Absturz der Technologie-Giganten: Alphabet, Amazon, Apple & Facebook verlieren zunehmend an Börsenwert
Die großen amerikanischen Technologie-Konzerne sind heute die wertvollsten Unternehmen der Welt und sind mehrere Hundert Milliarden Dollar wert. Doch nach Jahren des rasanten Wachstums kennen die Kurse der Google-Mutter Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und anderen Giganten nur eine Richtung: Nach unten. Während viele dies für normale Schwankungen halten, sprechen einige sogar von platzenden Blasen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Die US-Technologie-Giganten haben längst Firmenbewertungen jenseits von Gut und Böse, die mit dem wahren Unternehmenswert, den Umsätzen oder auch Gewinnen kaum noch etwas zu tun haben. Amazon und Apple haben die magische Marke von einer Billion Dollar Börsenwert durchbrochen, aber auch die Google-Mutter Alphabet, das Social Network Facebook und andere Giganten wie Microsoft oder Netflix haben über Jahren so große Kursanstiege verzeichnet, dass einem ganz schwindlig werden kann.
Obige Grafik zeigt die Kursentwicklung der großen Unternehmen von Anfang September bis zum heutigen Tag, wobei zu Beginn alle bei 100 Prozent liegen. Innerhalb von nur gut zweieinhalb Monaten haben alle Unternehmen zweistellig an Börsenwert verloren. Folgende Auflistung zeigt, dass es sich nicht mehr nur um kleine Korrekturen oder normale Schwankungen handelt, sondern hier viele Anleger vermutlich sehr viel Geld verloren haben (am meisten wohl die Kurzzeit-Spekulanten).
Welche Summen dahinter stecken, zeigt ein netter Vergleich des Spiegel: Allein am gestrigen Montag hat Apple 4 Prozent an Börsenwert verloren – 35 Milliarden Dollar, was in Summe dem Marktwert der Deutschen Bank entspricht. Schaut man sich den zeitlichen Verlauf der letzten 3 Monate und die Gesamtverluste an, wird sehr schnell deutlich, dass hier Hunderte Milliarden Dollar durch den Schornstein gejagt wurden. Aber wie sagt man so schön: Das Geld ist nicht weg, das hat jetzt nur jemand anders.
Schuld an diesen großen Kursstürzen sind die nicht mehr ganz so rosigen Aussichten bei allen Unternehmen sowie gleichzeitig der Domino-Effekt: Läuft es bei einem nicht mehr rund, bricht plötzlich auch die Panik bei den Anlegern des anderen aus. Ein aktueller Auslöser sind die Berichte über die gedrosselte iPhone-Produktion bei Apple, die zwar jedes Jahr zu lesen sind, aber dieses mal die halbe Industrie mitreißen.
Facebook schlittert schon das ganze Jahr lang von einem Datenskandal in den nächsten und hat mit Nutzerschwund zu kämpfen. Netflix bekommt neue Rivalen durch Disney & Co. und selbst Amazon wird nicht ewig so stark wachsen können – was auch Jeff Bezos nun eingestanden und den Ruin von Amazon prognostiziert hat (allerdings eher als Warnung). Und bei Alphabet sind die Wolken auch nicht mehr ganz so rosarot wie in den vergangenen Jahren.
Die letzten Quartalszahlen hatten die Anleger enttäuscht, die Abhängigkeit vom Werbegeschäft ist nach wie vor riesig, die vielen anderen Alphabet-Unternehmen kommen nicht voran und die Kosten für den Einkauf von Traffic werden immer größer – wie sich etwa an dem 9 Milliarden Dollar-Deal mit Apple zeigt. Dass die Kurse nun selbst in der goldenen Umsatzjahreszeit fallen, ist insgesamt also kein gutes Zeichen.
» Amazon überholt Google-Mutter Alphabet: Amazon ist jetzt das zweitwertvollste Unternehmen der Welt
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter