Google Home Hub & Fuchsia: Googles neuer Android-Konkurrent könnte auf dem Smart Display Premiere feiern
In dieser Woche hat Google viele neue Hardware-Produkte angekündigt, zu denen auch das erste Smart Display, der Home Hub gehörte. Während der Präsentation ging man verständlicherweise wenig auf die technischen Details ein und hat komplett offen gelassen, welches Betriebssystem auf dem Gerät zum Einsatz kommt. Derzeit sieht es danach aus, dass der Home Hub das erste Gerät sein könnte, auf dem Fuchsia zum Einsatz kommt.
Auf dem großen Made by Google-Event wurden leider viele Produkte vorgestellt, die hierzulande gar nicht verfügbar sind oder auf andere Weise enttäuscht haben. Der Home Hub gehört zwar zur ersten, aber nicht zur zweiten Gruppe, denn das Gerät hat nicht nur viel Potenzial, sondern wird auch in Zukunft sicher viele Ableger und Nachfolger bekommen, die sich an dieser ersten Generation orientieren werden. Und sie könnten den Grundstein für Fuchsia legen.
Google hat mittlerweile eine kleine Armada an Betriebssystemen im Angebot, die auf dem Home Hub zum Einsatz kommen könnten: Android, Android Things, Chrome OS oder eben Fuchsia. Auf Nachfrage hat ein Sprecher mitgeteilt, dass auf dem Gerät die „Cast Platform“ zum Einsatz kommt – von der bisher aber noch gar nichts bekannt ist. Da Google es kurioserweise vermeidet, den Begriff „Fuchsia“ in den Mund zu nehmen, könnte der Unterbau austauschbar sein und in Zukunft auf diesem Gerät zum Einsatz kommen.
Derzeit kommt wohl ein Chromium-Ableger zum Einsatz, aber das muss auf Dauer nicht dabei bleiben. Wie 9to5Google herausgefunden hat, handelt es sich bei dem Google Home Hub um das Gerät, das in Fuchsia-Kreisen seit Monaten unter dem Projektnamen Astro bekannt war. Das Betriebssystem ist also ohne Frage bereits auf dem Home Hub eingesetzt worden, wird zur Auslieferung aber noch nicht Bestandteil des Smart Displays sein.
Dass Fuchsia noch nicht als Unterbau dient, ist kurioserweise nur an dem Detail erkennbar, dass es noch keine Unterstützung für Lautstärke-Tasten bietet, diese beim Home Hub aber sehr wohl funktionieren. Doch vor wenigen Tagen wurde genau dies in Fuchsia integriert und würde mit einem ersten Update den Weg für das neue Betriebssystem frei machen.
Home Hub wäre ein idealer Testkandidat für Fuchsia, da der Nutzer mit dem eigentlichen Unterbau nie in Berührung kommt und gar nicht merkt, welches Betriebssystem darunter läuft. Es wäre also ein erster Belastungstest für zwei bis drei der vier Fuchsia-Layer, ohne dass es eine fertige Benutzeroberfläche geben muss. Auch die kommenden Smart Home-Geräte könnten von Fuchsia angetrieben werden, womit insbesondere die Daseinsberechtigung von Android Things infrage gestellt werden darf.
Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Google Fuchsia auf Dutzenden Gerätetypen testet und auf der Suche nach den ersten Formfaktoren ist. Da vermutlich im kommenden Jahr der Schleier über Fuchsia endlich gelöst wird, wäre es doch ein guter Marketing-Gag, wenn man verraten könnte, dass das Betriebssystem bereits Hunderttausend- oder gar Millionenfach im Einsatz ist, ohne dass die Nutzer es wussten.
Da Google nun wohl tatsächlich Android auf die Abschussliste setzt – zumindest erst einmal den Markennamen – ist es gut möglich, dass Fuchsia nun endlich durchstarten kann.
Mehr zu Fuchsia
» Fuchsia: Vom Android-Nachfolger zum Android-Konkurrenten – Google testet es auf Dutzenden Geräten
» Fuchsia: Erste Hinweise im Quellcode – Auf diesen Geräten soll das Betriebssystem zum Einsatz kommen
» Alle Artikel rund um Fuchsia
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter