RIP Google Inbox: Zu hohe Überschneidungen mit GMail – Inbox wird in wenigen Monaten eingestellt
Googles experimenteller Posteingang Inbox wurde vor einigen Jahren mit großem Aufwand entwickelt und sollte die Darstellung und auch die Interaktion des Nutzers mit seinen E-Mails verbessern. Das ist der App ohne Frage auch gelungen, aber dennoch schwebte seit dem Start des neuen GMail ein Damokles-Schwert über dem Produkt – und jetzt hat es zugeschlagen. In einem halben Jahr wird Inbox eingestellt.
Schon das ganze Jahr über hat Google Inbox eigentlich nur noch dadurch Schlagzeilen gemacht, dass Features verloren gegangen sind bzw. viele Funktionen ihren Weg in die große GMail-App gefunden haben. Folgend seht ihr einige Beispiel:
- Schleichender Tod von Google Inbox: Automatische Weiterleitung von GMail wurde eingestellt
- Google Inbox: Funktion zum Speichern von Links in Inbox steht nicht mehr zur Verfügung
- Google Inbox: Google-Entwickler äußern sich erneut recht schwammig zur Zukunft von Inbox
Jetzt hat Google gegenüber Fast Company angekündigt, dass Inbox im März 2019 – also in etwa einem halben Jahr – vollständig eingestellt wird. Das bedeutet, dass alle Inbox-Nutzer nun wieder auf GMail zurückwechseln müssen, um auf ihre E-Mails zuzugreifen. Da mittlerweile fast alle Features den Weg zu GMail gefunden haben – und auch die Bundles noch zu GMail kommen sollen – ist der Umstieg nicht ganz so schwer. Dennoch dürften nun sehr viele Nutzer enttäuscht sein.
Genaue Details zur Einstellung sind noch nicht bekannt, aber man darf einfach darauf hoffe, dass das GMail-Team es vor März 2019 schaffen wird, die noch fehlenden Features umzusetzen. Allerdings hat man mittlerweile auch schon wieder damit begonnen, Inbox-Features aus GMail zu entfernen. Da ein Umzug mit dem Posteingang auch heute noch nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist, dürfte der Großteil der Nutzer dennoch zurück zu GMail wechseln.
Enttäuschend ist das vor allem deswegen, weil erst vor wenigen Monaten verkündet wurde, dass Inbox bestehen bleibt. Es war zu erwarten, dass Google nicht dauerhaft zwei solche Apps parallel betreiben wird, aber ganz so schnell hatte man dann doch nicht mehr damit gerechnet.
Damit verabschiedet sich Inbox schneller aus der Reihe der Zombie-Produkte als es erwartet wurde – aber dann eben doch besser ein Ende ohne Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, wie man so schön sagt. Da Inbox noch immer viele Fans hat, könnte ich mir vorstellen, dass es in den nächsten Tagen und Wochen einige Proteste geben wird – nutzen dürfen sie aber auch dieses mal nicht viel.
Im Gegensatz zu unzähligen anderen Produkten auf dem Google-Friedhof hat Google aber wenigstens selbst die Alternative im Programm, ohne dass der Nutzer sich um die Daten-Migration kümmern muss. Geschickt ist übrigens auch der Zeitpunkt der Ankündigung gewählt, denn in der Flut der Apple-Meldungen könnte es doch untergehen…
RIP Google Inbox Oktober 2014 – März 2019.
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Und dann kommt locker flockig gerade eben noch ein Update für Inbox herein. Leistungsverbesserungen.
Die Inbox ist ein interessanter Versuch gewesen, aber sie hat sich in der Praxis nie bewährt.