Google Chrome soll schneller werden: Neuer ‚Never-slow Mode‘ ist in Arbeit
So wie jedes andere langfristige Projekt, ist Google Chrome im Laufe der 10 Jahre immer weiter gewachsen – und damit auch die benötigten Ressourcen zur Nutzung des Browsers. Von einem „schlanken Browser“ kann man nur noch aufgrund der Oberfläche sprechen – das wissen auch die Entwickler. Jetzt testen die Entwickler „Never-Slow-Modus“, mit dem der Browser per Knopfdruck schneller werden soll.
Es ist eigentlich paradox: Grafikintensive Spiele werden problemlos auf einem modernen Rechner dargestellt und bringen die Hardware zwar an ihre Grenzen, aber nicht darüber hinaus. Ein Browser hingegen ist manchmal noch einen Schritt weiter und belegt wahnsinnig viel Platz im Arbeitsspeicher und nimmt die CPU vollständig in Anspruch. Der Grund ist häufig in den vielen medialen Zusatzelementen von Webseiten zu suchen, die das gesamte Surfen verlangsamen.
Google hat mit Chrome den damals schnellsten Browser geschaffen, der im Vergleich zur Konkurrenz blitzschnell war und ohne lästige Wartezeiten auskam. Das ist mittlerweile Standard, aber dennoch ist auch Chrome nach gut 70 Versionen aufgebläht. Schon bald dürfte das Chrome-Team eine Neuerung testen, mit der sich das wieder ändern soll – doch dazu setzt man nicht beim Browser selbst, sondern bei den Webseiten an.
Never-slow Mode
Adds –enable-features=NeverSlowMode to support blocking large
scripts, turning off document.write(), clobbering sync XHR, enabling
client-hints pervasively, and blocking resources without
Content-Length set.
Der neue Modus, der sich später per Flag aktivieren lassen soll, nennt sich „Never-slode Mode“ und soll durch diverse Tricks die Belastung für die Hardware herunterschrauben. Dazu können große Skripte blockiert werden, die document.write()-Funktion zur Ausgabe von Inhalten deaktiviert und selbst XHR-Anfragen unmöglich gemacht werden. Das wird ohne Zweifel für einen Boost sorgen, sorgt in der heutigen Zeit aber auch dafür, dass Web-Apps praktisch nicht mehr funktionieren dürften.
Ob und wann dieses Feature aktiviert wird, ist noch nicht bekannt.
Siehe auch
» Chrome für Android: Google will JavaScript bei schlechten Verbindungen vollständig deaktivieren
» Google Chrome & Co: Einzeiliger JavaScript-Code kann den gesamten Browser zum Absturz bringen (Testlink)
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