Dreißig Jahre vor der Google-Schwester Waymo: Das erste autonome Fahrzeug kam aus Deutschland (Video)
Die Google-Schwester Waymo steckt seit Jahren viele Millionen oder gar Milliarden Dollar in die Entwickler der autonomen Fahrzeuge und ist mittlerweile soweit, dass man mit dem Aufbau einer riesigen Flotte begonnen hat und schon bald in den offiziellen Betrieb gehen wird. Die Wurzeln des autonomen Fahrens liegen allerdings sehr viel weiter zurück und stammen – wie so viele Technologien – aus Deutschland.
Google hat schon sehr früh viel Geld in die Entwicklung eines autonomen Fahrzeugs gesteckt und an die Technologie geglaubt, als sie allgemein noch als „Zukunftsmusik“ gesehen wurde. Doch in den vergangenen Jahren wurde es sehr viel erster, denn die Technologien haben große Fortschritte gemacht, mittlerweile haben nahezu alle größeren Autohersteller solche Projekte oder zumindest Kooperationen und schon ab dem kommenden Jahr könnten die autonomen Taxidienste ihren offenen Betrieb aufnehmen.
Die Technologie für ein autonomes Fahrzeug wurde bereits 1987 erstmals in Deutschland getestet und wurde nahezu im Alleingang vom deutschen Professor Ernst Dickmanns entwickelt. Das war über 10 Jahre vor der Gründung von Google und zu Zeiten, als Deutschland noch geteilt war. Aber tatsächlich konnte die Technologie damals laut Aussagen des Professors teilweise mehr leisten, als die Fahrzeuge 30 Jahre später.
Unser Fahrzeug erreichte damals bereits eine Geschwindigkeit von 96 Kilometern pro Stunde. Und es konnte die gesamte Stecke vollkommen eigenständig zurücklegen.
Während es im Jahr 1987 noch auf einer abgesperrten Strecke gefahren ist, durfte es 1992 bereits zum ersten mal in den öffentlichen Verkehr und hat schon im Jahr 1995 die Strecke von München nach Kopenhagen – also einmal quer durch Deutschland – vollkommen autonom zurückgelegt. Von solchen Erfolgen können heutige Projekte teilweise nur träumen bzw. sie sind hierzulande aufgrund der verschärften Gesetze noch gar nicht erlaubt. Damals war dies durch die Kooperation des Professors mit der Bundeswehr und Daimler als Fahrzeugpartner aber wohl noch kein großes Problem.
Aufgrund eines Zerwürfnisses zwischen der Bundeswehr und Daimler fand das Projekt ein schnelles Ende, hat dann aber in späterer Folge tatsächlich den Grundstein für Googles Projekt gelegt. Professor Dickmanns ging in die USA und hat sich der DARPA-Challenge angeschlossen, die solche Fahrzeuge in der Wüste fahren lassen wollte. Das erste Fahrzeug, das dies tatsächlich geschafft hat, seht ihr auf folgendem Foto. Achtet auf den vorderen Kotflügel.
Google war einer der Sponsoren des Projekts und hat auf Grundlage dieser Technologie und mit vielen Mitgliedern dieses Teams die eigene Abteilung aufgebaut. Und so hat der Grundstein des deutschen Professors dann doch noch für das heute marktführende Projekt gesorgt. Allerdings spart er auch nicht mit Kritik an der heutigen Technologie, die sehr viel von äußeren Daten abhängig ist, während sein System lediglich auf die Bildauswertung gesetzt hat (wohlgemerkt 1987).
Im Artikel bei Welt findet ihr viele weitere interessante Details zu dem damaligen Projekt.
[Welt]
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Interessanter Bericht, aber so clever scheint mir das System dann doch wieder nicht. Da werden doch lediglich die weißen Straßenmarkierungen erkannt. Auf dem Video auch zu sehen, alle Straßen waren komplett leer. Das Kind im grauen Pulli, hätte das Auto wahrscheinlich Tod gefahren.
In dem Video sind nur die leeren Straßen zu sehen, aber schon zwei Jahre später soll das Fahrzeug von München nach Kopenhagen gefahren sein – zwar mit Eingriffen durch den Menschen, aber das ist bis heute noch teils notwendig. Wenn man die damals zur Verfügung stehende Rechenpower bedenkt, finde ich das schon sehr beeindruckend 🙂
Naja, zu sagen dass das System besser war als die Systeme von heute finde ich zu weit her geholt. Waymo´s System erkennt Kinder, Fahrradfahrer , andere Fahrzeuge, verschiedene Verkehrszeichen und und und… das konnten die Systeme von damals nicht. Und ja , vielleicht war das System von damals nur auf Bildauswertung fixiert aber dadurch wären viele Probleme entstanden denn mit Bild allein erkennt man keine Gegenstände oder Personen die sich hinter einem PKW befinden. Und ungefähr 100 km/h fahren Waymo Fahrzeuge auch , ist ja nichts besonderes gerade aus zu fahren,schwer ist es in der Stadt zu fahren und auf viele Dinge gleichzeitig zu achten. Außerdem muss man erwähnen das der Professor zwar erwähnt das sein System nicht so viele Daten sammelt doch die sind entscheidend für den perfekten roboter wagen, und das hat der Professor anscheinend noch nicht so verstanden.