Partnerschaft mit iRobot: Google möchte jetzt auch die Wohnung der Nutzer kartografieren
Google nimmt gemeinsam mit Amazon eine immer stärkere Stellung im Smart Home ein und hat sich mit dem Google Assistant längst in das Zentrum vieler smarter Wohnungen platziert. Doch der Assistant möchte nicht nur einzelne Geräte steuern, sondern benötigt auch Informationen von diesen, um seine Aufgaben noch besser erledigen zu können. Jetzt hat Google eine interessante Partnerschaft mit iRobot verkündet, die längst nicht jedem gefallen wird.
Die Liste der steuerbaren Geräte per Google Assistant ist mittlerweile auf eine fünfstellige Zahl angewachsen und deckt praktisch alle Bereiche ab, die irgendwie sinnvoll sind. Dazu gehören neben den vielen Lampen und Lautsprechern natürlich auch Staubsauger-Roboter, die zwar zumeist auch ohne Anweisungen ihren Dienst verrichten, aber ebenfalls gesteuert werden können. iRobot gehört zu den größeren Herstellern dieser Staubsauger und hat nun eine Partnerschaft mit Google verkündet.
Als eines der ganz wenigen beweglichen Smart Home-Geräte erstellen die Staubsauger von iRobot automatisch eine Karte von der Wohnung oder dem Haus des Nutzers, damit sie nicht ständig vollkommen blind durch die Zimmer fahren. Stattdessen wissen sie stets ganz genau, wo sie sich aufhalten und können dies für eigene ganz praktische Zwecke nutzen. Diese Daten verbleiben normalerweise auf dem Staubsauger und werden intern verwendet, aber jetzt sollen sie auch geteilt werden.
Die iRobot-Staubsauger sollen auch dem Google Assistant Zugriff auf diese Karten geben, damit dieser die Vier Wände des Nutzers genauer kennenlernt. Die daraus gewonnenen Daten sollen dann ganz praktisch dafür verwendet werden, um die Zimmer einer Behausung automatisch zu erkennen und so etwa zu wissen, welche Geräte in welchen Zimmern stehen, ohne dass der Nutzer dies einstellen muss. Ist natürlich auch bei ortsbeweglichen Gegenständen sehr praktisch.
Der Staubsauger nimmt dabei praktisch die Rolle des Kartographen ein, der die Wohnung vermisst und aufgrund von WLAN- oder Nearby-Signalen genau weiß, welche smarten Geräte sich in seiner Umgebung befinden – wobei dann auch noch die grobe Richtung abgeschätzt werden kann.
Nachdem Google bereits die Kartendaten dieser Welt mit Google Maps gesammelt hat und anbietet und per Streetview weltweit Straßenzüge abfotogafiert, kommt man so auch erstmals detailliert an die Grundrisse von den Wohnungen der Nutzer. Das ruft natürlich Kritiker und Datenschützer auf den Plan, die man aber direkt beruhigen kann – denn mit den Sorgen hat man natürlich gerechnet. Es wird zwar nicht detailliert ausgeführt, aber bestätigt, dass die Daten nicht außerhalb dieses Assistant-Ökosystems von Google verwendet werden.
This data is not getting fed into some larger morass of Google information.
Stattdessen sollen die Daten dafür verwendet werden, dass der Nutzer einzelne Geräte direkt mit einer Raum-Bezeichnung ansprechen kann, ohne dass dies vorher vom Nutzer eingepflegt werden musste. Es geht also stets um den Kontext, ohne den die gesamten Smart Home-Geräte für den Google Assistant einfach nur ein Eintrag auf einer Liste sind.
We think a thoughtful home has context. And that is something that iRobot has done an exceptional job on.
Auch iRobot zeigt sich (natürlich) von den neuen Möglichkeiten begeistert, für die man selbst die Grundlage bildet. Vielleicht werden sich also einige Nutzer in Zukunft einen smarten Staubsauger zur Kartografierung der eigenen Wohnung kaufen, ohne den eigentlichen Zweck des Geräts zu benötigen.
If we can help the Google ecosystem to have a better understanding of the home — with full permission of the users, and the full ability to back out — then it might be that owning a Roomba makes your smart home smarter. Or even more thoughtful.
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