Das neue Google Chrome: Werbung auf der Startseite verspricht große Verbesserungen (& Marktanteile)
In dieser Woche ist nicht nur die Jubiläums-Version von Google Chrome erschienen, sondern es wurde auch eine Statistik veröffentlicht, die die Dominanz von Chrome gegenüber der Konkurrenz zeigt. Diese hohen Marktanteile der Google-Produkte werden immer wieder kritisiert und sind hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sie stark miteinander verknüpft sind. Aktuell zeigt sich wieder, wie Googles Marketing funktioniert.
Der quartalsweise Blick auf die Nutzerzahlen muss bei den Google-Strategen eigentlich jedes mal ein Grinsen auslösen. Android kommt auf 84 Prozent, die Google Websuche ist global unangefochten, die Web-Dienste von Gmail bis Google Drive haben über 1 Milliarde Nutzer und auch der Chrome-Browser hat einen sechsmal so hohen Marktanteil wie der Zweitplatzierte.
Das Update auf Chrome 69 hat nicht nur ein neues Design, sondern auch eine Reihe von neuen Funktionen mitgebracht – darunter auch die tiefere Integration der Google Websuche in die Adressleiste. Das wurde in der Vergangenheit häufig getestet und ist nun endlich für viele Fakten bzw. verfügbare Knowledge-Graph-Themen übersichtlicher umgesetzt. Das macht das Surfen im Web aber natürlich nicht schneller, wird von Google aber mit diesem Versprechen auf der Startseite beworben.
Eine solche Art der Werbung ist natürlich völlig legitim, wird von der Konkurrenz aber immer wieder kritisiert – denn mit Googles Reichweite lässt sich praktisch jedes beliebige weitere Produkt innerhalb kürzester Zeit zu einem großen Erfolg machen. Und dann ist auch die Erklärung nicht mehr so schwer, wie Google Chrome innerhalb von nur wenigen Jahren einen solchen Marktanteil erreichen konnte – obwohl in den Betriebssystemen andere Browser vorinstalliert sind.
Der Link in dieser Infobox Information führt auf diese Webseite, auf der die neu integrierte Google-Suche beworben wird, wo dann schon wieder die Rede davon ist, dass der Browser nun schneller wird. Tatsächlich erhält man nun vielleicht Informationen wenige Sekundenbruchteile schneller, aber von einem schnelleren Surfen kann natürlich nicht die Rede sein. Die Sicherheit hingegen wurde tatsächlich hochgefahren – unter anderem durch die Warnung vor unverschlüsselten Verbindungen und dem Generator für sichere Passwörter.
Der Rest der Webseite enthält leider nichts, das wirklich neu wäre – obwohl stets vom „neuen Google Chrome“ die Rede ist. Dennoch dürfte eine solche Kampagne sicher den gewünschten Erfolg bringen und es würde kaum überraschen, wenn der Browser Ende des Jahres bei 70 Prozent steht.
Wer vom neuen Chrome-Design nicht so begeistert ist wie das Marketing-Team, kann es übrigens mit nur wenigen Schritten rückgängig machen und die alte Oberfläche wiederherstellen – zumindest sollte das die nächsten Wochen und Monate funktionieren. Aber auch die neue Darstellung von URLs hat nur wenig Fans, lässt sich aber genauso leicht wieder abschalten.
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