Geheimnisvolle Smartwatch-Technologie: Google übernimmt Teile der Entwicklungsabteilung von Fossil
Schon seit langer Zeit wird Google nachgesagt, an neuen Smartwatches zu arbeiten, mit denen Wear OS wieder etwas angeschoben werden soll. Bisher ist daraus nichts geworden und der Einstieg wurde im September abgesagt – möglicherweise deswegen, weil man sich bei der Entwicklung festgefahren hat. Jetzt wurde verkündet, dass Google einen Teil des Smartwatch-Geschäfts von Fossil übernimmt.
Die letzten Google-Smartwatches stammten aus dem Hause LG und wurden auch unter dem Namen der Koreaner vermarktet, sodass man sie kaum Google-Smartwatch nennen konnte. Auf Geräte unter der Marke „Pixel“ oder auch „Google“ warten wir schon lange, insbesondere deswegen, weil Google mit dem neuen Branding Wear OS große Pläne hatte. Doch entgegen aller Erwartungen gab es im vergangenen Jahr keine neuen Smartwatches. Und jetzt wissen wir auch warum.
Der Smartwatch-Riese (wenn man es so nennen möchte) Fossil hat nun angekündigt, einen Teil der eigenen Smartwatch-Technologien an Google zu verkaufen. Worum es sich dabei genau handelt, geht aus der Ankündigung allerdings nicht hervor. Fossil hat ein 200 Mann starkes Entwicklungsteam für Smartwatch-Technologien, wobei einige davon nun bald unter dem Dach von Google arbeiten werden. Offenbar geht es dabei um eine konkrete Hardware-Technologie, die Google gerne für sich verwenden würde.
As part of the transaction, a portion of Fossil Group’s research and development (R&D) team currently supporting the transferring IP will join Google. Fossil Group retains more than 200 R&D team members to focus on innovation and product development.
Abseits der Technologie-Giganten ist Fossil der größte Smartwatch-Hersteller und bringt Produkte unter den Marken Adidas, Burberry, Columbia Sportswear, Callaway Golf, Davis Cup, Diesel, DKNY, Emporio Armani, Frank Gehry, Karl Lagerfeld, Tory Burch, Kate Spade, Michael Kors, Marc by Marc Jacobs, Skagen Designs sowie Michele und weitere auf den Markt. Damit deckt man einen großen Teil des Modemarktes ab. Luxus-Hersteller sind schon seit längerer Zeit der wichtigste Markt für Wear OS.
Der Deal hat ein Volumen von „nur“ 40 Millionen Dollar und ist damit keine riesige Investition, wie Google sie etwa beim großen Technologie-Einstieg bei HTC getätigt hat. Dennoch dürften beide Deals vergleichbar sein, denn mit Sicherheit haben die Entwickler von Fossil etwas in der Hinterhand bzw. haben ohnehin schon mit Google an einem Projekt gearbeitet, über das man nun die volle Kontrolle übernehmen möchte.
We’ve built and advanced a technology that has the potential to improve upon our existing platform of smartwatches. Together with Google, our innovation partner, we’ll continue to unlock growth in wearables. The addition of Fossil Group’s technology and team to Google demonstrates our commitment to the wearables industry by enabling a diverse portfolio of smartwatches and supporting the ever-evolving needs of the vitality-seeking, on-the-go consumer.
Die Technologie, um die es bei der Übernahme geht, wurde von Fossil selbst im Jahr 2015 im Zuge des Misfit-Übernahme für 250 Millionen Dollar eingekauft. Entweder hatte Fossil selbst kein Interesse daran oder konnte es alleine nicht nutzen. Da nicht bekannt ist, um was für eine Technologie es sich dabe handelt, könnte man nur ins Blaue spekulieren.
Siehe auch
» Richtungswechsel für Android Wear? Immer mehr Luxus-Hersteller setzen auf Googles Betriebssystem
[Wareable]
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