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Google im Umbruch: Der Google Feed auf der Startseite ist der größte Wandel seit über 20 Jahren

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Die Google-Startseite wurde in den letzten 20 Jahren häufig verändert, ist aber stets dem Grundsatz treu geblieben, dem Nutzer eine schlanke Webseite mit einem Suchfeld und einigen Buttons zu bieten. Doch ausgerechnet zum 20. Geburtstag des Unternehmens wird dieser Grundsatz über Bord geworfen und die populärste Startseite der Welt plötzlich mit Content aufgebläht. Das könnte große Folgen für das gesamte Web haben.


Die Rollen im Web zwischen den beiden wichtigsten Traffic-Lieferanten sind seit vielen Jahren klar aufgeteilt: Facebook schlägt den Nutzern durch den Newsfeed Artikel, Nachrichten und Webseiten vor und hat einen großen Einfluss darauf, was die Nutzer zu sehen bekommen. Google hingegen hat keinen direkten Einfluss darauf, wonach die Nutzer suchen und kontrolliert „nur“ die Reihenfolge der Suchergebnisse. Aber diese Rolle reicht dem Unternehmen jetzt nicht mehr.

Google hat angekündigt, dass der Google Feed auf die mobile Startseite kommt und gleichzeitig in „Discovery“ umbenannt wird. Die vielen vorgeschlagenen Themen und Inhalte finden sich dann direkt unter dem Suchfeld und sorgen optisch dafür, dass die Webseite nun nicht mehr leer und aufgeräumt ist, sondern sich ein Stück weit in ein Portal wandelt. Genau diese Koloss-Webseiten der 90er, die Google mit seiner schlanken Webseite in Windeseile abgelöst hat.

Die Google-Startseite ist nach wie vor die am häufigsten besuchte Webseite der Welt und die mobile Websuche deutlich wichtiger als die Desktop-Suche. Man kann also davon ausgehen, dass die mobile Google-Startseite ebenfalls sehr gut besucht ist. Schon jetzt ist der Google Feed ein sehr wichtiger Traffic-Lieferant und wenn es die populären Inhalte dann auch noch direkt auf die Startseite schaffen, dann kann das einen gewaltigen Traffic generieren.

Der Google Feed wird also mal eben zum vielleicht wichtigsten Traffic-Lieferanten überhaupt und kann damit in der Theorie die Google News und die Google Websuche ablösen. Allerdings zeigt sich immer wieder, dass der Feed eher einem Social Network-Stream gleicht und eher mit Clickbait-Inhalten gefüllt ist. Zumindest habe ich diesen Eindruck. Ob das ein gutes Signal für das Web ist, weiß ich nicht.



Aber nicht nur die Rolle als Traffic-Lieferant wandelt sich, sondern auch der gesamte Ansatz der Google-Startseite ist zukünftig ein anderer. Google will dem Nutzer seit Jahren Informationen bereits liefern, bevor er danach gefragt hat und hatte dafür vor Jahren Google Now ersonnen, aus dem der heutige Feed bzw. die nun in Discovery umbenannte Funktion hervorgegangen ist. Man verfolgt damit also das Ziel, dass der Nutzer für News gar keine Websuche mehr ausführen müsste.

Da nahezu alle redaktionell gepflegten Webseiten auf Google Ads setzen, klingelt natürlich auch in Larry Pages Geldspeicher die Kasse, wenn der Traffic zu diesen Webseiten steigt und kann die möglicherweise marginal zurückgehenden Websuchen auffangen. Es ist aber auch gut möglich, dass sich eines Tages direkte Werbung im Google Feed befinden wird. Erste Tests mit Werbung im Feed gab es bereits. Und damit würde Google ein weiteres Credo über Bord werfen: Keine Werbung auf der Startseite.

Ebenfalls wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der Google Assistant seinen Weg auf die Startseite finden und den Feed bzw. das Suchfeld ergänzen wird. Und wenn das dann erst einmal mobil etabliert ist, kann man eines Tages auch den Weg auf den Desktop ankündigen und feiern, dessen Startseite derzeit noch schön leer und aufgeräumt ist. Ich bin mir sicher, dass wir spätestens zum 25. Geburtstag von Google eine völlig andere Startseite sehen werden.

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Siehe auch
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