absolvieren. Für Berufsprogrammierer ist das natürlich eine Beschäftigung für den Tiefschlaf, aber für alle anderen ist es ein interessanter Einblick in eine Welt, die für viele sehr weit entfernt ist. Andere Initiativen von Google für das Programmieren sind etwa das an vielen Stellen eingesetzte Blockly oder auch die Programmierplattform Scratch für Kinder.