Drohende Google News-Einstellung: Das EU-Leistungsschutzrecht läuft wohl in eine völlig falsche Richtung

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Es scheint fast so, als wenn in der EU-Kommission aktuell das gesamte Internet zur Debatte steht und viele Dinge reguliert werden müssen, die über viele Jahre problemlos funktioniert haben: Schon bald könnte ein EU-weites Leistungsschutzrecht beschlossen werden, dessen Folgen Google schon einmal vorsorglich klargemacht hat: Google News würde eingestellt werden. Natürlich stellt sich die grundsätzliche Frage, warum und wofür Google überhaupt zahlen soll.


Wenn Google öffentlich mit Konsequenzen droht, dann ist die Lage meist schon sehr ernst bzw. es soll öffentlicher Druck auf die Gesetzgeber aufgebaut werden – und das gelingt dem Unternehmen immer wieder. Die Verteuerung von Android-Smartphones war eine direkte Folge der Untersagung der App-Bündelung und ließ vor allem das EU-Urteil negativ zurück. Auch YouTube kämpft derzeit mit der SaveYourInternet-Kampagne angeblich um die eigene Existenz – und jetzt trifft es Google News.

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Die Urheberrechtsreform der EU bringt nicht nur YouTube ins Wanken, sondern auch Google News. Das darin enthaltene Leistungsschutzrecht dürfte besagen, dass die Verlage Anspruch auf Lizenzzahlungen für übernommene Inhalte haben. Diese hat Google aber aus gutem Grund stets abgelehnt und wird sie auch in Zukunft nicht zahlen – das hat man gestern noch einmal unmissverständlich klargemacht. Sollte es dazu kommen, würde Google News sehr zeitnah eingestellt werden.

Nun kann man sich aber fragen, wofür Google überhaupt zahlen sollte. Seitdem Google News im vergangenen Jahr kastriert wurde, zeigt die Oberfläche nur noch den Titel sowie ein kleines Vorschaubild an. Für alles weitere müssen die Nutzer den Artikel aufrufen – also wofür genau sollte Google zahlen müssen? Nur für die Überschrift oder für das viel zu kleine Vorschaubild? Natürlich steckt in beidem Arbeit drin, aber sowohl die Überschrift als auch das Bild darf wohl eher als Werbung FÜR den Artikel gezählt werden.

Kurios wird es aber dadurch, dass jede Publikation entsprechende Feeds mit diesen Informationen zur Verfügung stellt – inklusive vielen weiteren Details wie einem Anreißer oder teils den gesamten Artikel. Google News verzichtet ohnehin schon auf viele dieser Informationen.



Der gleiche Textauszug, der bei Google News mittlerweile nicht mehr zu finden ist, befindet sich natürlich weiterhin in der Websuche. Folgt man nun den Argumentationen, dann könnte jede im Google-Index befindliche Webseite ebenfalls Lizenzgebühren verlangen. Eine Unterscheidung zwischen der Websuche und dem Newsportal könnte kaum erklärt werden. Der größte Unterschied ist es, dass in der Websuche Werbung vorhanden ist, in den News hingegen nicht. Beide liefern aber gigantische Massen an Traffic auf die Webseiten und News-Publikationen im Web.

Folgt man dieser Logik, müsste jeder Feedreader ebenfalls zur Kasse gebeten werden, denn diese tun nichts anderes – und zeigen nicht selten auch noch Werbung zwischen den Inhalten an. Könnte man sich als normale Webseite überhaupt noch trauen, einen Link zu setzen und dabei den Titel des Ziels als Linktext zu verwenden? Der Unterschied ist wohl mehr als haarscharf und könnte im Extremfall die Gerichte für lange Zeit beschäftigen.

Schlussendlich ist Google News nichts anderes als ein Feedreader mit Algorithmus – und als solches sollte es dann auch behandelt werden. Sicher sehen das viele Menschen anders und das Thema ist auch – wie man sieht – äußerst kontrovers, aber dass alle Seiten von Angeboten wie Google News (und ähnlichen Portalen) profitieren, ist nicht von der Hand zu weisen. Eine Einstellung wäre ein sehr großer Verlust, der für viele kleine Publikationen das Aus bedeuten könnte.

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comment 2 Kommentare zum Thema "Drohende Google News-Einstellung: Das EU-Leistungsschutzrecht läuft wohl in eine völlig falsche Richtung"

  • Genauso hatte Spanien es schon probiert und google news hat einfach den Dienst eingestellt. Danach hatten alle Internetseiten der Medien deutlich weniger traffic

    • Das sind doch FAKE NEWS!!!!
      Ganz im Gegenteil!
      Seit dem Google nicht mehr sich die dicken ‚Gewinne einstreicht, die sie mit Google News machen, geht es den ganzen Zeitungen in Spanien wieder VIEL BESSER!
      Sie haben schon mehr als 100000 neue Journalisten deshalb einstellen können. Die Arbeitslosenquote ist MASSIV gesunken!
      Genau DAS ist ja auch der Grund warum das Gesetz jetzt in der gesamten EU durch gedrückt werden MUSS!
      In Wahrheit ist das nämlich nicht alles „Neuland“ für unsere Politiker, die sind total tief in der Materie drin und entscheiden das natürlich total mit Bedacht!

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