Monetarisierung des Google Feed: Google testet erneut Werbeanzeigen im Discover-Feed (Screenshots)
Der Google Feed gehört seit seiner Einführung und der Integration in den nullten Homescreen vieler Android-Smartphones zu den wichtigsten Traffic-Lieferanten überhaupt. Seit neuestem heißt der Feed nun Discover und soll jetzt eine sehr viel größere Verbreitung finden und die Traffic-Ströme gezielter lenken. Das dürfte Google auch bald für die eigenen Interessen nutzen und testet nun erneut Werbeanzeigen direkt in diesem Feed, die nur auf den zweiten Blick als solche zu erkennen sind.
Der Google Feed hat bereits eine lange Geschichte, denn das Angebot wurde bereits mehrmals umbenannt und hat immer wieder die Richtung gewechselt. Was als Google Now begonnen hat, wurde irgendwann stark zurückgefahren, dann in Tabs aufgeteilt, dann in „Feed“ umbenannt und schlussendlich heißt es nun Discover und wird sogar den Weg auf die mobile Google-Startseite finden. Das ist übrigens die größte Änderung auf der Startseite seit 20 Jahren.
Mit Discover hat Google ein mächtiges Werkzeug, das in der Lage ist, große Traffic-Ströme zu lenken und dem Unternehmen erstmals die echte Möglichkeit gibt, ganz ohne vorherige Suchanfrage zu bestimmen, was die Nutzer zu sehen bekommen und was nicht. Bisher war der Feed frei von Werbung und basiert lediglich auf den Interessen des Nutzers. Das wird auch in Zukunft so bleiben, wird aber wohl mit Werbeanzeigen angereichert, die den Nutze ebenfalls interessieren.
Auf dem ersten Screenshots seht ihr, wie solch eine Werbeanzeige aussieht. Links seht ihr den aktuellen Test und auf der rechten Seite den ersten Test vor einigen Monaten. Auf dem zweiten Screenshot ist die Anzeige noch einmal im Detail zu sehen. Die Aufmachung ist exakt gleich wie bei einem Feed-Eintrag und unterscheidet sich nur durch zwei Details von den restlichen echten Artikeln: Das Wörtchen „Ad“ vor dem Titel, statt wie bisher vor der URL, und die fehlende Möglichkeit zur Anpassung dieses Themas.
Bisher ging man davon aus, dass Google durch den Feed nur indirekt Geld verdienen wird. Durch die starke thematische Ausrichtung lernt man den Nutzer besser kennen und kann noch passendere Werbeanzeigen ausspielen. Außerdem enthält nahezu jede Webseite AdSense-Werbung, die natürlich ebenso mehr Umsätze generiert, wenn die Besucherströme steigen. Für Webmaster natürlich ein mehr als angenehmer Nebeneffekt. Doch diese indirekte Finanzierung wird wohl nicht mehr reichen.
Mittelfristig werden wir um Werbung im Feed nicht herumkommen, denn die Tests laufen aus einem bestimmten Grund. Da der gesamte Stream stark an den Interessen des Nutzers ausgerichtet ist, dürften die Klicks auf diese Anzeigen vermutlich deutlich höher als bei normalen Werbebannern sein und wohl auch höhere Klickpreise erzielen – ein lukratives Geschäft für Google.
Siehe auch
» Zum 20. Geburtstag der Websuche: Google kündigt viele Verbesserungen für die Websuche an
» Google im Umbruch: Der Google Feed auf der Startseite ist der größte Wandel seit über 20 Jahren
» Google Feed / Discover: Neues Design inklusive Dark Mode wird für die ersten Nutzer ausgerollt
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