Die Fahrzeuge von Google Maps Streetview sind in vielen Teilen dieser Welt unterwegs und haben bereits viele Millionen Kilometer zurückgelegt und unzählige Straßenzüge digitalisiert. Doch mittlerweile werden die Fahrten nicht mehr nur zu reinen Fotoaufnahmen genutzt, sondern sammeln auch weitere Daten. Noch in diesem Jahr wird man auch damit beginnen, die Luftqualität zu messen und diese Daten den Städten zur Verfügung stellen.
Die Hauptaufgabe der Streetview-Fahrzeuge ist es nach wie vor, frisches Bildmaterial für Google Maps zu sammeln, um die Straßenzüge ständig aktuell zu halten – zumindest in den meisten Teilen dieser Welt. Ausgenommen davon ist lediglich Deutschland, wo Google seit vielen Jahren keine neuen Aufnahmen mehr veröffentlicht. Die Fahrzeuge sind zwar unterwegs, aber sie sammeln nur zusätzliche Daten, sodass das Bildmaterial immer weiter veraltet.
Schon seit langer Zeit sammeln die Streetview-Fahrzeuge auch weitere Daten über ihre Umgebung, da diese für ganz unterschiedliche Zwecke verwendet werden. Am bekanntesten – im negativen Sinne – war die Sammlung von WLAN-Daten. Aber auch Metadaten wie Hausnummern, Geschäftsfronten und weitere Dinge werden gesammelt, die man einfach im Vorbeifahren mitnehmen kann. Seit neuestem werden auch noch weitere Daten über Gebäude gesammelt, um dies zukünftig für die Google Maps-Navigation zu nutzen. Das ist bei der Konkurrenz in Zukunft nicht anders.
Jetzt wird Google gemeinsam mit dem Unternehmen Aclima beginnen, auch Daten zur Luftqualität zu sammeln. Einen ersten Probelauf gab es dazu schon vor einigen Jahren, doch erst jetzt wird es großflächig ausgerollt und in viele Fahrzeuge integriert. Dabei handelt es sich um ein zusätzliches Gerät, das ständig die Qualität der Luft misst und somit im Laufe der Zeit eine gigantische Weltkarte erstellen wird, die es in dieser Form und in dem Umfang bisher noch nicht gegeben hat.
Die Daten sollen den Städten über Google BigQuery zur Verfügung gestellt werden, damit diese sich ein besseres Bild von ihrer eigenen Situation mache und entsprechend reagieren können.
Natürlich sammeln viele Städte solche Daten auch selbst, allerdings in den meisten Fällen nur an festen Standpunkten. Googles Fahrzeuge hingegen sind ständig in Bewegung und können dadurch auch besser verstehen helfen, warum sich manche Konzentrationen an einigen Stellen sammeln. Denn wie Aclima herausgefunden hat, ist es durchaus möglich, dass in ein- und derselben Straße sowohl der beste als auch der schlechteste Wert gemessen wird. Das Klima und die Luft hält sich bekanntlich nicht an Straßengrenzen.
We found you can have the best air quality and the worst air quality all on the same street…Understanding that can help with everything from urban planning to understanding your personal exposure
Gemessen werden diese Daten ab Herbst dieses Jahres sowohl in den USA als auch in Europa, im Laufe der Zeit dann auch rund um den Globus in allen Ländern, in denen Streetview zur Verfügung steht. Gemessen werden carbon dioxide (CO2), carbon monoxide (CO), nitric oxide (NO), nitrogen dioxide (NO2), ozone (O3), and particulate matter (PM2.5).
Siehe auch
» Gemeinsam gegen Google Maps Streetview: Mapillary und Amazon wollen Straßenaufnahmen auswerten
» Google-App: Wetterbericht zeigt jetzt auch Informationen zur Luftqualität
» Google Maps Streetview: Unterwegs in Deutschland – ein Fahrer berichtet über seine Erfahrungen
» Google Maps: Sehr interessante Einblicke in die Entwicklung & Technologien der Karten-Plattform