Pixel 3 & Pixel 3 XL: Darum setzt Google auch in diesem Jahr nur auf eine Haupt-Kamera auf der Rückseite
In der vergangenen Woche hat Google die Pixel 3-Smartphones vorgestellt, die auch in diesem Jahr wieder mit einigen Kamera-Raffinessen aufwarten können. Doch anders als alle anderen Hersteller erreicht Google das nicht durch eine Hardware-Schlacht, sondern setzt vor allem auf Software und die Künstliche Intelligenz. Die Begründung für diesen Schritt ist aber nur teilweise nachvollziehbar.
Schon seit vielen Jahren verfügen Handys über eine Kamera und ab der Smartphone-Ära kam (soweit ich weiß) kein Gerät mehr ohne Kamera auf der Rückseite auf den Markt. Kurz darauf stieß dann auch eine Kamera auf der Vorderseite dazu, die nicht nur für Selfies verwendet wird. Bei diesem Status blieb es dann einige Jahre, während sich nur die Megapixel-Zahlen leicht nach oben entwickelt haben. Doch mittlerweile ist das nicht mehr genug.
In diesen Tagen verbauen viele Smartphone-Hersteller gleich zwei Kameras auf der Rückseite, um die Qualität weiter zu steigern, Tiefen besser zu erkennen, Nah- und Fern-Fotos gleichermaßen so weit wie möglich auszureizen und einiges mehr. Doch ausgerechnet der Hersteller, der in den vergangenen Jahren vorübergehend den Titel als „beste Smartphone-Kamera der Welt“ für sich gewinnen konnte, macht bei diesem Spielchen nicht mit.
Der „Vize-Präsident für Produkt-Marketing“ bei Google, Mario Queiroz, hat sich nun zu der Single-Kamera in den Pixel 3-Smartphones geäußert: Google hat laut seiner Aussage herausgefunden, dass man keine zusätzliche Kamera benötigt, um bessere Fotos zu erzielen, sondern all dies auch aus einer Kameralinse mit verbesserter Software und Künstlicher Intelligenz herausquetschen kann. Nicht umsonst gibt es in den Pixel-Smartphones den Pixel Visual Core.
Wir haben herausgefunden, dass eine zweite Linse unnötig ist. Machine-Learning-Technologie kann die zweite Linse wettmachen.
Außerdem sagte er, dass die Smartphones dadurch nicht unnötig teuer werden – was mit einem Blick auf die Verkaufspreise dann doch eher wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen wäre.
Tatsächlich scheint man derzeit damit Recht zu behalten, aber das kann sich natürlich in Zukunft auch wieder ändern. Irgendwann sind auch die Künstlichen Intelligenz am Ende des Möglichen und könnten dann vielleicht schon im kommenden Jahr Unterstützung durch ein weiteres Auge bekommen. In Verbindung mit den KIs könnten dann auch dabei wieder bessere Ergebnisse entstehen als bei der Konkurrenz. Ob man aber aktuell ein oder zwei Linsen verbaut, ist wohl eher für das psychologische Verkaufs-Marketing relevant, aber nicht für die Bildergebnisse.
Dass man aber ausgerechnet auf der Vorderseite zwei Kameras verbaut hat und die Riesen-Notch dadurch erst provoziert hat, passt dann doch wieder nicht so ganz ins Bild. Zwar ist ein Weitwinkel anders wohl kaum realisierbar, denn die vielen Versuche eines mechanischen Zooms über allerlei Spiegel & Co. sind wohl noch nicht praktikabel genug, aber dennoch ist es zumindest kurios. Dass das auch ohne Riesenlücke geht, zeigt man beim kleineren Modell – dennoch dürfte die negative Verbindung in den Köpfen der Menschen bleiben.
Dennoch kann man es wohl nicht ausschließen, dass auch Google eines Tages mit drei oder vier Kameras auf der Rückseite auf den Markt kommen wird – so wie es aktuelle Huawei und Samsung vormachen.
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Was für ein Quatsch!
Mit 2 Kameras und Software wird die Qualität gerade beim Zoomen ja dann doch besser!
Sorry, aber das ist Quatsch. Mit zwei Linsen kann die Qualität beim Vergrößern nur besser werden wenn die zweite Linse eine höhere Brennweite hat als die erste. Und dann sollte die „Zoom“-Linse auch noch eine relativ vernünftige Blende haben, sonst ist es auch wieder Käse. Und die Stufen zwischen den beiden Linsen sind dann auch interpoliert.