Der Glücksspielmarkt befindet sich im Wachstum. In Deutschland stieg der Brutto-Gewinn aus Glücksspielen in nur zwei Jahren, von 2015 bis 2017, um mehr als eine Milliarde Euro an. 2017 betrug der Wachstum 300 Mio. Euro. Das ergab eine Analyse von Goldmedia zum deutschen Glücksspielmarkt. Der Brutto-Spielertrag setzt sich dabei aus den Spieleinsätzen abzüglich den Auszahlungen zusammen. Laut Goldmedia stiegen die Wetteinsätze ab 2015 um 56 Prozent. Es ist daher kein Wunder, dass sich Google PPC, das früher Adwords hieß, dem Glücksspielmarkt zuwendet. Verantwortungsvolle Glücksspielwerbung werde laut Google unterstützt.
Google Adwords Richtlinien im Bereich Glücksspiel
Google unterstützt also verantwortungsvolle Glücksspielwerbung und richtet sich nach örtlichen Glücksspielgesetzen und Branchenstandards. Daher werde eine bestimmte Art von Glücksspielwerbung nicht erlaubt. Für die Werbung in diesem Bereich ist ein gültiges Google-Ads-Zertifikat nötig und die Orientierung an bestimmten Richtlinien. Werbung muss sich in diesem Fall an potentielle Kunden in Ländern richten, die zugelassen sind. Sie muss außerdem über eine Einstiegsseite (Landing Page) verfügen, die Informationen über verantwortungsvolles Glücksspiel enthält und darf sich nie an Minderjährige richten. Es liegt in der Verantwortung des Werbenden, die jeweiligen Vorgaben der Region zu kontrollieren und befolgen.
Offline-Glücksspiel
Google gibt ein paar Beispiele von Glücksspielwerbung, die unter gewissen Umständen zugelassen werden. Darunter befindet sich Offline-Glücksspiel. Hier geht es um die Werbung für Glücksspiel in physischen Einrichtungen, also vor Ort und nicht online. Das können z. B. Spielbanken in Las Vegas oder Macau sein, Veranstaltungen und Events in den Spielcasinos oder das Streaming von Offline-Poker-Turnieren, so Google.
Online-Glücksspiel
Auch Online-Glücksspiel ist ein von Google genanntes Beispiel. Dies betrifft Online-Casinos oder Wettbüros im Internet, Bingo-Websites, Online-Lotterietickets oder -Rubbelkarten, sowie Online-Sportwetten, Spiele, die mit virtuellen Währungen gespielt werden oder Gegenstände, die im echten Leben Wert besitzen. Ein Beispiel eines solchen Gegenstands bzw. einer solchen Währung: Beim 888 Casino erhalten Spieler 88 Euro gratis, wenn sie sich erstmals anmelden. Es scheint sich hierbei also um einen solchen Fall zu handeln, obwohl keine Einzahlung nötig ist, um den Bonus zu erhalten. Um zu werben, müssen Werbende außerdem ein bestimmtes Zertifikat von Google besitzen. Darüber hinaus ist Google vor allem die User Experience wichtig, welche im Glücksspiel-Sektor eine weitere Bedeutung erhält. Daher sind auch dort werbende Glücksspielanbieter wie das erwähnte 888 Casino stets bemüht, ihren Nutzern das verantwortungsbewusste Spielen nahezulegen und bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich selbst Limits zu setzen. Somit steht auch hier die anhaltend positive Erfahrung des Kunden im Mittelpunkt.
Websites, die einen Link zu Glücksspielseiten enthalten
Selbst wenn es sich um die Werbung für eine Website handelt, die einen Link zu Inhalten enthält, die in den Bereich Online-Glücksspiel fallen, gibt es bestimmte Richtlinien. Ein Beispiel wären Werbeprodukte wie Gutscheine oder Bonuscodes, schreibt Google. Auch Lehrmaterial wie Anleitungen oder E-Books, Software wie ein Rechner für Poker-Wahrscheinlichkeiten, oder andere Informationen zum Thema Glücksspiel wie Tipps, Wahrscheinlichkeiten, Handicap- und Sportwetten, Aggregator- oder Partnerwebsites, die solche Inhalte fördern.
