Mitte 2017 wurde Google nach einem seit Jahren laufenden Verfahren zu einer Milliardenstrafe verdonnert und musste die in die Websuche integrierte Produktsuche im europäischen Raum deutlich umbauen. Zumindest finanziell hat dieser Umbau nicht geschadet, denn aktuell verdient Google bei jeder Produktsuche gleich mehrfach und bekommt sowohl für den Klick als auch für den Kauf Geld von den Onlineshops.
Viele Menschen starten ihre Produktsuche mittlerweile direkt bei Amazon oder einem anderen großen Onlineshop ihrer Wahl, aber auch Google darf noch Massen an Produktsuchen bearbeiten, die den Nutzer entweder direkt in die Onlineshops führen oder schnelle Preisvergleiche anbieten. In vielen Fällen erscheint direkt über den eigentlichen Suchergebnissen ein Karussell mit den passenden Produkten sowie dem direkten Hinweis, auf welchen Onlineshop der Link führt.
Bei einer Suche nach einem beliebigen Online verfügbaren Produkt ist sicher jeder schon einmal in Berührung mit Googles Produktsuche gekommen, die nach dem Urteil der EU-Kommission groß umgebaut werden musste. Grundlegend hat sich aber nichts daran geändert, dass es sich bei diesen Ergebnissen um sortierte Werbeanzeigen von Onlineshops handelt. Diese kümmern sich selbst um die Aufnahme in Googles Katalog und müssen entsprechend für jeden Klick bezahlen.
Doch Google verdient nicht nur im eigenen Netzwerk durch den Klick auf das Produkt, sondern kassiert auch bei einer erfolgreichen Bestellung des Nutzers noch einmal mit – und dieser Verdient dürfte häufig sogar noch höher liegen. Schaut man sich die Links zu den Shops einmal an, wird man sehr häufig Affiliate-Links finden, bei denen die Shops dem Vermittler des Käufers eine Provision zahlen. Viele Webseiten leben von solch einem Modell und bei Googles Reichweite dürften da doch enorme Summen zusammenlaufen, die im Vorbeigehen eingestrichen werden.
Das ist natürlich nicht verwerflich oder in sonst einer Weise negativ – außer natürlich für die Shopbetreiber selbst, bei denen die Marge so noch einmal weiter sinkt. Dennoch ist es ein interessantes und lukratives System, das sich das Team der Websuche da aufgebaut hat.
Dass es sich dabei um Affiliates handelt die auf Googles Konto einzahlen, ist bei einigen Shops zu sehen, in denen „google“ direkt als Affiliate in der URL auftaucht und nicht als Kundennummer aufscheint. Deutlich sichtbar ist das auch bei Links zu Amazon, die mit „googshopde-21“ angegeben werden. Dabei ist gerade bei großen Häusern wie Amazon interessant, dass die Provision nicht nur für das verlinkte Produkt, sondern für den gesamten Einkaufswagen gilt.
Es wäre interessant, wie hoch Googles Einnahmen aus diesen Affiliates sind, die sicherlich einen nicht unerheblich Anteil zur Finanzierung der Produktsuche und damit auch der Websuche beitragen. Das ist übrigens nicht die einzige Stelle in der Websuche, an der Google an Provisionen verdient. Schon vor zwei Jahren wurde bekannt, dass Google mit der Vermittlung von Reiseangeboten 12 Milliarden Dollar pro Jahr verdient.
Solche Affiliate-Links werden auch bei uns im GoogleWatchBlog eingesetzt. Wer uns etwas Gutes tun möchte, kann einfach über diesen Link bei Amazon einkaufen, woraufhin es dann eine kleine Provision gibt, die für euch natürlich keine zusätzlichen Kosten generiert. Vielen Dank 🙂
Siehe auch
» Werbegeschäft im Visier: EU-Kommission wird in den kommenden Wochen gegen Google AdSense urteilen