Project Stream: Google bringt Videospiele in den Chrome-Browser – Assassin’s Creed Odyssey macht den Anfang
Schon seit vielen Monaten gibt es Gerüchte über einen Einstieg Googles in die Videospielbranche, wobei bisher allerdings völlig unklar war, wie dieser genau aussehen wird. Jetzt hat Google selbst einen ersten großen Schritt verkündet, mit dem man Spiele direkt in den Chrome-Browser bringen möchte – und zwar AAA-Titel. In den nächsten Tagen werden die ersten Nutzer Zugriff auf das Project Stream bekommen.
Bereits seit längerer Zeit ist bekannt, dass Google an einer Art Spielekonsole unter dem Project Yeti arbeitet – wobei immer wieder darüber spekuliert wird, dass der neue Chromecast Dongle dank neuer Möglichkeiten und passender Software ein großes Puzzleteil sein könnte. Jetzt zeigt sich, dass auch der Chrome-Browser zukünftig für Videospiele genutzt werden soll. Jetzt wagt man einen ersten Anlauf.
Viele Nutzer verbringen einen Großteil ihrer „Computer-Zeit“ im Browser, in dem mittlerweile nahezu alles möglich ist – bis auf das Spielen von echten großen Spielen. Natürlich gibt es seit vielen Jahren Spiele im Browser, aber eben mit entsprechenden Abstrichen. Jetzt hat Google das Project Stream vorgestellt, mit dem im ersten Anlauf der AAA-Titel Assassin’s Creed Odyssey direkt in den Browser kommt und dort gespielt werden kann.
Das Spiel wird nicht nur im Browser aufgerufen, sondern auch in diesem Spiel gespielt und vom Browser selbst gerendert. Das gesamte Spiel wird komplett gestreamt, ohne dass Offline-Komponenten notwendig wären. Die gesamte Logik läuft auf Googles Servern, die dem Browser nur das fertige Bild in Form der Informationen zur Verfügung stellen. Der Browser selbst rendert das Bild dann, stellt es dar und nimmt die Eingaben des Nutzers entgegen.
Das soll tatsächlich so gut funktionieren, dass mit einer normalen Anbindung von 25Mbit/s ein flüssiges Spiel mit 60 FPS möglich sein soll. Das zumindest verspricht die Ankündigung und auch folgendes Demo-Video.
Bei diesem Titel handelt es sich nur um den ersten Testballon, mit dem das Konzept und die Technologie nun getestet werden soll. In Zukunft könnten natürlich viele weitere Titel folgen und der Chrome-Browser zu einer ernsten Konkurrenz werden, der auf vielen Plattformen zur Verfügung steht. Damit würde man sowohl den Betriebssystemen selbst als auch den Videospielkonsolen Konkurrenz machen – und das könnte gut funktionieren.
Für die Dauer der Testphase können die Spieler kostenlos spielen, was schon das dahinterliegende Geschäftsmodell impliziert. In Zukunft sollen die Nutzer dann zahlen, ohne das Spiel noch herunterladen zu müssen. Damit geht man auch in direkte Konkurrenz zu Steam & Co. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das in Zukunft noch weiter entwickeln wird. Vorerst können leider nur US-Nutzer ab 17 Jahren teilnehmen.
Siehe auch
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