Andere Onlinespiele
Hier geht es um Spiele im Internet, bei denen Geld oder andere Wertgegenstände als Zahlung verwendet oder dafür eingesetzt wird, um die Chance auf Echtgeldgewinne oder Preise zu haben. Das können Online-Schachturniere, Fantasy-Sport oder “Match-Three”-Videospiele sein, die gegen Geld oder um Preise gespielt werden.
Casinospiele ohne Gewinne von Wertgegenständen
Es werden solche Casinospielwerbungen erlaubt, sofern sie sich an die Richtlinien, die Google vorgibt, halten und der Werbende das richtige Google-Ads-Zertifikat erhalten hat. Es geht hierbei um Werbungen für Online-Glücksspiele, bei denen es keine Möglichkeit gibt, Wertgegenstände, Geld oder Preise zu gewinnen. Die Werbungen müssen sich auch hier an zugelassene Länder richten und dürfen sich nicht an Minderjährige wenden. Örtliche Regeln müssen hier befolgt werden und es gibt weitere Regeln, die zutreffen können.
Welche Regeln gibt es für Deutschland
Leider ist es im deutschen Markt nicht mehr legal, Glücksspielwerbungen anzubieten. Laut dem deutschen Glücksspielstaatsvertrag sind Online-Glücksspielangebote wie Slots nicht erlaubt. Doch es gibt Schlupflöcher, aufgrund deren immer noch Werbung im Fernsehen läuft. Der Glücksspielstaatsvertrag gibt vor, dass die Aussagen der Werbung in diesem Bereich „weder irreführend noch unzutreffend sein“ dürfen, heißt es weiter. Das betreffe vor allem die mögliche Gewinnhöhe und die Auszahlungschancen. Ein Werbespot zum Thema Glücksspiel, der im TV erscheint, muss zuerst der Glücksspielbehörde vorgelegt werden, schreibt die Website. Vereinzelt werden Werbungen zugelassen und dürfen im Fernsehen oder auch online gezeigt werden. Ob die Werbung letztendlich gezeigt werden darf, entscheidet die zuständige Behörde.
Dennoch ist Glücksspiel in Deutschland beliebt: Im Jahr 2010 nahmen die Bundesländer im Bereich Glücksspiele und Wetten etwa 3,3 Milliarden Euro ein, berichtet die Tagesschau. Laut dem VDAI-Vorsitzenden Gauselmann waren die Einnahmen aus Geldspielautomaten in den acht Jahren vor dem Jahr 2015 um 25 Prozent angestiegen, berichtet die Website der Tagesschau weiter.
In Deutschland kann es schwierig sein, Werbung in diesem Bereich zu zeigen. In anderen Ländern wie in Großbritannien ist es aber noch legal. Aus diesem Grund ändert sich die Marketingstrategie vieler Unternehmen, die z. B. vor allem eine britische Zielgruppe ansprechen.
Wird Google seine Entscheidung in Zukunft ändern?
Es ist unwahrscheinlich, dass Google seine Regeln in diesem Bereich in Zukunft ändern und sich der Werbung in allen Ländern öffnen wird. Das hat den Grund, dass einzelne Länder ihre eigenen Regeln besitzen, wenn es um das Thema Glücksspiel geht und sich Google danach richtet. Das Werben in bestimmten Ländern, in denen Glücksspielwerbung untersagt oder eingeschränkt ist, fördert Google daher nicht. Außerdem würde sich Google mit solchen Strategien bei vielen Kunden unbeliebt machen und als unseriös gelten. Ein Hinweisen auf die Regeln von Seiten Googles ist außerdem ein Service für Nutzer, die mit den einzelnen Regeln im Vorfeld vielleicht nicht vertraut sind. So können legale Entscheidungen getroffen werden und potentielle Werbende können sich über die Situationen an ihrem Zielmarkt informieren.
Es lohnt sich, die Richtlinien und Regeln von Google genau zu studieren, um ein besseres Bild davon zu erhalten, was erlaubt ist und was nicht. So kann die richtige Zielgruppe angesprochen und Marketingstrategien entsprechend angepasst werden.