Studie: Nur zwei Prozent aller Smart Speaker-Besitzer nutzen die Geräte zum Onlineshoppen
Der Markt der Smart Speaker ist geradezu am explodieren und wird derzeit von nur zwei Unternehmen beherrscht, die sich große Teile des Geschäfts untereinander aufteilen. Obwohl sich beide Systeme immer weiter angleichen und einen ähnlichen Funktionsumfang haben, sind die Ansätze doch ganz andere. Doch der von Amazon gewählte Ansatz für die Smart Speaker scheint derzeit noch nicht ganz so erfolgsversprechend zu sein.
Amazon hat sich in den vergangenen Jahren immer breiter aufgestellt und einige Produkte auf den Markt gebracht, die nur ein Ziel haben: Den Kunden zu noch mehr Käufen zu motivieren. Seien es nun die Dash Buttons, die smarte Türschlösser oder eben die Smart Speaker der Amazon Echo-Serie, die derzeit wieder zu Schleuderpreisen zu haben sind. Doch bei den Smart Speakern scheint dieses Konzept noch nicht ganz aufzugehen, wie eine aktuelle Studie nun beweisen will.
Eine Studie hat nun gezeigt, dass lediglich 2 Prozent aller Besitzer eines Amazon Echo auch tatsächlich darüber einkaufen. Bei etwa 50 Millionen Geräten am Markt sind das zwar noch immer gut 1 Million Nutzer, aber langfristig wird sich Jeff Bezos wohl andere Statistiken vorstellen. Das größte Problem dürfte es wohl sein, dass der Nutzer die Katze im Sack kauft und zuvor nicht einmal Bilder eines Produkts sehen konnte.
Das dürfte auch Amazon gemerkt haben und hat deswegen Produkte wie den Echo Show und Echo Spot im Angebot, die nun aber ebenfalls Konkurrenz von Googles Smart Displays bekommen. Das erste Smart Display soll schon im nächsten Monat auch in Deutschland erhältlich sein. Smart Speaker wird es dennoch auch weiterhin für lange Zeit geben und sie werden auch in Zukunft wohl nicht unbedingt dazu genutzt, um Online einzukaufen.
Der einzig sinnvolle Einsatzbereich ist eher die Nachbestellung von Verbrauchsprodukten, aber auch für diese Lösung hat Amazon die bereits erwähnten Dash Buttons im Angebot, die dann fast noch praktischer sind als die Aufforderung an den Sprachassistenten.
Google hat auf Amazons Business-Modell bereits reagiert und hat umfangreiche Kooperationen mit Wal*Mart und JD.com abgeschlossen, damit auch der Google Assistant per Sprachbefehl Produkte finden und bestellen kann. Doch wenn die Amazon-Nutzer schon nicht bei Amazon bestellen wollen, dann dürfte die Quote der Google Assistant-Nutzer die bei Wal*Mart blind bestellen wahrscheinlich noch sehr viel niedriger liegen.
Für Amazon sind solche Umfragen besonders bitter, da die Motivation hinter den Lautsprechern ursprünglich gewesen ist, den Kunden noch mehr Produkte zu verkaufen. Gut möglich, dass sich der Fokus mittlerweile verschoben hat und auch die Gewinnung von Nutzern, der Aufbau eines perfekten Sprachassistenten und andere Dinge Priorität haben.
Googles Motivation ist wie üblich die Stärkung des Ökosystems und damit verbunden die Steigerung der Nutzung der verschiedenen Google-Produkte, in denen der Nutzer auf den anderen Plattformen Werbung angezeigt bekommt oder für mehr Leistung bezahlt – insbesondere die Websuche mit ihren vielen Fakten und Antworten steht im Mittelpunkt. Zumindest aus dieser Sicht der Statistik scheint Googles Plan derzeit deutlich besser aufzugehen als Amazons Intention.
Siehe auch
» Amazon Prime Day: So lassen die Google-Dienste auf den Echo-Lautsprechern installieren (Ausführliche Anleitung)
» Marktforscher: Smart Speaker verbreiten sich immer schneller & Google wird den Markt anführen
» Smart Speaker: Google Home Max ist voraussichtlich ab Anfang September in Deutschland erhältlich
» Lenovo Smart Display: Das erste Google Smart Display (und mehr) kommt im September nach Deutschland
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