Der richtige Weg? Facebook Messenger, WhatsApp & Instagram sollen miteinander verknüpft werden
Google ist aktuell mal wieder damit beschäftigt, die Messenger-Sparte neu zu sortieren und dabei unter anderem Hangouts durch Hangouts zu ersetzen (!). Doch auch beim großen Messenger-Konkurrenten Facebook könnten nun riesige Umbauten bevorstehen, deren Tragweite sich aktuell kaum abschätzen lässt (im positiven wie im negativen Sinne). Alle drei großen Plattformen des Unternehmens sollen untereinander kompatibel werden.
Während Google zeitweise 9 Messenger im Programm hatte und kein einziger davon der Konkurrenz das Fürchten lehren konnte, sieht das Facebook ganz anders aus: Das Unternehmen beherrscht den Messenger-Markt gleich doppelt und die Produkte sind für viele Nutzer gar nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist von WhatsApp und vom Facebook Messenger, aber auch von der Nachrichtenfunktion von Instagram. Alle drei sollen nun auf eine gemeinsame Basis gebracht werden.
Laut einem Bericht der New York Times möchte es Facebook seinen Nutzern künftig ermöglichen, mit allen drei Messengern jeweils alle Nutzer erreichen zu können – das umfasst WhatsApp, den Facebook Messenger sowie Instagram. Künftig soll es also möglich sein, per WhatsApp die Instagram-Nutzer, per FB Messenger die WhatsApp-Nutzer und so weiter zu erreichen. Das Ganze dann auch Ende-zu-Ende-verschlüsselt – was bisher nur bei WhatsApp der Fall ist.
Da alle 3 Messenger grundverschieden aufgebaut sind, verschiedene Funktionsumfänge haben und auch keine einheitlichen Kontaktlisten pflegen, dürfte das eine Mammutaufgabe sein, die aber noch Ende 2019 oder spätestens Anfang 2020 abgeschlossen werden soll. Diese Pläne sollen übrigens auch dafür gesorgt haben, dass die WhatsApp- und Instagram-Gründer das Unternehmen verlassen haben. Alle 3 Produkte sollen aber dennoch einzeln bestehen bleiben, auch als eigenständige Messenger.
Es wird interessant sein, wie diese Verknüpfung aussehen wird und welche Auswirkungen sie haben wird. Werden die Nutzer das gut finden, werden sie die Zwangsverknüpfung mitmachen? Was sagen die Datenschützer und Kartellwächter dazu? Viele Fragen, die viele Menschen wohl in den nächsten Monaten beschäftigen werden. Vielleicht sorgt es auch für eine neue Diskussion, die Google in die Karten spielen könnte? Warten wir es ab…
Siehe auch
» WhatsApp: Sticker lassen sich schon bald per Gboard einfügen & verschicken – so geht es schon jetzt
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Die Idee der Zusammenlegung sämtlicher Messengerdienste des Konzerns ist sehr gut. So kann ein Facebook-Messenger-User ohne WhatsApp- oder Instagram-Account auch die Nutzer jener Dienste kontaktieren. Noch besser wäre gewesen, die Messengerdienste kompatibel zu XMPP zu gestalten bzw Schnittstellen zu dem Protokoll einzurichten. Das gleiche sollte auch bei Google-Messengern und sämtlichen weiteren Messengern auf dem Markt praktiziert werden, so dass Anbieter übergreifende Kommunikation möglich wird, wie es seit Jahrzehnten bei E-Mail eine Selbstverständlichkeit ist.