Android bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Anpassung der Oberfläche des Betriebssystems und erlaubt bekanntlich auch den Austausch des gesamten Launchers. Es gibt viele Launcher unter Android mit ganz unterschiedlichen Features, aber ganz grundlegend sind sie alle gleich aufgebaut und setzen auf das gleiche Konzept. Seit einiger Zeit gibt es aber einen sehr interessanten Launcher, der einen völlig anderen Ansatz wählt und tatsächlich nur über eine einzige vertikal scrollbare Oberfläche verfügt.
Der Großteil aller Nutzer verwendet den vom Smartphone-Hersteller mitgelieferten Launcher unter Android. Einige andere setzen auf populäre Alternativen wie den Nova Launcher oder Action Launcher oder holen sich den Pixel Launcher von Google. Alle haben ihre Vorzüge, verfügen aber grundlegend über den gleichen Aufbau: Horizontal scrollbare Homescreens mit Icons und Widgets, einen App Drawer mit der Auflistung aller Apps und am unteren Rand eine Leiste mit den am häufigsten verwendeten Icons. Es geht aber auch anders
Der AIO Launcher geht einen ganz anderen Weg, der auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich und auch sehr sehr gewöhnungsbedürftig ist. Der Launcher wirkt eher wie eine App statt wie ein Launcher und besteht aus einer einzigen großen vertikal scrollbaren Liste mit Einträgen und kleinen Widgets. Standardmäßig sieht man dort das Wetter, die wichtigsten Systemdaten, die zuletzt verwendeten Apps, die letzten SMS, eine Verknüpfung zur Telefon-Funktion, zum Wecker, Möglichkeiten zum Start eines Timers, News und Börsenkurse.
Mit einem Touch auf die jeweiligen Einträge öffnen sich die verbundenen Apps und Aktionen und man kann sehr schnell auf die darunter liegenden Einträge zugreifen. Ansonsten gibt es noch einige optionale Integrationen wie einen Twitter-Stream oder die Anzeige des aktuellen Bitcoin-Kurses und ein Newsfeed – aber das war es dann auch schon. Die Reihenfolge der einzelnen Bereiche kann angepasst und auch die Inhalte der Elemente selbst können teilweise personalisiert werden. Eine Suchleiste hilft dabei, alle weiteren Apps und Kontakte zu finden.
Einen klassischen App Drawer sucht man vergebens, aber dafür zeigt ein seitlich ausfahrbares Menü eine alphabetisch sortierte Liste aller auf dem Smartphone installierten Apps an.
Der Launcher ist, ich habe es bereits geschrieben, wirklich gewöhnungsbedürftig – aber ungemein praktisch. Wer keinen Wert auf ein schickes Hintergrundbild legt und auch einmal etwas Neues ausprobieren möchte, sollte sich den Launcher über das Wochenende vielleicht mal ansehen. Da die häufigsten Apps ohnehin direkt verlinkt sind und auch die zuletzt kontaktierten Personen abgelegt sind, kann man überraschend schnell mit diesem Laucher arbeiten, ohne von vielen unnötigen Dingen abgelenkt zu werden.
Der Launcher steht kostenlos im Play Store zur Verfügung und kann in dieser Version sehr umfangreich genutzt werden. Wer weitere Dinge, wie etwa das Einbinden von ganzen Widgets, nutzen möchte, muss allerdings einmalig einen In-App-Kauf durchführen und diese Funktion freischalten. Diese Freischaltung schlägt mit 2,69 Euro zu Buche und ist damit vergleichsweise nicht ganz billig. Wer an dem Launcher gefallen findet und den Entwickler unterstützen möchte, kann das aber sicherlich verschmerzen 🙂